Freie Fahrt auf den Straßen – das wünscht sich wohl jeder Autofahrer; sei es auf der Autobahn oder in der Stadt. Doch die Realität sieht meist anders aus: Staus und Baustellen sind für viele Pendler der Alltag. In Günzburg sieht es da nicht anders aus – vor allem morgens und abends staut es sich an mehreren neuralgischen Punkten. Und in den kommenden Monaten wird das Nervenkostüm vieler Verkehrsteilnehmer auf eine noch härtere Probe gestellt, denn: Nicht weniger als sechs Baustellen wird es auf Günzburgs und Bubesheims Straßen in den nächsten Monaten geben. Ein Überblick:
Eine seit Monaten bekannte Baustelle befindet sich in Wasserburg. Seit dem 27. April ist die dortige Ortsdurchfahrt bis zur Bubesheimer Straße größtenteils nur für den Anliegerverkehr freigegeben. Die gute Nachricht: Die Engstelle soll nach Angaben von Henrik Vosdellen, dem Abteilungsleiter am Staatlichen Bauamt Krumbach, in wenigen Wochen wieder komplett geöffnet sein. Zwischen dem Bubesheimer Kreisverkehr und dem östlichen Ortseingang Wasserburg fanden umfangreiche Tiefbaumaßnahmen statt – nun befindet sich der dritte Bauabschnitt in den Endzügen. Durch die Stadtwerke Günzburg wurden bereits die Wasserleitungen erneuert, aber auch die Telekom, die LEW-Verteilnetz GmbH und die Schwabennetz GmbH führten Erneuerungen und Neuverlegungen ihrer Telefon- und Stromleitungen durch.
Ortsdurchfahrt Wasserburg soll Ende April wieder geöffnet sein
Im Zuge dieser Tiefbaumaßnahmen wurden teilweise erhebliche Beschädigungen an den Entwässerungseinrichtungen der Fahrbahn festgestellt. Dadurch ergaben sich Verzögerungen im Bauablauf – die einst anvisierte Öffnung am 18. Dezember 2020 konnte nicht gehalten werden. Ende April soll es nun so weit sein. Dann steht auch die Ampel an der Kreuzung Bubesheimer-/Denzinger-/Ortsstraße sowie die Querungshilfe für den Rad- und Fußgängerverkehr im Bereich der Kreuzung Wehrhofstraße/Auf der Weide. Diese dienen vor allem der Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer und sollen die Geschwindigkeit in der Ortsdurchfahrt reduzieren. Die Straßenbaumaßnahmen kosten etwa eine Million Euro, die Stadtwerke investierten 450.000 Euro in die Wasserleitungen.
Wie Vosdellen mitteilt, gebe es mit der derzeit gesperrten Ortsdurchfahrt immer wieder Ärger – einige Autofahrer halten sich demnach nicht an das Verbot. Dies führe zu Problemen mit den Bauarbeiten. Vosdellen erklärt im Rahmen eines Pressegesprächs, dass deshalb in nächster Zeit eventuell Polizeikontrollen stattfinden könnten.
Kreuzung in Bubesheim wird ab 22. März umgebaut
Bereits am 22. März dieses Jahres soll der Kreuzungsumbau in Bubesheim im Bereich Leipheimer/Kötzer/Weißenhorner Straße beginnen. Im Zuge der etwa 310.000 Euro teuren Maßnahme wird die von vielen Bürgern lang ersehnte Ampel errichtet. Die bestehende Mittelinsel wird abgebaut. Erwartet werden deutlich verbesserte Verkehrsverhältnisse und ein Plus an Sicherheit vor allem für Fußgänger und Radfahrer. In der Leipheimer und Kötzer Straße finden zudem Kanalsanierungen statt.
Die gesamte Baumaßnahme gliedert sich in drei Abschnitte, zuerst wird der Bereich der Leipheimer Straße vom 22. März bis 23. April gesperrt. Danach wird vom 26. April bis 31. Mai der Bereich der Kötzer Straße gesperrt. Diese Sperrung findet auf jeden Fall nach der Öffnung der Wasserburger Ortsdurchfahrt statt, versichert Vosdellen. Vom 1. bis 4. Juni ist dann der Teilbereich Weißenhorner/Günzburger Straße gesperrt. Die Umleitungen erfolgen je nach Bauabschnitt über Kissendorf oder Wasserburg.
B16 in Günzburg in den Sommerferien komplett gesperrt
Eine Komplettsperrung wird es in den Sommerferien von Ende Juli bis Mitte September auf der B16 nördlich der Donau geben. Die Brücken über die Flutmulde sowie den Hakenbankgraben neben dem Gewerbegebiet Östlich der Heidenheimer Straße werden erneuert – auch die beiden Radweg-/Fußgängerbrücken sind davon betroffen. Parallel dazu wird die Fahrbahndecke auf dem Abschnitt zwischen den beiden B16-Brücken erneuert. Vosdellen spricht von einem „großen Eingriff in die Bundesstraße“, der etwa 1,35 Millionen Euro koste und wegen des geringeren Verkehrs während der Sommerferien stattfinde. Die Umleitung führt offiziell über Offingen, dem Staatlichen Bauamt Krumbach ist bewusst, dass viele Autofahrer die kürzere Strecke über die Riedstraße und Heidenheimer Straße als Ausweichroute nehmen werden. Bevor die Bauarbeiten starten, wird es vermutlich im April eine Testphase an der Einmündung zur Lochfelbenstraße geben. Diese laut Vosdellen unglückliche und mitunter gefährliche Gestaltung der Kreuzung soll durch größere Verkehrsinseln verbessert werden. Ein Kreisverkehr oder gar eine Ampel seien dort keine Option.
Kreuzung Ulmer Straße/Weißenhorner Straße in Günzburg wird umgebaut
Eines der größten Nadelöhre in Günzburg wird von August bis November angegangen: die häufig von Staus betroffene Kreuzung Weißenhorner/Ulmer Straße. Die bestehende alte Ampel wird erneuert; durch ein intelligentes Schaltsystem soll der Verkehr besser gesteuert werden. Zudem werden die Straße und die Gehwege saniert, die Fahrbahnmarkierungen auch für Radfahrer verändert. Dies diene der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Die Kosten für diese Maßnahmen betragen etwa 300.000 Euro. Es wird drei Bauabschnitte geben. Gestartet wird mit dem östlichen Teil des Kreuzungsbereichs an der Ulmer Straße, um den Pfarrhofplatz zumindest teilweise zu entlasten, da zeitgleich an der B16 gearbeitet wird. Je nach Bauabschnitt wird es unterschiedliche Umleitungen geben.
Die Stadtwerke erneuern zeitgleich die Wasserleitungen in dem Bereich Ulmer/Weißenhorner Straße. Kostenpunkt: etwa 450.000 Euro. Im Zuge des Projekts „Fahrradstadt 2025“ finden derzeit Gespräche statt, was an der Kreuzung Römergasse/Drillgasse verbessert werden kann.
B16-Bahnbrücke und Kreisverkehr am Günzburger Auweg kosten mehrere Millionen Euro
Ein 8,5 Millionen Euro teurer Eingriff findet vermutlich ab Mitte Januar 2022 statt: Die B16-Bahnbrücke wird abgerissen und neu gebaut. Zudem wird ein neuer Kreisverkehr inklusive eines Durchlasses (dieser kostet weitere 700.000 bis 800.000 Euro) für das Wohngebiet am Auweg errichtet. Die offizielle Umleitung erfolgt großräumig über Offingen.
Wenn die monatelange Sperre vermutlich Ende 2022 aufgehoben wird, kann auch der seit 2013 gesperrte Bypass um den Kreisverkehr B16/Dillinger Straße wieder genutzt werden.
An der Munasenke zwischen Günzburg und Kleinkötz wird nachts gearbeitet
Die B16 ist im Bereich der Munasenke zwischen Günzburg und Kleinkötz in schlechtem Zustand – teilweise war dort nur Tempo 50 erlaubt. Bis der geplante Ausbau in Angriff genommen wird – das Planfeststellungsverfahren hierfür läuft derzeit –, will Vosdellen die Straße „über die Zeit retten“. Deshalb soll sie Mitte April partiell instandgesetzt werden. Die Ausbesserungsarbeiten dauern vermutlich drei bis vier Tage und sollen zwischen 21 Uhr abends und 5 Uhr morgens stattfinden.
Lesen Sie dazu auch:
- An diesem Günzburger Kreisverkehr wird sich nach Jahren etwas ändern
- Neuer Kreisel: Auf der B16 in Günzburg soll es ab 2022 rundgehen
- Bauarbeiten an der Ulmer Straße in Günzburg stehen an
- Die B16 verändert im Bereich der Munasenke ihr Gesicht