Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten

Günzburg: Wo die Sicherheitswacht genauer hinschaut

Günzburg

Wo die Sicherheitswacht genauer hinschaut

    • |
    An ihrer Kleidung erkennt man die Mitglieder der Sicherheitswacht. 137 sind derzeit im Bereich des Kemptener Polizeipräsidiums im Einsatz, durch den Zuwachs in Ichenhausen und jetzt auch Leipheim könnten es bald 145 sein, freut sich Vize-Polizeipräsident Guido Limmer.
    An ihrer Kleidung erkennt man die Mitglieder der Sicherheitswacht. 137 sind derzeit im Bereich des Kemptener Polizeipräsidiums im Einsatz, durch den Zuwachs in Ichenhausen und jetzt auch Leipheim könnten es bald 145 sein, freut sich Vize-Polizeipräsident Guido Limmer. Foto: Alexander Kaya

    Die Lieferung kommt gerade rechtzeitig zu den kalten Temperaturen: Neue Jacken und Kappen sind am Donnerstag bei der Polizeiinspektion Günzburg angekommen. Allerdings ist die neue Kleidung nicht für die Mitarbeiter von PI-Chef Stefan Müller gedacht, sondern für ihre zivilen Kolleginnen und Kollegen. Die Angehörigen der Sicherheitswacht werden damit ausgestattet. Für die

    In Leipheim waren die Mitglieder ebenfalls unterwegs

    In Ichenhausen sind die Teams erst seit dem vergangenen Jahr – doch der Erfolg ist schon spürbar, findet Dritter Bürgermeister Hubert Schuler. „Seit Sie da sind, fühlen sich die Bürger bei uns in der Stadt sicherer“, sagte Schuler bei einer kleinen Feier zum Jubiläum der Günzburger Sicherheitswacht im Münzkabinett der Stadt. (Hier geht es zu unserem Bericht “Städte ein Stück sicherer machen“) Darauf hofft auch Christian Konrad – der Leipheimer Bürgermeister und seine Stadtratskollegen haben im September beschlossen, eine eigene Sicherheitswacht in der Stadt zu gründen. Die habe es schon einmal gegeben, sei jedoch 2008 aus Mangel an Ehrenamtlichen eingestellt worden, sagte Konrad. Zuletzt hatten Günzburger zeitweise die Aufgabe übernommen.

    Leipheim habe in der Vergangenheit den ein oder anderen Brennpunkt gehabt, so Konrad. „Wir sind eine sichere Stadt. Damit das auch so bleibt, wollen wir eine eigene Sicherheitswacht aufbauen.“ Leider sei es heute immer öfter so, dass Bürger lieber wegschauen, wenn etwas passiere – aus Sorge, etwas falsch zu machen, oder aus Furcht vor Repressalien. Konrad appellierte an den Gemeinschaftssinn: Die Gesellschaft müsse zusammenhalten, beispielsweise auch Jugendliche ansprechen, die sich mit Bier oder Drogen auf einem Spielplatz aufhalten.

    Probleme gab es rund um die Mobilitätsdrehscheibe

    Wie wichtig das Zusammenspiel zwischen Stadt, Polizei und Sicherheitswacht ist, machte Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig am Beispiel Mobilitätsdrehscheibe deutlich. „Vor anderthalb, zwei Jahren haben wir begonnen, die Probleme rund um das Bahnhofsgelände zu diskutieren. Anlass war damals ein Anstieg der Straftaten um 400 Prozent.“ In Absprache mit den Beteiligten seien vier Maßnahmen ergriffen worden: Mehr Präsenz durch Lesen Sie dazu hier: Am Bahnhof Günzburg gilt jetzt ein Alkoholverbot) „Es ist wichtig, dass viele Räder ineinandergreifen, wenn etwas schief läuft“, so Jauernig.

    Ihm sei bewusst, dass der Dienst der Ehrenamtlichen nicht immer vergnüglich sei, sagte der Oberbürgermeister an die Mitarbeiter der Sicherheitswacht gewandt. „Ich möchte mir lieber nicht vorstellen, was sie sich manchmal alles anhören müssen.“ Umso höher sei der Einsatz der Sicherheitswacht einzuschätzen.

    Mit derzeit 137 Mitgliedern der Sicherheitswachten im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West sei die Region weit überdurchschnittlich besetzt, erklärte Guido Limmer, der Vize-Polizeipräsident. „Unser Innenminister möchte in ganz Bayern bis 2020 1500 Mitglieder bei den Sicherheitswachten erreichen, da sind wir sehr gut vertreten.“ Das sei jedoch kein Grund, sich darauf auszuruhen, warb Limmer um weitere Kollegen.

    Wichtig für das Gelingen: Die Polizeiinspektion vor Ort müsse dahinter stehen, ebenso der Stadtrat – nicht nur durch einen zustimmenden Beschluss wie zuletzt in Leipheim.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden