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Gundremmingen: Theater: „Gammelbande“ statt Wohnwagenidylle

Gundremmingen

Theater: „Gammelbande“ statt Wohnwagenidylle

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    Gestörte Wohnwagenidylle am Silbersee: Beim Stück „Ein Haschkeks macht noch keinen Sommer“ der Theatergruppe der Spielvereinigung Gundremmingen gab es allerlei turbulente Szenen.
    Gestörte Wohnwagenidylle am Silbersee: Beim Stück „Ein Haschkeks macht noch keinen Sommer“ der Theatergruppe der Spielvereinigung Gundremmingen gab es allerlei turbulente Szenen. Foto: Peter Wieser

    Auf der Bühne des Gundremminger Auwald-Sportzentrums steht doch glatt ein Wohnwagen und auf dem englischen Rasen davor tummeln sich Gartenzwerge in den verschiedensten Variationen. Und daneben? Alles ist verwildert, aber schon so, dass man den Silbersee gar nicht mehr sieht.

    Einen ganzen Baum hat die Theatergruppe der Spielvereinigung Gundremmingen ebenfalls noch auf die Bühne gepflanzt. „Ein Haschkeks macht noch keinen Sommer“, so heißt das Stück, eine Komödie in drei Akten von Jennifer Hülser: gepflegte Camping-Idylle neben hippiemäßigem „Love, Peace und Happyness“ in freier Natur. Am Samstag war Theaterpremiere, sie war ausverkauft, genauso wie die Nachmittagsvorstellung, bei der Behindertengruppen freien Eintritt hatten.

    Sie fühlen sich in ihrer Ruhe vehement gestört

    Zurück zum Stück und zum Wohnwagen: Die ewig nörgelnde Marion (Julia Wörner) und ihr Gatte Bernhard (Stefan Schäffler), der ihren Nachmittagskäsekuchen nicht mag und diesen lieber an Platzwart Sebastian (Richard Oberlander) verfüttert, fühlen sich in ihrer Ruhe inmitten fröhlichen Vogelgezwitschers vehement gestört: Direkt nebenan will so eine „Gammelbande“ ein Low Stress-Wochenende verbringen – samt Joints und Haschkeksen: Natascha Kraschnikow (Natalie Wolber) aus Nowosibirsk, ihr Freund und Liebesgott Tjark Sommereisen (Armin Wiedemann) und die Guru-Senta (Roswitha Messerschmid), die nicht nur gerne Bäume umarmt, um sich zu erden, sondern im Stück gleichzeitig auch Regie führt.

    Nicht nur, dass Tante Trudes Kaffeekanne einem Anschlag zum Opfer fällt, es kommt noch schlimmer: Ständig schleicht Naturschützer Florian (Willi Maier), der mit Lupe und Stirnlampe bewaffnet seltene Waldameisen schützen will, durch das Geschehen. Dagegen hilft nicht einmal Bernhards als Spezialdünger getarnter und im Buchs versteckter Schnaps.

    Sie sehen nach dem Keks-Genuss nur noch bunte Vögel

    Platzwart Sebastian und „Ökofuzzi“ Florian laben sich dagegen lieber an den köstlichen und im „Abgang recht würzigen“ Keksen des „Woodstock-Trios“. Die Folge: Sie sehen nur noch bunte Vögel und Marions heimlich aus dem Pflegeheim weggelaufene Mutter Carmen (Josefine Lüdtke) wird gar mit einer Riesenameise verwechselt. Als der besorgte Heimleiter Ralf (Thomas Oberlander) und der „prüde Korinthenkacker“ Ingo (Michael Werner) vom Amt für Umweltfragen auftauchen, ist das Chaos auf dem einst so friedlichen Campingplatz komplett.

    „Mir müssat heut’ scho ganz gut spielen, der Bürgermeister von Gundremmingen und der von Offingen sind da. Und oiner von der Zeitung au“, hatten Armin Wiedemann, zusammen mit Petra Schmid Chef der Theatergruppe und Stefan Schäffler zuvor dem Publikum erklärt. Gelungen ist das der Truppe allemal. Nicht nur, dass dabei die Haschkekse durch die Lüfte flogen, beim Yoga und Händefalten durfte das Publikum zu den mit Witz und Gestik gespielten turbulenten Szenen gleich mitmeditieren und dankte dies nach drei Stunden lustigem Theater mit viel Lachen und Applaus.

    Co-Regisseurin und Souffleuse ist wieder Sonja Oberlander, für die Maske sind Tatjana Klett, Monika Böck und Hilde Jorda zuständig. Und eine „gute Seele“ neben ihren zahlreichen Helfern haben die Gundremminger Theaterspieler mit Gabi Roth ebenfalls.

    Termine Weitere Aufführungen finden am Samstag, 14. März, um 20 Uhr und am Sonntag, 15. März, um 18 Uhr statt sowie am Freitag, 20. und am Samstag, 21. März, jeweils um 20 Uhr. Restkarten können noch über die Hotline 0151/28274738 oder an der Abendkasse erworben werden.

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