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Günzburg: Was die geplanten Fahrradboxen in Günzburg bewirken sollen

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Was die geplanten Fahrradboxen in Günzburg bewirken sollen

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    Fahrradboxen ähnlich wie hier in Kempten sollen dieses Jahr auch an zwei Standorten in Günzburg errichtet werden.
    Fahrradboxen ähnlich wie hier in Kempten sollen dieses Jahr auch an zwei Standorten in Günzburg errichtet werden. Foto: Ralf Lienert (Symbolbild)

    Die Stadt Günzburg soll sich zur Fahrradstadt weiterentwickeln. Dieses Ziel haben Oberbürgermeister Gerhard Jauernig und der Stadtrat. Ihnen ist es wichtig, idem Radverkehr künftig eine deutliche größere Bedeutung zukommen zu lassen. Erste Maßnahmen sollen dieses Jahr umgesetzt werden – das wurde in der jüngsten Sitzung des Haushaltsausschusses deutlich. Und diese Maßnahmen bieten einige Vorteile – für Pendler und Besucher der Altstadt. So könnten sie unter anderem die Diebstahlzahlen sinken lassen.

    „Wir wollen die Infrastruktur für Fahrradfahrer weitergestalten und attraktiver machen. Deshalb haben wir viele Module erarbeitet und eines der ersten Module ist das Aufstellen von Fahrradboxen“, sagt Jauernig. Diese Abstellanlagen für Fahrräder sind attraktive und vor allem sichere Unterstellmöglichkeiten. Dort kann auch eventuelles Gepäck sicher verstaut werden; zudem bestehen Lademöglichkeiten für E-Bikes. Jedes Fahrrad wird dabei in einer einzelnen Box abgestellt. Etwa 15 solcher Boxen wird es in Zukunft in Günzburg an jeweils zwei Standorten geben.

    Fahrradboxen sollen in Günzburg am Bahnhof und an der Kapuzinergasse errichtet werden

    Eine befindet sich am Eingang der Kapuzinergasse und ist vor allem für Touristen beziehungsweise Menschen attraktiv, die in der Stadt einkaufen möchten. Die zweite Fahrrad-Abstellanlage wird vor allem Pendler freuen – sie soll am Günzburger Bahnhof errichtet werden. Wo genau, ist noch nicht sicher. Die Gespräche mit Bahn und den Betreibern der Mobilitätsdrehscheiben laufen. „Wir möchten eine höchstmögliche Akzeptanz für alle Kunden erreichen“, sagt Jauernig. Insgesamt 128.000 Euro Zuschuss sollen von Bund und Land fließen, das wurde im Laufe der Beratungen bezüglich des diesjährigen Haushalts bekannt.

    Die Anlage in der Innenstadt wird noch dieses Frühjahr errichtet, am Bahnhof soll dies im weiteren Verlauf des Jahres geschehen. Für das Einschließen der Räder wird eine Gebühr erhoben. Mit den Anlagen sollen unter anderem die Beschädigungen und der Diebstahl von Fahrrädern reduziert werden. Dass dies ernste Probleme sind, wird bei einem Blick auf die polizeiliche Kriminalstatistik deutlich. Zwar sank die Zahl der gestohlenen Räder in Deutschland von 2015 bis 2019 um etwa 17 Prozent, doch noch immer wurden mehr als 270.000 Fahrräder gestohlen (2015: 328.854). Die Aufklärungsquote ist mit etwa zehn Prozent sehr gering. Im Landkreis Günzburg wurden 2020 insgesamt 99 Fahrraddiebstähle zur Anzeige gebracht, allein 44 davon im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Günzburg – weitere 33 fielen in den Bereich Burgau und 22 in den Bereich Krumbach. 2019 waren es landkreisweit 152 (Günzburg 70, Burgau 53, Krumbach 29), 2015 waren es 129 (Günzburg 65, Burgau 36, Krumbach 28).

    Bahnhöfe sind ein Schwerpunkt für Fahrraddiebstahl

    Vor allem Bahnhöfe sind laut Polizei ein Schwerpunkt für Fahrraddiebstahl. Dass im vergangenen Jahr die Zahl rückläufig war, hängt mit der Corona-Pandemie zusammen. Wenn die Polizei Täter ertappt, dann seien diese eher jung, männlich und oft alkoholisiert. Die Hochsaison für Fahrraddiebe ist bei schönem Wetter und während Festen – und davon fanden vergangenes Jahr kaum welche statt.

    Günzburg beschäftigt sich mit den Parkgebühren in der Stadt

    Bei den Etatberatungen für den diesjährigen Günzburger Haushalt hat sich der zuständige Ausschuss länger über Parkgebühren unterhalten. Die wichtigste Nachricht vorweg: Die Gebühren werden nicht erhöht – obwohl die Einnahmen seit 2014 jedes Jahr sinken. Waren es vor sieben Jahren noch mehr als 350.000 Euro, gingen sie 2015 auf etwa 306.000 Euro zurück (zum Juli wurden die Parkgebühren damals um bis zu 40 Prozent gesenkt) und sanken von 258.000 Euro 2019 auf etwa 210.000 Euro im vergangenen Jahr. „Wir haben in Günzburg genügend Parkraum und durch die damalige Gebührensenkung eine etwa zehn Prozent höhere Auslastung in den Parkhäusern erreicht und mehr Menschen, die in die Innenstadt kommen“, sagt Jauernig.

    Wegen der Solidarität mit dem durch die Corona-Pandemie in Schwierigkeiten geratenen Handel schlage er keine Erhöhung der Parkgebühren vor. Einen anderen Weg geht beispielsweise die Stadt Neu-Ulm, wo die Parkgebühren um bis zu 20 Prozent steigen sollen. „Wir sollten dieses Jahr den Status quo halten, um ein kräftiges Ausrufezeichen für die Wirtschaft zu setzen“, sagt Jauernig. Das begrüßte der Haushaltsausschuss, so sagte beispielsweise Hans Kaltenecker (UWB): „Die Parkgebühren zu erhöhen wäre fatal. Wir würden uns lächerlich machen, wenn wir Menschen in die Innenstadt locken möchten und zugleich die Gebühren erhöhen würden.

    Oberbürgermeister Jauernig erklärte, dass in den kommenden Jahren genau geprüft werde, mit welchen Hebeln die Mobilität vielfältiger gestaltet werden könne.

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