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Günzburg: Millioneninvestition: Legoland Günzburg baut das Feriendorf um

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Millioneninvestition: Legoland Günzburg baut das Feriendorf um

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    Im Legoland Resort Deutschland in Günzburg wird wieder gebaut: Vier Motels sollen im Feriendorf die Übernachtungskapazität erweitern. Dafür werden zwölf Ferienhäuser abgerissen.
    Im Legoland Resort Deutschland in Günzburg wird wieder gebaut: Vier Motels sollen im Feriendorf die Übernachtungskapazität erweitern. Dafür werden zwölf Ferienhäuser abgerissen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Vier Motels sollen im Legoland-Feriendorf Günzburg entstehen - so stand es auf der Tagesordnung des

    Seit der Eröffnung des Feriendorfs im Sommer 2008 hat sich dessen Erscheinung immer wieder verändert, so wird es auch in Zukunft sein. Der Günzburger Bau- und Umweltausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung den Weg für den nächsten Wandel frei gemacht. Mehrere Millionen Euro investiert der britische Merlin-Konzern in das Bauvorhaben, wodurch die Übernachtungskapazität deutlich erhöht wird - und weshalb mehrere Gebäude abgerissen werden.

    Im Legoland Resort Deutschland werden im Feriendorf zwölf Ferienhäuser im Piratenstil abgerissen.
    Im Legoland Resort Deutschland werden im Feriendorf zwölf Ferienhäuser im Piratenstil abgerissen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Konkret geht es um zwölf Ferienhäuser, die verschwinden sollen. Die Objekte südlich der 2016 errichteten Campingfässer sind inzwischen 13 Jahre alt und laut Oberbürgermeister Gerhard Jauernig baufällig geworden. Dritter Bürgermeister Anton Gollmitzer (Freie Wähler) erinnerte daran, dass diese thematischen Ferienhäuser damals sehr preisgünstig gebaut wurden. Ein Abriss, um neue Übernachtungsmöglichkeiten zu schaffen, sei da der logische Schritt. Legoland-Geschäftsführerin Stone erklärt, dass die zwölf Ferienhäuser mit insgesamt 24 Zimmern das Piratenthema aufgriffen. Energetisch seien die Gebäude aber nicht mehr auf dem Stand der Zeit und werden deshalb für ein Neubauprojekt weichen.

    Knapp 3000 Betten für Touristen im Legoland-Feriendorf in Günzburg

    An deren Stelle sollen nun vier Motels entstehen. Den Begriff "Motel" hört Stone allerdings nicht gerne und verwendet ihn auch selbst nicht. Dass sei nur der Arbeitstitel für die Ausschusssitzung gewesen und soll lediglich zeigen, dass es sich um Übernachtungsmöglichkeiten mit Frühstück handle. Der korrekte Name der Unterkünfte wird noch geheim gehalten. "Allen Legoland-Fans kann ich versprechen, dass die Unterkünfte ein Highlight werden. Es wird ein bisher noch nicht vorhandenes Thema umgesetzt", sagt Stone. Welches Thema aufgegriffen wird, möchte die Legoland-Geschäftsführerin zum jetzigen Zeitpunkt nicht verraten, das Geheimnis soll voraussichtlich im September gelüftet werden.

    Bekannt ist bisher nur, dass die vier zweigeschossigen Gebäude zwischen 26 und 50 Meter lang und knapp neun Meter hoch sind. Sie beinhalten insgesamt 72 Zimmer mit jeweils vier Betten. Insgesamt entstehen also 288 neue Übernachtungsmöglichkeiten. Wenn die neuen Gebäude errichtet sind, stehen damit insgesamt knapp 3000 Betten im Feriendorf für Touristen zur Verfügung.

    Stadträtin Simone Riemenschneider-Blatter (SPD) bedauerte die Entwicklung hin zu den "ziemlich massiven Gebäuden". Ihrer Meinung nach machen die Ferienhäuser den Charme des Feriendorfs aus. Sie hätte sich eine Erneuerung in diese Richtung gewünscht, doch das sei Sache des Investors. Planungsrechtlich stehe dem Vorhaben nichts entgegen. Für Stadtrat Thomas Ermer (CSU) gebe es aus städtebaulicher Sicht ebenfalls optisch ansprechendere Alternativen: "Aber die Besucher kommen nicht wegen des Dorfes, sondern weil sie eine praktische Übernachtung suchen."

    14,5 Millionen Euro hohe Investition im Legoland-Feriendorf

    Legoland investiert insgesamt 14,5 Millionen Euro in das Feriendorf. Dazu zählt neben den neuen Übernachtungsmöglichkeiten, die den KfW-40-Standard erfüllen, auch die komplette energetische Sanierung der restlichen 36 Ferienhäuser. Diese Häuser mit den Themen Rennfahrer, Ritter und Abenteuer werden danach wieder für die Touristen zur Verfügung stehen. Die hohe Investition in Günzburg zeige laut Stone den Stellenwert des Standorts, der dadurch weiter gestärkt werde. Die zu sanierenden 36 Ferienhäuser werden zum Saisonstart 2022 wieder zur Verfügung stehen, die vier neuen Gebäude sollen voraussichtlich an Pfingsten 2022 öffnen. Die ersten vorbereitenden Arbeiten finden Ende August dieses Jahres statt.

    Warum die neuen Gebäude nicht auf einer freien Fläche östlich des bisher bebauten Feriendorf-Areals errichtet werden, hat laut Stone mehrere Gründe. Einerseits soll nicht so viel Fläche bebaut werden, andererseits sind im bisher unbebauten Areal umfangreichere Erdbewegungen notwendig, die nicht auf die Schnelle zu realisieren seien. "Aber auch dort wird es definitiv weitergehen. Aber wir wollen am Charme des Feriendorfs nichts ändern", sagt Stone.

    2018 investierte Merlin Entertainments 27 Millionen Euro im Legoland Günzburg

    Die jetzige Investition in Höhe von 14,5 Millionen Euro ist zwar beträchtlich, fällt im Vergleich zur letzten großen Erweiterung 2018 mit dem Pirateninsel-Hotel deutlich geringer aus. Das Hotel mit knapp 600 Betten kostete der britischen Muttergesellschaft Merlin Entertainments damals etwa 27 Millionen Euro - um 28 Prozent stieg dadurch die Übernachtungskapazität des Freizeitresorts.

    Das Pirateninsel-Hotel im Feriendorf des Legoland Resort Deutschland in Günzburg mit knapp 600 Betten kostete der Muttergesellschaft Merlin Entertainments im Jahr 2018 etwa 27 Millionen Euro.
    Das Pirateninsel-Hotel im Feriendorf des Legoland Resort Deutschland in Günzburg mit knapp 600 Betten kostete der Muttergesellschaft Merlin Entertainments im Jahr 2018 etwa 27 Millionen Euro. Foto: Bernhard Weizenegger

    Als der Legoland-Freizeitpark am 17. Mai 2002 eröffnet wurde, musste, wer nicht am selben Tag an- und abreisen wollte, sich in Günzburg ein Hotel oder eine andere Unterkunft suchen. Schnell hat die Merlin Entertainments Group dieses Defizit erkannt und wenige Jahre später damit begonnen, neben dem Park ein Feriendorf zu bauen. Die Investitionssumme lag dem Vernehmen nach bei acht bis neun Millionen Euro. Auf einer acht Hektar großen Fläche entstanden ein Campingplatz, Ferienhäuser mit Themenzimmern, ein Rezeptionsgebäude mit Restaurant sowie ein See mit Sandstrand und Unterhaltungsbereich. Die Eröffnung des Feriendorfs fand im Juni 2008 statt.

    2013 eröffnete mit der Ritterburg das erste Themenhotel im Günzburger Feriendorf

    Doch bei diesen Gebäuden blieb es nicht. 2013 ging das erste Themenhotel im Legoland-Feriendorf an den Start, die Ritterburg. Kurz danach folgten die Königsburg und 2016 die Drachenburg sowie die Campingfässer. 2018 entstand als vorläufiger Abschluss das Pirateninsel-Hotel und erhöhte die Kapazität auf rund 2600 Betten - aufgeteilt auf 422 Zimmer, 39 Übernachtungsfässer und 165 Camping-Stellplätze. Vergangenes Jahr kamen 100.000 Übernachtungsgäste weniger als noch 2019, das hat mit den coronabedingten Übernachtungsbeschränkungen und vielen geschlossenen Tagen zu tun.

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