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Gundremmingen: Gundremmingen will den Hochwasserschutz voranbringen

Gundremmingen

Gundremmingen will den Hochwasserschutz voranbringen

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    Auch Gundremmingen wurde vom Jahrhunderthochwasser getroffen. Die Gemeinde will nun die Planungen für einen umfassenden Hochwasserschutz starten.
    Auch Gundremmingen wurde vom Jahrhunderthochwasser getroffen. Die Gemeinde will nun die Planungen für einen umfassenden Hochwasserschutz starten. Foto: Peter Wieser

    Dass das Jahrhunderthochwasser die Gemeinde Gundremmingen in dieser Form traf, damit hätte niemand gerechnet. "Es war mehr als ein HQ extrem", so Bürgermeister Tobias Bühler (CSU) auf der jüngsten Sitzung des Gundremminger Gemeinderats. Er sei froh und dankbar, dass es keine verletzten Personen gegeben habe. Er danke allen Helferinnen und Helfern, viele hätten ihre Belastungsgrenze überschritten. Jetzt strebt die Gemeinde das Erarbeiten eines umfassenden Hochwasserschutzkonzepts an. Sichergestellt sein soll ebenfalls, dass über die Kanalisation ein Rückstau ausgeschlossen werden kann. Wo wären in Gundremmingen welche Maßnahmen schnell oder auch mittelfristig sinnvoll? 

    Eine könnte die Verlängerung des Lärmschutzwalls an der Umgehungsstraße sein – dieser hatte zu einem Teil Wirkung gezeigt. Man habe jedoch nicht die Erfahrung und brauche in gewissen Bereichen Fachwissen, betonte Bühler. Das sah auch der Gemeinderat so, und so lautete es auch in dem einstimmigen Beschluss: Die Gemeinde möchte möglichst zeitnah in die Planungen einsteigen, dazu ein geeignetes Planungsbüro beauftragen und Zug um Zug, auch unter Berücksichtigung möglicher Fördermittel, weiterkommen. Die Bevölkerung soll dabei regelmäßig über den Fortschritt der Planungen informiert werden. 

    Der Ausbau der Eichbrunnenstraße im Bauabschnitt eins in der Gemeinde Gundremmingen schreitet voran. Im selben Zug bieten sich Maßnahmen an, um
ablaufendes Regenwasser zusätzlich zu drosseln.
    Der Ausbau der Eichbrunnenstraße im Bauabschnitt eins in der Gemeinde Gundremmingen schreitet voran. Im selben Zug bieten sich Maßnahmen an, um ablaufendes Regenwasser zusätzlich zu drosseln. Foto: Peter Wieser

    Die derzeitigen Ausbauarbeiten der Eichbrunnenstraße im ersten Bauabschnitt gehen gut voran. Die Kanalisation ist weitgehend fertiggestellt. Bei einem alten Regenwasserkanal, beginnend im Bereich beim Fußweg zur Kirche, wurde jedoch festgestellt, dass sich dieser in keinem guten Zustand mehr befindet. Gerade im Hinblick auf das vergangene Hochwasserereignis, bietet sich jetzt an, diesen zu erneuern und dabei zusätzlich eine Rückhaltung vorzusehen, um bei den zunehmenden Starkregenereignissen abfließendes Regenwasser zu puffern. Weiter wurde beschlossen, im zweiten Bauabschnitt im Bereich bei der Hausnummer 16 die Fahrbahn einzuengen, womit die dortigen Parkplätze in ihre Tiefe länger werden. Der vorbeiführende Gehweg wird dann nicht mehr beeinträchtigt, zudem wird an dieser Stelle langsamer gefahren.

    Schilder sollen auf Haus- und Hofnamen hinweisen

    In Gundremmingen gibt es noch viele Haus- und Hofnamen. Sogar eine Ausstellung gab es darüber schon. Was es jedoch nicht gibt, das sind entsprechende Schilder an den Anwesen, die, wie es in manchen Orten der Fall ist, darauf hinweisen. Der Heimatverein hatte den Vorschlag eingebracht, dass dies auch in Gundremmingen geschehen sollte, um dieses Erbe zu bewahren, sichtbar zu machen und dies auch zu dokumentieren. Er begrüße das, aber es sollte auf freiwilliger Basis, gemeinsam mit dem Heimatverein geschehen und einheitlich sein. Es handle sich auch um keine Riesenbeträge, so Bürgermeister Bühler. Eine Finanzierung könnte bei Interesse über eine geringe Eigenbeteiligung von 40 Euro erfolgen, Kosten darüber hinaus würde die Gemeinde übernehmen. Für das Projekt wie auch zur Gestaltung der Schilder sollen nun die entsprechenden Schritte ergriffen werden, wie einstimmig beschlossen wurde.

    Zur Erneuerung der Heizungsanlage im Feuerwehrgerätehaus – derzeit gibt es einen Notbetrieb mit einer älteren Ölheizung – wurde ebenfalls eine Entscheidung gefällt. Grundlage ist eine Vergleichsberechnung dreier Varianten, in der auch Fördermöglichkeiten berücksichtigt sind. Als wirtschaftlichste hat sich dabei der Einbau einer Hackschnitzelanlage erwiesen. Gegen die Errichtung der von der RWE Generation SE geplanten 100 Megawatt-Gasmotoren-Anlage, einer sogenannten Peaker-Anlage, sah der Gemeinderat keine Einwände. Für den Bereich bestehe der Bebauungsplan „Sondergebiet Energieerzeugung – Gasturbinenkraftwerk“ mit den entsprechenden einzuhaltenden Festsetzungen. 

    Das Gundremminger Gartenfest wird es in diesem Jahr aufgrund der Auswirkungen des Hochwassers nicht in der gewohnten Weise geben. Stattdessen findet am Sonntag, 21. Juli, eine andere Veranstaltung statt: mit einem Gottesdienst, beginnend um 9 Uhr im Kulturzentrum, anschließendem Frühschoppen mit Weißwürsten und Blasmusik, mit Übergang zu Live-Musik, Kaffee und Kuchen und Ausklang gegen 17 Uhr. 

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