Die Stille am Günzburger Bahnhof ist bedrückend. Die Bäckerei und der Buchladen sind geschlossen, die Bahnsteige verwaist. Kein Zug, kein Taxi, kein Bus, nur ein Mann und eine Frau, die am Bordstein sitzen und in ihr Smartphone starren. Sie sind hier gestrandet und kommen im Moment nicht weiter. Hinter ihnen flattern Absperrbänder im Wind. Davor haben sich Polizisten postiert, die das Gelände absperren. Feuerwehrleute laufen auf und ab, Blaulicht leuchtet überall auf. Ein paar Meter weiter, auf der anderen Seite der Gleise am Volksfestplatz, zeigt sich ein riesiges Trümmerfeld. Holzbalken, Mauerreste, alles liegt auf einem großen Areal verstreut. Kurz zuvor ist hier eine Lagerhalle explodiert, Teile flogen über 100 Meter weit durch die Luft. 15 Menschen scheinen einen Schutzengel gehabt zu haben, sie wurden nur leicht verletzt.
Günzburg