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Günzburg: Eine Art „Rettungsschirm“ für Vereine in Günzburg

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Eine Art „Rettungsschirm“ für Vereine in Günzburg

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    Im Zuge der Haushaltsberatungen spricht der Ausschuss in Günzburg über eine finanzielle Unterstützung für Vereine. Wie diese Finanzspritze aussehen soll.
    Im Zuge der Haushaltsberatungen spricht der Ausschuss in Günzburg über eine finanzielle Unterstützung für Vereine. Wie diese Finanzspritze aussehen soll. Foto: Bernhard Weizenegger

    In der Stadt Günzburg soll es dieses Jahr eine finanzielle „Corona-Hilfe für Vereine“ geben. Diesen Antrag stellte die SPD-Fraktion bereits im Dezember und darüber hat nun der Haushaltsausschuss im Rahmen der diesjährigen Haushaltsberatungen beraten.

    Der Antrag sieht vor, dass die Stadt Günzburg einen Euro pro Bürger für coronageschädigte Vereine bereitstellt – insgesamt also 21.000 Euro. Stadtrat Michael Jahn (SPD) bezeichnete die Vereine als Rückgrat der Gesellschaft und Opfer der Corona-Krise, die keine überregionale Lobby haben. „Die Vereine werden im Bund und Land vergessen. Wir wollen als Stadt zeigen, dass wir sie nicht vergessen“, begründete Jahn diesen Antrag. Vor wenigen Tagen war ein solcher Antrag – ein Euro pro Landkreisbürger – der SPD-Kreistagsfraktion im Landkreis gescheitert und wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Der bürokratische Aufwand einer Geldspritze durch den Landkreis – in diesem Fall 127.000 Euro – in dieser Höhe stehe in keinem Verhältnis zum finanziellen Ertrag für die einzelnen Vereine, argumentierten damals nicht nur Sprecher der CSU. Zudem seien Hilfen für die örtlichen Vereine bei den Städten und Gemeinden besser aufgehoben. Anders sah das Günzburgs Kämmerin Heidi Henseler. Sie hätte es als sinnvoll erachtet, wenn sich der Landkreis auch an dieser Corona-Hilfe für Vereine beteiligt hätte.

    Günzburg möchte nicht pauschal an jeden Verein Geld ausschütten

    Günzburgs Zweite Bürgermeisterin Ruth Niemetz (CSU) wollte wissen, wie das Geld in Günzburg an die Vereine verteilt werde. „Es wäre unbefriedigend, wenn jeder unserer 300 Vereine dann 70 Euro bekommt, das hilft niemandem.“ Sie machte darauf aufmerksam, dass in Neu-Ulm eine solche finanzielle Unterstützung für Vereine nur auf Antrag geschehe. Stefan Baisch (CSU) regte an, keine Zweifach- oder Dreifachförderung an manche Vereine zu verteilen, sondern diese Finanzspritze als eine Art Härtefallfonds anzusehen.

    Oberbürgermeister Gerhard Jauernig machte klar, dass er von einer Verteilung nach dem Gießkannenprinzip wenig halte. Die Verwaltung soll deshalb Richtlinien erarbeiten, nach denen eine zusätzliche Förderung einzelner Vereine, die finanziell besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen sind, möglich sei.

    Günzburgs Stadtrat Hans Kaltenecker befürchtet ohne finanzielle Unterstützung ein Vereinssterben

    UWB-Stadtrat Hans Kaltenecker lobte diese „Art von Rettungsschirm“. Er befürchtet eine Vereinssterben, falls die Stadt den Betroffenen nicht finanziell beisteht. Der Haushaltsausschuss machte in seiner jüngsten Sitzung deutlich, dass ihm die örtlichen Vereine am Herzen liegen. Deshalb empfahl der Ausschuss einstimmig die vorgeschlagenen Zuschüsse an Verbände und Vereine. Mehr als 320.000 Euro an Zuschüssen sind dieses Jahr im noch vom Stadtrat zu beschließendem Verwaltungshaushalt vorgesehen – das sind etwa 36.000 Euro mehr als im vergangenen Jahr. „Mehr Mitglieder bedeuten auch einen höheren Zuschuss. Wir steigern uns um mehr als zwölf Prozent – das ist eine gute Summe“, resümierte Stadtrat Günter Treutlein (CSU).

    Für Kindertageseinrichtungen soll es einen Betriebskostenzuschuss in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro geben. Die Stadt Günzburg wird voraussichtlich dieses Jahr etwa 80.000 Euro für ihre Mitgliedschaften in Verbänden und Vereinen ausgeben – das sind etwa 3000 Euro mehr als vergangenes Jahr.

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