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Günzburg: Legoland Günzburg: So läuft der verspätete Saisonstart

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Legoland Günzburg: So läuft der verspätete Saisonstart

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    Heute ist das Legoland in Günzburg mit zwei Monaten Verspätung in die Sommersaison gestartet. Vor dem Eingang weist ein Schild die Besucher auf die Regeln hin.
    Heute ist das Legoland in Günzburg mit zwei Monaten Verspätung in die Sommersaison gestartet. Vor dem Eingang weist ein Schild die Besucher auf die Regeln hin. Foto: Lara Schmidler

    Lange haben die Fans gewartet, bis das Land der bunten Steine seine Tore endlich wieder öffnet. Zwei Monate nach dem gewohnten Saisonbeginn können heute die ersten Familien das sonnige Wetter zwischen Miniaturgebäuden und Achterbahnen im Günzburger Legoland ausnutzen. Von Corona spürt man hier wenig, Besucher und Personal zeigen sich entspannt – doch hinter den Kulissen bedeutete die Wiedereröffnung unter den Sicherheitsauflagen Stress bis zur letzten Minute.

    Mehr als 1000 Bodenmarkierungen im Legoland

    „Wir mussten bis zum Ende hin fokussiert bleiben, damit bei der Eröffnung heute alles reibungslos klappt“, erzählt Geschäftsführerin Manuela Stone, die einen Kontrollgang durch den Park macht. Denn neben dem üblichen Stress lag das Augenmerk in diesem Jahr auf den Vorschriften der Behörden. Mehr als 1000 Bodenmarkierungen weisen den Besuchern den Abstand an, in Restaurants und Cafés herrschen die gleichen Vorschriften wie in ganz Bayern. Den ganzen Tag ist ein Reinigungsteam unterwegs und am Wochenende packen hier auch die Mitarbeiter aus der Verwaltung mit an. „Da hat das ganze Team großes Engagement gezeigt, um die zusätzlichen Reinigungsarbeiten zu ermöglichen“, lobt Stone.

    Testlauf vor der Öffnung: Legoland geht auf Nummer Sicher

    Um ganz sicher zu gehen, dass die Vorschriften eingehalten werden und dass alles auch in der Praxis so funktioniert, wie es auf dem Papier geplant wurde, hat es einen Tag vor der Öffnung einen Testlauf gegeben. Auch das Gesundheitsamt war dabei, zu beanstanden habe es allerdings nichts gegeben. Pressesprecherin Kathrin Öhlhorn war die Erste, die eine Achterbahnfahrt mit Maske ausprobiert hat. „Da gibt es keine Probleme. Der Fahrtwind hält die Maske sicher an ihrem Platz und schreien kann man immer noch gut“, versichert sie und lacht. Maskenpflicht herrscht im Legoland ab sechs Jahren in den Gastronomien, im Eingangsbereich und überall da, wo man anstehen muss. Darauf achtet das Personal an den Fahrgeschäften. Zusätzlich ist auch immer ein Mitarbeiter im Park unterwegs – heute ist das der stellvertretende Geschäftsführer Timothy De Young.

    Legoland setzt auf Vernunft der Besucher

    Nach dem Eingang wartet direkt das Miniland, wo man sich frei bewegen kann. Neu sind hier die Figuren am Strand von Venedig, auch ist ein Teil der Stadt im Winter gereinigt worden. Neu ist außerdem, dass die interaktiven Säulen, an denen man per Knopfdruck einzelne Elemente des Minilands in Bewegung setzen kann, abgedeckt sind. „Man müsste die ja ständig sauber machen, da kämen wir gar nicht hinterher“, sagt Öhlhorn. Man setze auf die Vernunft der Besucher. Denn an die Vorschriften habe man sich ja im Alltag sowieso schon gewöhnt.

    Das bestätigt auch Yvonne Gegenfurtner. „In bestimmten Bereichen eine Maske zu tragen, finde ich nicht schlimm.“ Sie und ihre Familie haben Jahreskarten für das Legoland – und sind froh, diese endlich wieder nutzen zu können. „Die Kleinen haben in den vergangenen Wochen viel zurückstecken müssen.“ Darum sei sie jetzt sehr froh über die Öffnung. Zusammen mit ihrem Mann Josef und den beiden Söhnen Luca und Ben ist sie extra früh aufgestanden und aus Deggendorf angereist.

    Masken sind auch bei der Wildwasserfahrt Pflicht.
    Masken sind auch bei der Wildwasserfahrt Pflicht. Foto: Lara Schmidler

    Desinfektion und kostenlose Masken

    Im Lauf des Vormittags wird es wärmer, es zieht die Besucher zur Wildwasserbahn „Dschungel X-pedition“. Schon vor dem Wartebereich steht ein Desinfektionsspender, den die Besucher freiwillig nutzen können. Das wird auch fleißig in Anspruch genommen. Nicht mehr freiwillig ist die Desinfektion dann am Ende der Warteschlange: Wer hier den Spender nicht nutzt, darf nicht mitfahren. Zusätzlich werden mit einer Zange Einmal-Schutzmasken ausgegeben – damit die eigene Maske nicht nass wird. Um den Abstand auch bei der Fahrt zu gewährleisten, bekommt jede Gruppe ein eigenes Boot. Diese Regelung gilt für alle Fahrgeschäfte. „Das ist schon ein besonderer Luxus, das gibt es sonst nicht“, sagt Öhlhorn augenzwinkernd.

    Legoland lässt 25 Prozent der möglichen Besucherkapazitäten zu

    Die Anzahl der Besucher, die eingelassen werden, errechnet sich aus der Größe des Freizeitparks. So haben die Gruppen die Möglichkeit, großen Abstand zu halten. Sowieso kämen größtenteils Familien, die sich als geschlossene Gruppe bewegen, sagt Öhlhorn. „Es ist hier nicht wie im Supermarkt, man mischt sich nicht unter Leute, sondern bleibt unter sich.“ Um den notwendigen Raum dafür zu schaffen, werden in der Anfangsphase nur 25 Prozent der Besucherkapazitäten in den Park gelassen. Genauere Zahlen gibt das Legoland dazu nicht bekannt.

    In einer Mitteilung heißt es dann, dass knapp drei Viertel dieser Kapazität am Starttag genutzt worden seien. Die Tickets muss man zuvor im Internet buchen. Da man dabei seine Kontaktdaten angibt, entfällt das Ausfüllen eines Formulars vor Ort. Das Feriendorf kann auch wieder seinen Betrieb aufnehmen. Hier können 30 Prozent der eigentlich verfügbaren Schlafmöglichkeiten genutzt werden. Der Campingplatz bleibt vorerst geschlossen.

    Neues Fahrgeschäft bleibt vorerst geschlossen

    Der Weg führt weiter in die Ninjago-Welt. Hier wartet eine neue Attraktion, das Fahrgeschäft „Lloyd’s Spinjitzu Spinner“. Dieses hätte, wenn alles normal gelaufen wäre, bei der Eröffnung im März eingeweiht werden sollen. Doch auch hier hat Corona dazwischengefunkt: Wegen des vorübergehenden Shutdowns konnten die Sicherheitseinweisungen der Mitarbeiter nicht mehr rechtzeitig beendet werden. Darum steht der „Lloyd’s Spinjitzu Spinner“ aktuell noch still und zieht wenig Aufmerksamkeit auf sich. Die notwendigen Einweisungen sollen nachgeholt werden, wenn sich die neuen Abläufe eingespielt haben.

    Weiter geht es, vorbei an der leeren Lego-Arena. Hier hätte in dieser Saison der bekannte Bühnenmagier Florian Zimmer auftreten sollen. Weil dabei zu viele Menschen aufeinander treffen würden, finden vorerst keine Shows statt. Wie alle anderen Veranstalter sei das Legoland natürlich an die Vorgaben aus der Politik und den örtlichen Behörden gebunden, betont Öhlhorn.

    Mitarbeiter haben sich mehr als sonst auf den Saisonstart gefreut

    Es geht wieder zurück zum Eingangsbereich, vorbei an der Bootstour „Käpt’n Nicks Piratenschlacht“, wo jeweils nur eine Seite der Boote belegt werden darf, am Abenteuerspielplatz, der regelmäßig desinfiziert wird, hin zum Lego-Shop. Hier nehmen sich die Besucher einen Baustein aus einer grünen Schale, bevor sie den Laden betreten, und legen sie in eine rote Schale, wenn sie den Laden verlassen. Eine Mitarbeiterin desinfiziert die Steine dann und legt sie wieder zurück in die grüne Schale. So kann kontrolliert werden, wie viele Besucher sich gleichzeitig im Laden aufhalten.

    Nach jeder Fahrt reinigt und desinfiziert das Personal die Sitze und Griffe in allen Fahrgeschäften.
    Nach jeder Fahrt reinigt und desinfiziert das Personal die Sitze und Griffe in allen Fahrgeschäften. Foto: Lara Schmidler

    „Die Überwachung der Einhaltung der Regeln sowie die Desinfektion und Reinigung erfordern viele helfende Hände. Deshalb haben wir an einigen Fahrgeschäften mehr Mitarbeiter im Einsatz, als normalerweise üblich“, erzählt Öhlhorn. Die Hälfte der Mitarbeiter, gut 600 Personen, seien aktuell im Einsatz, es werde in Schichten gearbeitet.

    In diesem Jahr sei die Vorfreude des Personals auf den Saisonstart deutlich größer gewesen als sonst. „Wir freuen uns sehr, dass wir endlich öffnen können – der Anblick eines leeren Parks war schon sehr traurig.“ Jetzt sei es wichtig, den Menschen die Hemmungen und Ängste zu nehmen. „Hier ist keine andere und befremdliche Welt – wir halten uns wie alle anderen an die Vorschriften.“

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