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Günzburg: Nachruf: Trauer um Pater Jordan Fenzl

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Nachruf: Trauer um Pater Jordan Fenzl

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    Pater Jordan Fenzl beim festlichen Gottesdienst.
    Pater Jordan Fenzl beim festlichen Gottesdienst. Foto: Archivfoto: Kropka

    Der in Günzburg und in der weiteren Umgebung bekannte und sehr beliebte Augustinerpater Jordan Fenzl ist in der Nacht vom 12. auf den 13. März in Münnerstadt bei Bad Kissingen (Unterfranken) gestorben. Der 89-Jährige war unter anderem 18 Jahre lang Seelsorger in Riedhausen und Religionslehrer an mehreren Schulen.

    Der auf Herbert Alois Fenzl Getaufte ist am 13. August 1930 in der 700 Einwohner kleinen Gemeinde Roßhaupt in Egerland geboren. Nach der Vertreibung 1946 kam er nach Weiden in der Oberpfalz. 1952 legte er sein Abitur ab und trat noch im selben Jahr in den Augustinerorden (OSA) ein. Er studierte in Würzburg Theologie und empfing 1957 die Priesterweihe. Die nächste Station auf seiner langen Reise war von 1957 bis 1959 Günzburg – Pater Jordan machte erste Erfahrungen als Präfekt im Augustinerjuvenat.

    Pater Jordan war Direktor des Augustinerjuvenats in Günzburg

    Es folgten mehrere Jahre für das neue Kloster in Stuttgart-Sillenbuch. Über München – wo er sich um die Pfadfinder und die Studenten kümmerte, ging es nach Ostfildern in Baden-Württemberg und zurück nach Günzburg. Von 1973 bis 1978 war Pater Jordan Direktor des Augustinerjuvenats – also dort, wo er bereits 15 Jahre zuvor tätig war. Fast zwei Jahrzehnte unterrichte er von 1973 bis 1991 am Dossenberger Gymnasium und an der Maria-Ward-Realschule.

    Als Pfarrer war er im selben Zeitraum in Riedhausen im Dienst. Er las die Messe, taufte Kinder, schloss Ehen, spendete Kranken Trost und geleitete Verstorbene zur Ruhestätte. Den Riedhausern im Gedächtnis geblieben sind unter anderem die zweijährige Kirchenrenovierung von St. Vitus sowie der Bau des Pfarrhofs. Pater Jordan ist zudem Mitbegründer der Sozialstation Günzburg. Er erhielt mehr als ein Dutzend verschiedene Auszeichnungen und Ehrentitel, darunter das Silberne Ehrenzeichen der Freiwilligen Feuerwehr des Landkreises Günzburg, die Verdienstmedaille der Stadt Günzburg und das Bundesverdienstkreuz am Bande.

    Gesundheit zwing den Pater 1990 zu einer Auszeit

    1990 zwang die Gesundheit den Pater zu einer Auszeit – aber so richtig aufhören konnte er nicht, wie er vor fünf Jahren im Gespräch mit der Mainpost sagte: „Es war eine fruchtbare Zeit. Viele meiner ehemaligen Schüler wollten unbedingt mich als ihren Hochzeitspater, was ich auch gerne wahrgenommen habe. Meine Einstellung ist auch heute noch, dass Pfarrer als Lehrer in die Schule gehören.“

    Nach seiner Zeit in Günzburg ging es für den Pater über Sillenbuch und Wien nach Münnerstadt. Im September 2007 kehrte er anlässlich seines 50. Priesterjubiläums nach Riedhausen zurück. Die Menschen dort freuten sich auf ein Wiedersehen mit dem Ordenspriester auch 16 Jahre nach seinem Weggang. Fahnengruppen der Feuerwehr, der Veteranen und der Egerländer Gmoi zogen mit in die Kirche in Riedhausen. Etwa 400 Personen kamen damals in die St.-Vitus-Kirche und feierten mit dem unvergessenen Pater dessen goldenes Priesterjubiläum.

    Vielen Menschen in der Region ist er nicht nur durch seine segensreiche Arbeit in guter Erinnerung, sondern auch durch seine humorvolle Art. Oberbürgermeister Gerhard Jauernig sagte bei der Feier im September 2007 in Riedhausen: „Pater Jordan liebt die Menschen und er wird von den Menschen geliebt.“ Am 21. Juli 2017 konnte Pater Jordan noch in guter Gesundheit sein diamantenes Priesterjubiläum feiern.

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