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Günzburg: Ihre Bar "Flaneur" am Markt soll das neue Wohnzimmer für die Günzburger werden

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Ihre Bar "Flaneur" am Markt soll das neue Wohnzimmer für die Günzburger werden

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    Sejfulla Kuk (links) und Maximilian Leichnitz betreiben künftig die Bar "Flaneur" am Günzburger Marktplatz. Bis zur Eröffnung muss sie noch weiter eingerichtet werden.
    Sejfulla Kuk (links) und Maximilian Leichnitz betreiben künftig die Bar "Flaneur" am Günzburger Marktplatz. Bis zur Eröffnung muss sie noch weiter eingerichtet werden. Foto: Christian Kirstges

    Sejfulla Kuk kennen die Günzburger durch seine Kartbahn an der Daimlerstraße. Privat hat er eine Sammlung von gut 100 Flaschen Whiskey und Gin - er ist ein Genussmensch. Schon lange hatte er den Traum gehegt, in Günzburg eine Bar zu eröffnen. Eigentlich wollte er das in Form eines "Gentleman's Club" an der Hofgasse tun, wo inzwischen die Kreativstube beheimatet ist - doch er fragte zu spät an. Dann tat sich eine andere Möglichkeit auf, die er nun mit Maximilian Leichnitz realisiert. Aus seinem

    Um die 100 Quadratmeter groß ist die Bar "Flaneur" insgesamt, ein halbes Jahr wurde am Plan getüftelt und bereits mit dem Einrichten begonnen.
    Um die 100 Quadratmeter groß ist die Bar "Flaneur" insgesamt, ein halbes Jahr wurde am Plan getüftelt und bereits mit dem Einrichten begonnen. Foto: Christian Kirstges

    Im größten Raum des Haus an der Ecke zum Frauengäßchen wird sich das Leben abspielen, denn hier steht die Theke, hier werden die Getränke zubereitet. In den anderen beiden Räumen kann man ein gepflegtes Bier trinken oder sich in einer Gruppe zusammensetzen. "Für jede Stimmung und für jeden Gast wollen wir etwas bieten", sagt Industriekaufmann Leichnitz, 24 Jahre alt. Um die 100 Quadratmeter groß ist alles zusammen, ein halbes Jahr wurde am Plan getüftelt und bereits mit dem Einrichten begonnen. Corona verpasste der Eröffnung, die nun für Ende September oder Anfang Oktober geplant ist, einen Dämpfer - aber nicht mehr.

    Bar "Flaneur" orieniert sich an den Günzburgern, nicht an Touristen

    "Wir sehen die Pandemie als Chance, denn es gibt ein Leben danach und die Leute wollen wieder etwas erleben." Und eine Bar in dieser Art und dieser Qualität gebe es bislang nicht in der Kreisstadt. Leichnitz und Kuk, 23, wollen damit etwas für die Günzburgerinnen und Günzburger tun, während sich andere Lokale eher an den Touristinnen und Touristen orientierten. Aber natürlich sei hier jeder und jede willkommen. Jung und Alt sollen sich treffen, die Jüngeren etwas von den Älteren mitbekommen, es soll ein Raum für die Kunst werden. So arbeitet man beispielsweise bereits mit Off-Art zusammen. "Es soll das neue Wohnzimmer für die Günzburger werden", sagt Leichnitz.

    Der Schwerpunkt der Bar "Flaneur" am Günzburger Marktplatz wird auf Cocktails liegen, gerade bei den alkoholfreien werde es viele Eigenkreationen geben.
    Der Schwerpunkt der Bar "Flaneur" am Günzburger Marktplatz wird auf Cocktails liegen, gerade bei den alkoholfreien werde es viele Eigenkreationen geben. Foto: Christian Kirstges

    Der Schwerpunkt wird auf Cocktails liegen, gerade bei den alkoholfreien werde es viele Eigenkreationen geben, "denn die sind bei vielen Barkeepern eher ein Stiefkind", bedauert Kuk, der die Kartbahn übrigens weiterhin betreiben will. Zudem werden normales und außergewöhnliches Bier, guter Kaffee und andere Getränke auf der Karte stehen sowie kalte Häppchen. Im nächsten Jahr soll dann auch im Außenbereich bestuhlt werden - und vielleicht gibt es bis dahin auch eine Lösung für die Dachterrasse. Denn wegen des Lärmschutzes dürfe sie noch nicht genutzt werden. Aber, betonen beide, sie seien von den Nachbarn und anderen Gastronomen herzlich empfangen worden. Sie wollten auch keinem Konkurrenz machen, sondern etwas Eigenes schaffen.

    "Es ist keine Pilsbar, sondern etwas für Feinschmecker"

    Das Interesse sei bereits groß, viele Leute blieben stehen und betrachteten die Kunstwerke in den Schaufenstern, manche kämen sogar herein und stellten sich an den Tresen. Neben dem Fokus auf regionalen Produkten soll sich die Bar "Flaneur" - der Name spielt darauf an, dass die Günzburger hier zum Sehen und gesehen werden kommen sollen, gerade wenn sie an den großen Fenstern sitzen - in das gut 600 Jahre alte Gebäude einfügen, betont Kuk. Deshalb ist die Ausstattung eher gediegen, die Möbelstücke seien individuell gefertigt worden, weil nichts von der Stange in die historischen Räume gepasst hätte - wortwörtlich. "Es ist auch keine Pilsbar, sondern etwas für Feinschmecker."

    Sejfulla Kuk (rechts) und Maximilian Leichnitz betreiben künftig die Bar "Flaneur" am Günzburger Marktplatz.
    Sejfulla Kuk (rechts) und Maximilian Leichnitz betreiben künftig die Bar "Flaneur" am Günzburger Marktplatz. Foto: Christian Kirstges

    Geöffnet wird zunächst donnerstags bis sonntags ab dem Nachmittag beziehungsweise Abend, eventuell auch mittwochs, wenn die Menschen die Bar gut annehmen. Gut 45 Sitzplätze gibt es, inklusive der beiden Betreiber werden hier acht Mitarbeiter tätig sein. Weiteres Personal wird noch gesucht. Neben Vernissagen können sich die Zwei auch Spendenaktionen vorstellen, die sie unterstützen, etwa indem Cocktails mit besonderem Honig gereicht werden, um etwas für die Bienen zu tun. Das nun an diesem Ort tun zu können, freut Sejfulla Kuk sehr, denn auf diesem Gebäude habe die ganze Zeit sein Augenmerk gelegen. Dass er das andere Objekt nicht pachten konnte, sieht er daher als so etwas wie einen Wink des Schicksals.

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