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Gundremmingen: Bürgerinitiative übt wieder Kritik am Atomkraftwerk

Gundremmingen

Bürgerinitiative übt wieder Kritik am Atomkraftwerk

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    Die Bürgerinitiative Forum zweifelt wieder an der Sicherheit im Atomkraftwerk Gundremmingen.
    Die Bürgerinitiative Forum zweifelt wieder an der Sicherheit im Atomkraftwerk Gundremmingen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Während der Wartungsarbeiten in Block B des Atomkraftwerks (AKW) Gundremmingen werden auch die Brennelemente gewechselt. Dazu gehören 24 Mischoxid-Elemente, die 2012 aus dem Reaktor genommen und zwischenzeitlich überprüft wurden. Die Bürgerinitiative (BI) Forum sieht das allerdings sehr kritisch.

    Zwar sei es gut für die Umwelt, wenn durch die Wiederverwertung weniger Uran abgebaut werden müsse. Andererseits habe es bei Mischoxid-Brennelementen überdurchschnittlich viele Lecks gegeben – und das in einer Atomanlage, die in Deutschland die meiste Radioaktivität an die Umwelt abgebe. Zudem fehle bis heute eine Erklärung, warum nach den Ergebnissen einer älteren Studie in einem Radius von 50 Kilometern Kleinkinder besonders häufig an Krebs erkrankten.

    AKW-Sprecher Tobias Schmidt findet es „sehr bedauerlich, dass erneut der Versuch unternommen wird“, das Kraftwerk und die Mitarbeiter zu diskreditieren. Denn die erwähnten Brennelemente seien mit Blick auf die Häufigkeit von Defekten unauffällig. Wenn sie doch auftreten, sei der sichere Betrieb trotzdem gewährleistet – wie auch die Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte.

    Das gelte auch generell für die Strahlenbelastung. Das Bundesamt für Strahlenschutz erklärt auf Anfrage unserer Zeitung zudem zur Krebshäufigkeit bei Kleinkindern: Zwar habe vor Jahren eine Studie gezeigt, dass im direkten Umfeld von Kernkraftwerken das Risiko signifikant größer sei. Doch die von den Anlagen ausgehende Strahlung sei wiederum zu gering, um das zu erklären. „Es gibt derzeit keine plausible Erklärung für den festgestellten Effekt“, betont eine Sprecherin. Strahlung allein könne jedenfalls nicht die Ursache sein. Es müsse weiter geforscht werden.

    Auch das bayerische Umweltministerium, das die Aufsicht über die Anlage in Gundremmingen hat, betont: „Die Abgabewerte des Kernkraftwerks liegen weit unter den genehmigten Grenzwerten.“ Wenn Brennelemente gewechselt werden, werde die Sicherheit von der Aufsichtsbehörde geprüft. Dazu würden auch externe Sachverständige hinzugezogen. Auch die nur zum Teil abgebrannten Brennelemente könnten als Ergänzung benutzt werden. So oder so sei die Anlage auch für mögliche Lecks ausgelegt. Ein Sprecher des Umweltministeriums unterstreicht: „Der sichere Betrieb ist jederzeit gewährleistet.“

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