Weil während der Revisionsarbeiten im Block B des Atomkraftwerks (AKW) Gundremmingen die Druckluftversorgung des Reaktors unterbrochen wurde, schaltete sich am Mittwochvormittag auch Block C automatisch ab (wir berichteten). Die Anlage wurde erst am Abend wieder hochgefahren. Warum die Versorgung unterbrochen wurde, steht noch nicht fest, sagt Kraftwerkssprecher Tobias Schmidt. In der nächsten Woche könnte es Erkenntnisse darüber geben.
Atomkraftwerke in Deutschland
Neun Atomkraftwerke sind bis längstens 2022 in Deutschland in Betrieb. Eine Übersicht über Reaktionen und Laufzeiten:
Gundremmingen B: 1984 - 2017
Gundremmingen C: 1984 - 2021
Isar 2: 1988 - 2022
Neckar 2: 1989 - 2022
Philippsburg 2: 1984 - 2019
Grohnde: 1984 - 2021
Emsland: 1988 - 2022
Brokdorf: 1986 - 2021
Bereits 2011 abgeschaltet wurden Isar 1, Neckar 1, Philippsburg 1, Biblis A, Biblis B, Brunsbüttel, Unterweser und Krümmel. 2015 wurde Grafenrheinfeld abgeschaltet.
Wie er betont auch das Umweltministerium: „Es bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für Mensch und Umwelt.“ Das Atomkraftwerk erfülle alle Sicherheitsvorgaben und die vielen regelmäßigen Überprüfungen am Ort gewährleisteten einen sicheren Betrieb. Diese Kontrollen würden auch die Notstromversorgung und das Schnellabschaltsystem einschließen.
Atomkraftwerk Gundremmingen: Viel Kritik von einer Bürgerinitiative
Die stellvertretende Landrätin Monika Wiesmüller-Schwab lobt derweil die Betreiber des Kraftwerks, weil sie den Vorfall direkt gemeldet hätten. Die Bürgerinitiative (BI) Forum nahm ihn allerdings zum Anlass, erneut auf die Gefahren hinzuweisen, die vom AKW ausgehen würden. Ginge es nach der BI, hätte die Anlage am besten abgeschaltet bleiben sollen.