Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten

Gundremmingen: Antworten zu den Brennstab-Defekten im Kernkraftwerk

Gundremmingen

Antworten zu den Brennstab-Defekten im Kernkraftwerk

    • |
    Es gebe im Kernkraftwerk Gundremmingen (Archivfoto) eine Häufung von Defekten an Brennstäben, die aus Waffenuran (ERU) oder aufbereitetem Uran mit Plutoniumanteilen gefertigt wurden, sagt die Grünen-Abgeordnete Christine Kamm.
    Es gebe im Kernkraftwerk Gundremmingen (Archivfoto) eine Häufung von Defekten an Brennstäben, die aus Waffenuran (ERU) oder aufbereitetem Uran mit Plutoniumanteilen gefertigt wurden, sagt die Grünen-Abgeordnete Christine Kamm. Foto: Bernhard Weizenegger

    Im Kernkraftwerk Gunddremmingen gebe es eine auffällige Häufung von Defekten an Brennstäben, die aus Waffenuran (ERU) oder aufbereitetem Uran mit Plutoniumanteilen (MOX) gefertigt wurden. Das teilt  die Augsburger Landtagsabgeordnete  Christine Kamm nach einer Antwort aus dem Bayerischen Umweltministerium auf ihre Anfrage mit. Nachdem sich in den zwei Gundremminger Siedewasserreaktoren in den vergangenen Jahren die Leckagen von

    Da Brennstabdefekte Kamms Worten zufolge regelmäßig zu deutlich erhöhten radioaktiven Emissionen an die Umwelt führen, dürften sie nicht wie bisher weiterhin als normales Betriebsereignis eingestuft werden. Dies fordert jedenfalls die Abgeordnete.

    Obwohl der größere Teil der eingesetzten Brennstäbe Uranbrennstäbe sind, wurden in den vergangenen Jahren 19 Leckagen an ERU-Brennelementen und zehn Leckagen an MOX-Brennelementen festgestellt. Die sogenannten ERU-Brennelemente (Enriched Reprocessed-Uranium) werden aus einer Mischung von Uran, das im Rahmen der Wiederaufarbeitung bei der französischen Cogema anfällt und abgereichertem Uran aus russischen Militärarsenalen hergestellt. Christine Kamm sagt: „Was vom deutschen Atomforum als Beitrag zur friedenssichernden Abrüstung dargestellt wird, darf nicht vor Ort zur Erhöhung der Risiken an den Standorten der Atomkraftwerke führen.“ Da sich die Betriebsrisiken häufen, müssten jetzt andere Entsorgungswege für das Atomwaffenuran gegangen werden. Es zeuge, so Kamm, von einer sehr bedenklichen Sicherheitskultur der Betreiber, wenn offenbar alle Möglichkeiten der Gewinnsteigerung genutzt werden.

    Simone Rusch, Sprecherin im Kernkraftwerk Gundremmingen, sagte am Freitagnachmittag auf Anfrage, dass die Anlage für das Auftreten von Brennelement-Defekten ausgelegt sei. „Dadurch sind keine radiologisch messbaren Auswirkungen auf die Umgebung nachweisbar“, betonte Rusch. Die Betreiber hätten die Verpflichtung, wiederaufbereitete Brennelemente einzusetzen. In jedem der beiden Reaktoren in Gundremmingen sind 784 Brennelemente mit jeweils etwa 70000 Brennstäben im Einsatz. (zg, bv)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden