Man kann und man mag sich das nicht vorstellen. Acht Monate saß Mesale Tolu 2017 in türkischer Haft, fünfeinhalb Monate gemeinsam mit ihrem gerade einmal zweijährigen Sohn Serkan. Über ihre Leidenszeit als politische Geisel des Regimes Erdogan hat die Ulmer Journalistin und Übersetzerin ein Buch mit dem Titel „Mein Sohn bleibt bei mir“ geschrieben. Darin schildert sie die Brutalität der Polizei, die Willkür der Justiz, die Ängste um ihr Kind und ihren gleichfalls inhaftierten Mann. Bei einer Lesung in Günzburg betont Mesale Tolu, ihr Buch wolle auch Mut und Hoffnung machen. Und den Tausenden, die unrechtmäßig in türkischen Gefängnissen eingekerkert sind, eine Stimme geben.
Günzburg