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Günzburg: "Modernste Neuroradiologie der Welt" steht im BKH Günzburg

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"Modernste Neuroradiologie der Welt" steht im BKH Günzburg

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    Prof. Bernd Schmitz ist Leiter des Radiologiezentrums im Bezirkskrankenhaus Günzburg. Hier zeigt er die neue 1,2 Millionen Euro teure Angiografieanlage.
    Prof. Bernd Schmitz ist Leiter des Radiologiezentrums im Bezirkskrankenhaus Günzburg. Hier zeigt er die neue 1,2 Millionen Euro teure Angiografieanlage. Foto: Michael Lindner

    Es ist eine kleine Spezialisteneinheit, die im neuen Radiologiezentrum des Bezirkskrankenhauses Günzburg ansässig ist. Etwa 20 Männer und Frauen befassen sich hier ausschließlich mit der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen von Kopf, Wirbelsäule und Nerven. Zum 1. September ist das neue

    Zehn Millionen Euro für Neubau und Ausstattung

    Prof. Bernd Schmitz ist der Leiter der Einrichtung. Er sitzt entspannt in seinem Büro, zeigt auf den Bildschirmen verschiedene Aufnahmen des menschlichen Gehirns und spricht voller Begeisterung über seinen neuen Arbeitsplatz: „Wir sind die modernste Neuroradiologie der Welt.“ Diese Aussage hört sich gewagt an. Das kleine Günzburg – auch wenn das BKH mit 1500 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber der Stadt ist – soll im Bereich der neuroradiologischen Ausstattung weltweit führend sein?

    Zehn Millionen Euro hat der Neubau samt Ausstattung gekostet. Die hohen Kosten hängen mit den neuen Hightech-Geräten zusammen, die dort zum Einsatz kommen und die Schmitz so ins Schwärmen kommen lassen: „Drei neue, moderne Großgeräte auf einen Schlag: Das gibt es sonst nirgends.“

    Neue Geräte stellen Innovationssprung dar

    Allein die neue Angiografieanlage ist 1,2 Millionen Euro teuer und stellt einen Innovationssprung in der Behandlung von Gefäßerkrankungen des Gehirns dar. Sie ist auf dem neuesten medizinischen Stand und die erste Anlage dieser Art, die weltweit verkauft wurde. Im Verhältnis zur bisherigen Anlage sind demnach Bildqualität, Auflösung und Kontrast wesentlich verbessert, vor allem aber die Fähigkeit zur dreidimensionalen Darstellung der Gefäße während Diagnostik und Therapie maßgeblich ausgebaut. Die Montage der Angiografie dauerte etwa drei Wochen.

    Noch einmal um 50 Prozent teurer war der Magnetresonanztomograf mit 1,8 Millionen Euro. Das neue Modell verkürzt die Untersuchungszeit von etwa 25 auf gerade mal sieben Minuten. Da es das erste Gerät dieser Art innerhalb der Bezirkskliniken Schwaben ist, wurde es finanziell gefördert. Bisher wurden die BKH-Patienten für ein MRT in eine benachbarte radiologische Praxis überwiesen.

    Im Mittelpunkt steht das Wohl der Patienten

    Das dritte moderne Gerät ist ein derzeit in Deutschland einmaliger Spektral-CT. Die Computertomografie (

    Schalk stellt bei all den Investitionen eins in den Mittelpunkt: den Menschen. „Diese modernen Geräte sind nicht aus Eitelkeit, sondern zum Wohle der Patienten da“, sagt der Kliniksprecher. Da in der Medizin jede Minute zählt, seien diese hohen Investitionen sinnvoll und richtig.

    Durch den Neubau war ein „nahtloser Übergang“ von den bisherigen zu den neuen Geräten möglich. „Es ist hier wie bei einem Computer: Innerhalb von zehn Jahren ändert sich sehr viel. Deshalb wurden wir zwei Wochen lang geschult, um alles richtig bedienen zu können“, sagt Schmitz.

    Verringerte Fehlerquote und schnellere Behandlungsmöglichkeiten

    Er erinnert sich noch gut an seine Anfangszeit am BKH Günzburg. Als er 2008 ankam, habe es lediglich einen Computer in der Abteilung gegeben. Wie in einer anderen Welt sei er sich vorgekommen. So wurden beispielsweise noch Röntgenbücher geführt. „Das hat gut funktioniert, aber wir sind schon lange auf einem modernen Stand.“ Und dieser wurde durch die jüngsten Investitionen noch einmal deutlich erhöht. Durch die schnellere und bessere Bildqualität verringert sich die Fehlerquote und die Behandlung beziehungsweise Operation kann schneller erfolgen.

    Der Neubau des Radiologiezentrums gehört zum Großprojekt „Neubau der Psychiatrie“, wofür am Standort Günzburg innerhalb von zehn Jahren etwa 100 Millionen Euro ausgegeben werden sollen. In diesem Zusammenhang entstand unter anderem bereits ein neuer Hubschrauberlandeplatz. Doch das ist längst nicht alles. Bis voraussichtlich 2027 soll die komplette Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik mit knapp 300 Betten und einer Tagesklinik mit 20 Plätzen neu errichtet werden. Der Neubau stellt das größte Bauvorhaben in der Geschichte des Günzburger Bezirkskrankenhauses dar und soll die historischen Einzelgebäude auf dem weitläufigen Klinikgelände durch einen kompakten Baukörper ersetzen.

    Bis Ende des Jahres soll neues Casino entstehen

    Bis Ende des Jahres soll nach dem nun fertiggestellten Radiologiezentrum der Neubau des Casinos erfolgen, wo die Mitarbeiter verköstigt werden. 400 Quadratmeter groß ist der neue Speisesaal als größter Raum, auf einer Terrasse kann man bei schönem Wetter auch draußen Mittagspause machen. Zudem werden in den nächsten Monaten die Arbeiten für eine 15 mal 27 Meter große Mehrzweckhalle abgeschlossen sein, die neben dem Casio in den Boden gebaut wurde.

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