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Günzburg: Nach tödlichem Unfall: Übergänge sollen sicherer werden

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Nach tödlichem Unfall: Übergänge sollen sicherer werden

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    Am Bahnübergang an der Ulmer Straße in Günzburg starben im Dezember 2012 zwei 15-jährige Mädchen.
    Am Bahnübergang an der Ulmer Straße in Günzburg starben im Dezember 2012 zwei 15-jährige Mädchen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Das Thema Sicherheit an Bahnübergängen wird in Günzburg emotional diskutiert. Im Dezember 2012 kam es in der Ulmer Straße zu einer Tragödie. Zwei Mädchen im Alter von 15 Jahren wurden von einem Zug der Mittelschwabenbahn erfasst und getötet. Und auch am Bahnübergang beim Wasserburger Sportheim hatte es in den vergangenen Jahren drei Mal gekracht.

    Bundestagsabgeordneter Dr. Georg Nüßlein hatte am Montag Vertreter der Bahn und des Bayerischen Innenministeriums zu einem Ortstermin nach Günzburg und Krumbach eingeladen, um über die Entschärfung der gefährlichen Bahnübergänge zu sprechen.

     am Montag hatte es auf der Mittelschwabenbahn, die zwischen Mindelheim und Günzburg fährt, erneut einen Unfall gegeben. Bei Breitenbrunn (Landkreis Unterallgäu) wurde ein Auto von einem Zug erfasst. Der Fahrer hatte einen Schutzengel und blieb unverletzt.

    Ulmer Straße in Günzburg bekommt Bahnschranken

    Ein Thema war beim Auftaktgespräch in der CSU-Kreisgeschäftsstelle schnell erledigt. Der Leiter der Regionalnetze Süd der DB Netz AG, Thomas Engel, bestätigte, dass der Bahnübergang für Fußgänger und Radler an der Ulmer Straße noch in diesem Jahr Schranken erhalten wird. Auch Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig (SPD) und die CSU-Landtagsabgeordneten Alfred Sauter und Dr. Hans Reichhart nahmen dies mit Genugtuung zur Kenntnis. Denn beim Kampf um Schranken für Fußgänger am Bahnübergang war die Tonart in der Vergangenheit schon rauer gewesen.

    Gestern entwickelte sich ein zähes Ringen um den ungesicherten Bahnübergang am Wasserburger Sportheim. Dort hatten in den vergangenen Jahren drei Mal Regionalzüge der Mittelschwabenbahn Autos erfasst. Die Bahnvertreter präsentierten mehrere Vorschläge, die für mehr Sicherheit sorgen könnten:

    • Schließung für Fahrzeuge, Abstufung zum Fuß- und Radweg,
    • Verlegung des Bahnübergangs in Richtung Autobahn; alternativ Verlegung in Richtung A8 inklusive der Errichtung einer Schranke,
    • Einbahnstraßenregelung mit Schranke.

    Die Bahnexperten erläuterten, dass bei der gegenwärtigen Verkehrsregelung die technische Sicherung des Bahnübergangs mit einer Schranke nicht möglich sei. Und der Möglichkeit, dass die Züge in Richtung Günzburg wie in die Gegenrichtung nur zehn Stundenkilometer (statt bisher 60) fahren sollen, erteilten sie ebenfalls eine Absage. „Es geht eine Minute verloren“, sagte Engel. Florian Liese vom Sachgebiet Eisenbahnstruktur im Innenministerium befürchtete, dass Bahnkunden die Anschlusszüge in Günzburg nicht mehr bekommen.

    Jauernig warnte: „Wir dürfen nicht weiterwursteln, bis der Erste an diesem Bahnübergang stirbt.“ Er plädierte fürs langsamere Fahren der Züge: „Hier muss Sicherheit vor Geschwindigkeit gelten.“ Die Aussprache ging am Bahnübergang weiter. Dort sagten Anwohner klar, was sie nicht wollen. „Das Schließen des Bahnübergangs geht gar nicht“, meinte Gerhard Schöttl. Der Verkehr werde ins Wohngebiet verlagert. Armin und Jutta Link sagten: „Es reicht ein Blinklicht.“ Rita Boner hält es am sinnvollsten, die Mittelschwabenbahn dichtzumachen. Außer dem Lokführer sitze oft niemand im Zug. Engel war am Ende etwas ratlos: „Es ist alles offen.“ Im September will die Bahn dem Günzburger Rat Vorschläge für mehr Sicherheit am Wasserburger Bahnübergang vorlegen.

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