Montagnachmittag, 14 Uhr: Der Lkw-Fahrer mit auswärtigem Kennzeichen dürfte nicht geahnt haben, welches Glück er hat. Soeben hatten Arbeiter in gelben Warnwesten Absperrungen beiseite geräumt und die Bundesstraße 16 freigegeben. Der Brummifahrer war einer der Ersten, der über die neue Donaubrücke nördlich von Günzburg rollte. Die Zeit der mühsamen Umleitungen, der Staus auf der Ulmer und Schlachthausstraße in
30 Minuten zuvor hatten eine Riege von Politikern aus Berlin und München, Augsburg und Günzburg, Behördenleitern sowie örtliche Pfarrer auf der Brücke ein schwarz-rot-goldenes Band durchschnitten – die Farben der Bundesrepublik, die das Bauwerk finanziert hat. Die neue Verbindung zwischen den beiden Donau-Ufern, die fast 14.000 Fahrzeuge täglich benutzen, ist pünktlich fertig geworden – nach 15 Monaten Bauzeit.
An ihrer Stelle stand bis dato ein 62 Jahre altes Brückenbauwerk, das nebenan noch zu besichtigen ist. Es war so baufällig geworden, dass es bisweilen komplett gesperrt werden musste. Das Staatliche Bauamt frischte die Brücke dann so auf, dass sie zumindest übergangsweise als Behelfsbrücke dienen konnte. Vom heutigen Dienstag an geht es der alten Brücke an den Kragen. Bis August soll das Bauwerk abgerissen, seine Stahlträger sollen am Ufer zersägt und die alten Pfeiler in der Donau beseitigt sein. Dann wird die neue Stabbogenbrücke aus
„Wir haben ein Nadelöhr beseitigen können“, stellte Wilhelm Weirather, Leiter des Staatlichen Bauamtes Krumbach, zufrieden fest. Die überregionale Bedeutung des Bauwerkes komme durch die Anwesenheit der beiden Staatssekretäre Dr. Andreas Scheuer (Bundesverkehrsministerium) und Franz Josef Pschierer (bayerisches Finanzministerium) zum Ausdruck. Die am Bau beteiligten Büros und Firmen hätten hervorragende Arbeit geleistet und seien exakt im Rahmen des vertraglich festgelegten Endtermins fertig geworden, lobte Weirather.
Staatssekretär Scheuer hob die überregionale Bedeutung der neuen Donaubrücke hervor. Mit den sechs Millionen Euro, die der Bund hierfür aus dem Konjunkturpaket investiert hat, sei die Infrastruktur nachhaltig verbessert worden. Weitere 500000 Euro habe der Bund für den Kreisverkehr ausgegeben, der ein Stück weiter südlich an der Einmündung der B16 in die B10 entstanden ist. „Die neue Brücke passt sich mit ihrer ansprechenden Form sehr gut in den sensiblen und geschützten Landschaftsraum ein. Für die Fußgänger und Radfahrer entlang der Donau wird die neue Brückenkonstruktion ein eindrucksvoller Blickfang werden“, so Scheuer. Die Brücke soll noch gesondert beleuchtet und illuminiert werden.
„Wir sind dankbar, dass der Neubau in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit vorangetrieben worden ist“, sagte Pschierer und dankte den Politikern, die sich dafür eingesetzt haben. Die B16 sei eine wichtige Straße, sie verbinde Schwaben. OB Jauernig sagte, dass die Stadt nicht nur einen reinen Funktionsbau bekommen wollte. So sei an einer für das Stadtbild so wichtigen Stelle ein „Designerstück“ entstanden.