Seit Freitagnachmittag stehen vier mögliche Trassen für die Neubaustrecke der Bahn zwischen Ulm und Augsburg fest. Die Bahn stellte den Kommunalpolitikern der Landkreise Augsburg und Günzburg die Planungsergebnisse vor.
Schutzgebiete lassen auch im Landkreis Günzburg nur wenig Platz
Die Neubaustrecke soll die Fahrzeit für Züge mit bis zu 300 Stundenkilometern um 15 auf 26 Minuten verkürzen und für den Güterverkehr tauglich sein. Die Trassenführung besteht aus Ausbau- und Neubaustreckenteilen, die entweder parallel zur Autobahn oder der bestehenden Strecke führen. Die etwa 70 Kilometer langen Trassierungsräume werden im nächsten Planungsschritt auf 20 Meter breite Linien konkretisiert. „Viele Schutzgebiete lassen nur wenig Platz für die neue Strecke. Wir werden in vielen Fällen auch Tunnelabschnitte zu untersuchen haben“, sagte der bayerische Bahn-Konzernbevollmächtigte Klaus-Dieter Josel.
Landrat Hans Reichhart sieht den Ausbau positiv
Weil die Bestandsstrecke erhalten bleibt und auch der Fernverkehrshalt Günzburg im Bundesverkehrswegeplan festgeschrieben ist, sieht Landrat Hans Reichhart den Ausbau positiv: „Wir stehen als Region hinter dem Projekt. Wichtig ist uns, dass es mit der geringstmöglichen Belastung für die Bürger und einem deutlichen Mehrwert verbunden ist. Das heißt, es gibt künftig mehr Zugverbindungen im Nahverkehr.“
Der A8-Ausbau sowie die Elektrifizierung der Bahn zwischen Lindau und Ulm seien gute Beispiele, dass die Umsetzung gelingen kann, wenn sich die Landkreise gemeinsam abstimmen. Darum müsse am Schluss ein Konzept stehen, das allen Interessen gerecht werde, sagt Reichhart.
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