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Günzburg: Online-Handel: Wie lange gibt es Günzburgs Digitale Einkaufsstadt noch?

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Online-Handel: Wie lange gibt es Günzburgs Digitale Einkaufsstadt noch?

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    Im Juli 2017 starteten Citymanagerin Nicola Gamm, Oberbürgermeister Gerhard Jauernig, Landtagsabgeordneten Alfred Sauter und der damalige Wirtschaftsstaatssekretär Franz Josef Pschierer die Plattform wir-in-Günzburg.de der Digitalen Einkaufsstadt. Doch das Projekt läuft nicht so gut wie damals erhofft.
    Im Juli 2017 starteten Citymanagerin Nicola Gamm, Oberbürgermeister Gerhard Jauernig, Landtagsabgeordneten Alfred Sauter und der damalige Wirtschaftsstaatssekretär Franz Josef Pschierer die Plattform wir-in-Günzburg.de der Digitalen Einkaufsstadt. Doch das Projekt läuft nicht so gut wie damals erhofft.

    Martin Kring könnten Cityinitiative und Digitale Einkaufsstadt eigentlich gleichgültig sein. Denn der Chef des Legoland-Parks wird wie berichtet Günzburg bald verlassen. Dennoch hatte der Däne – im Gegensatz zu den allermeisten einheimischen Mitgliedern – seinen Dienstagabend bei der Jahresversammlung der

    Seit 2017 gibt es Digitale Einkaufsstadt Günzburg

    2017 war die Digitale Einkaufsstadt Günzburg ans Netz gegangen. Kurz gesagt: Auf der Internetseite haben Geschäfte und Unternehmen die Möglichkeit, sich mit einem „Profil“ zu präsentieren. Kosten: 20 Euro im Monat. Wer zusätzlich einen „Online-Bestellshop“ haben möchte, legt zehn Euro monatlich drauf. „Das ist geschenkt“, wurde bei der Mitgliederversammlung mehrfach erklärt. Und Martin Kring ergänzte: „Das kriegen selbst größere Städte nicht hin.“

    wir-in-guenzburg.de wird noch zu wenig genutzt

    Trotzdem: Die Online-Plattform wir-in-guenzburg.de wird noch viel zu wenig genutzt, um die Kosten auch nur annähernd zu decken. Die städtischen und staatlichen Gelder haben 2018 etwa 100 000 Euro ausgemacht, 2020 müsste der Verein Cityinitiative nach Angaben von Schatzmeister Florian Jehle rund 47 000 Euro zuschießen – für die Digitale Einkaufsstadt, das Marketing und die Agentur Baur, die anstelle der Citymanagerin, die demnächst ihr erstes Kind erwartet, die wichtigsten Arbeiten übernehmen wird (Lesen Sie dazu auch: Günzburgs Cityinitiative steht vor schwierigen Zeiten). „Die Frage ist, ob wir uns das leisten können“, sagte der Oberbürgermeister. Deshalb werde die Digitale Einkaufsstadt seitens der Stadt „auf den Prüfstand kommen“. Auch die Cityinitiative müsse sich rasch Gedanken machen, betonte Stefan Weißenhorner. Denn der Vorstand könne „die Pleite des Vereins nicht riskieren“. Denkbar wäre eine Beitragserhöhung auf 80 bis 100 Euro im Monat. Der Schuss könnte freilich nach hinten losgehen, wenn deswegen Mitglieder austreten.

    Den Löwenanteil finanziert die Stadt

    Die Situation sei „fast schon bizarr“, sagte Gerhard Jauernig. Da werde viel Geld in die Digitale Einkaufsstadt gepumpt, es gebe eine hauptamtliche Citymanagerin und damit „optimale Voraussetzungen“ wie in keiner anderen Stadt im Landkreis. Dafür, dass sich so wenige an der Vermarktung der Stadt beteiligen, habe er nur ein „begrenztes Verständnis“. Über die Digitale Einkaufsstadt hinaus sind die Probleme der Cityinitiative grundlegender Natur. Rund 150 000 Euro gibt der Verein pro Jahr für Veranstaltungen, Aktionen, Personal, Öffentlichkeitarbeit und Sachkosten aus. Nutznießer all dessen sind vor allem die Händler und Gastronomen in der Altstadt. Doch die bringen laut Stefan Weißenhorner gerade einmal 20 Prozent der Vereins-Einnahmen auf. Den „Löwenanteil“ trage die Stadt, der Rest werde von Firmen am Stadtrand finanziert. „Die haben erkannt, dass wir zusammenhalten müssen.“

    Gastronomen am Marktplatz machen sich online rar

    Ausgesprochen rar machen sich die Gastronomen am Marktplatz. „Die Besucher kommen sowieso nur unseretwegen in die Stadt“, sei deren Überzeugung, kritisierte ein Wirt. Ein Engagement im Verein sei deshalb lässlich. Das sei ein „falsches Denken“, sagte Martin Kring. Denn Erfolg sei nicht auf Dauer gesichert. Fazit: Um die Cityinitiative und die Digitale Einkaufsstadt ist es derzeit nicht zum Besten bestellt.

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