6711 Bürger haben gegen die Ausweitung der Atomproduktion im Kernkraftwerk Gundremmingen eine Petition unterschrieben und am Mittwoch dem Bayerischen Landtag übergeben. Das teilte gestern der Vorsitzende der Bürgerinitiative „Forum – gemeinsam gegen das Zwischenlager“, Raimund Kamm, mit.
Kernkraftwerk: Leistung soll um 20 Megawatt gesteigert werden
Das Kernkraftwerk Gundremmingen möchte die Leistung um knapp zwei Prozent erhöhen. Kraftwerkssprecher Tobias Schmidt hatte gegenüber unserer Zeitung bestätigt, dass die Leistung der Blöcke B und C (bisher je 1344 Megawatt Leistung) jeweils um gut 20 Megawatt gesteigert werden soll.
Das Forum geht dagegen davon aus, dass die beiden Konzerne RWE und Eon, denen das Kernkraftwerk gehört, die elektrische Bruttoleistung von 1344 auf 1400 Megawatt, also um 56 Megawatt pro Block nach oben drücken wollen. Die Angabe von 20 Megawatt pro Block sei eine Fehlinformation, sagt Kamm. Schmidt wiederum betont, dass es genau um diesen Wert gehe.
Umweltausschuss berät im Juli über Petition
Die Petition „Keine Ausweitung der gefährlichen Atomstromproduktion in Gundremmingen“ haben Vertreter vom Bund Naturschutz und Forum im Landtag überreicht. „Als alle Päckchen ausgezählt waren, lagen 6711 Petitionen in dem Landtag anvertrauten Karton“, schreibt Kamm. Dies sei viel mehr als gedacht.
Ministerpräsident Horst Seehofer habe sich für die Sache interessiert und mitgeteilt, er wolle sich um das Thema kümmern. Voraussichtlich werde jetzt in der Sitzung des Umweltausschusses am 11. Juli über die Petition beraten und entschieden.