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Günzburg/Kötz: Die B16 verändert im Bereich der Munasenke ihr Gesicht

Günzburg/Kötz

Die B16 verändert im Bereich der Munasenke ihr Gesicht

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    Die Verkehrsführung in der sogenannten Munasenke auf der B16 zwischen Günzburg und Kleinkötz soll verändert werden. Ziel ist ein besserer Verkehrsfluss und die Beseitigung der Kurvenstrecke.
    Die Verkehrsführung in der sogenannten Munasenke auf der B16 zwischen Günzburg und Kleinkötz soll verändert werden. Ziel ist ein besserer Verkehrsfluss und die Beseitigung der Kurvenstrecke. Foto: Bernhard Weizenegger

    Die B16 zwischen Günzburg und Kötz ist ein viel befahrenes Nadelöhr. Auf der wichtigsten Nord-Süd-Achse im Landkreis Günzburg quälen sich etwa 14000 Fahrzeuge täglich durch den Abschnitt der Munasenke. Während die B16 in weiten Teilen einen guten Ausbaustandard aufweist, ergibt sich in diesem Bereich ein gänzlich anderes Bild. Doch damit soll bald Schluss sein: Es sind deutliche Veränderungen im Verlauf der Bundesstraße geplant – und die sind teuer.

    Das Staatliche Bauamt Krumbach plant den Ausbau der B16 nördlich von Kleinkötz auf einer Länge von etwa 720 Metern. Die Planung sieht vor, dass im Bereich der Waldsiedlung der Ausbau auf der Bestandstrasse läuft. Im weiteren Verlauf soll die Bundesstraße allerdings um mehrere Meter nach Westen verschoben und in Dammlage in einem Kreisbogen über das Winterbachtal geführt werden. Nördlich des Winterbachtals durchschneidet die Trasse einen Waldbereich und mündet am Bauende in Richtung Günzburg – etwa auf Höhe der Betriebszufahrt Legoland – wieder auf die bestehende Bundesstraße ein. Die Straße wird 7,5 Meter breit und wird nach dem Neubau weiterhin zweispurig befahrbar sein. Die Anlage von Überholfahrstreifen ist wegen der Kürze des Ausbauabschnitts nicht möglich. Die Höchstgeschwindigkeit soll auch in Zukunft 70 Stundenkilometer betragen.

    Kosten für die Verlegung der B16 zwischen Kötz und Günzburg betragen etwa 1,6 Millionen Euro

    Der Günzburger Bau- und Umweltausschuss befasste sich am Montagabend mit dem Millionenprojekt. Die Baukosten werden vom Staatlichen Bauamt Krumbach derzeit auf etwa 1,6 Millionen Euro geschätzt – das entspricht circa 2200 Euro für jeden des etwa 720 Meter langen Aus- beziehungsweise Neubaus. Stadtrat Günter Treutlein (CSU) sprach sich für die Planung aus und fasste die Veränderungen zusammen: „Statt einer Senke mit einem Auf und Ab und einer Kurve stellt man eine Höhengleichheit her.“

    Die Baudurchführung ist für das Jahr 2021/2022 vorgesehen, sofern die erforderlichen Mittel bereitgestellt werden können. Eine Vollsperrung der B16 im Ausbaubereich ist während der Arbeiten im Bereich der Ortsdurchfahrt Waldsiedlung sowie für die Herstellung des Anschlusses an den nördlichen Bestand erforderlich. Dafür werden etwa acht Wochen angesetzt. Die Umleitung soll über die GZ5 Kleinkötz, Großkötz, Bubesheim und Wasserburg sowie in umgekehrter Richtung erfolgen. Stadträtin Simone Riemenschneider-Blatter (SPD) bezeichnete den teilweisen Neubau der B16 wegen der sonstigen langen Vollsperrung als „schwaches Argument. Andere Straßen werden doch auch gerichtet und nicht gleich neu gebaut.“ Die Verschwenkung der Bundesstraße um mehrere Meter nach Westen hat allerdings mehrere Gründe.

    Bundesstraße 16 weist im Bereich der Munasenke einige Schäden auf

    Der Ausbau der B16 ist nach Auskunft des Staatlichen Bauamts wegen der zu erwartenden weiteren Verkehrszunahme, aber auch zur Bewältigung der aktuell vorliegenden Verkehrsmengen und der Verkehrssicherheit dringend erforderlich. Die Bundesstraße weißt in diesem Bereich gravierende Schäden auf. Der unzureichende Unterbau im Zusammenhang mit einem unterdimensionierten Oberbau führte in der Vergangenheit immer wieder zu akuten Ausbrüchen und Fahrbahnschäden auf der Straße, die im Rahmen von Sofortmaßnahmen behoben werden müssen – die teilweise zu kräftigen Staus führten. Diese Maßnahmen am Straßenkörper können jedoch der hohen Verkehrsbelastung nicht auf Dauer standhalten, sodass immer wieder mit Straßenschäden zu rechnen ist. Deshalb soll das Flickwerk bald ein Ende haben. Außerdem sei die angedachte harmonische Linienführung der Bundesstraße schon immer so geplant gewesen, sagte CSU-Stadtrat Thomas Ermer.

    Im Jahr 2016 wurde bereits der erste Bauabschnitt im Rahmen einer Erhaltungsmaßnahme mit Erneuerung der Fahrbahndecke und der Entwässerungsanlagen vom nördlichen Ortsende Kleinkötz bis zum Beginn der Waldsiedlung umgesetzt. Etwa fünf Monate dauerten die Arbeiten damals – vorbei ging es an dieser Baustelle über eine provisorisch errichtete Straße, da eine Komplettsperrung für einen solch langen Zeitraum nicht machbar gewesen wäre. Der zweite Bauabschnitt der B16 war ursprünglich bereits für 2017 angedacht, nun soll er also 2021/2022 erfolgen.

    Nicht alle Günzburger Stadträte sind für eine Verschiebung der B16 um einige Meter

    Als Gegnerin der geplanten neuen Verkehrsführung zeigte sich GBL/Grünen-Fraktionsvorsitzende Angelika Fischer während der Ausschusssitzung: „Die Munasenke ist ein solch heikles Gebiet. Durch diesen sehr massiven Eingriff wird dort so viel zerstört.“ Die Stadträtin weist zudem auf eine mögliche B-16-Ortsumfahrung Ichenhausen-Kötz hin, deren Realisierung vermutlich noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird – und die sie ebenfalls ablehnt.

    Doch was passiert bei einem Neubau mit dem bisherigen Verlauf der B16 im Bereich der Munasenke? Der Bestand wird in diesem Bereich zurückgebaut, das heißt, die gebundenen Schichten werden entfernt, sodass nur die Kiesschichten mit dem Dammbauwerk zurückbleiben. Der auf der Ostseite der Bundesstraße verlaufende und derzeit nur durch einen Hochbord von der Fahrbahn getrennte Geh- und Radweg wird beibehalten und erfährt durch die Vergrößerung des Abstandes zur dann verlegten Bundesstraße eine deutliche Aufwertung, was laut Staatlichem Bauamt vor allem im Hinblick auf den Touristenverkehr in Richtung Legoland positiv zu bewerten ist.

    Die Mehrheit des Bauausschusses erteilte dem Ausbau der Munasenke das Einverständnis, allerdings nur unter der Maßgabe, dass die Eingrünung der Firma Günzkompost bestehen bleibt. Denn nur so sei die Einbindung des Betriebsgeländes in die Landschaft zu gewährleisten. In einem Gespräch mit dem Staatlichen Bauamt wurde bereits eine Lösung aufgezeigt.

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