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Günzburg: Ein besonderer Moment für Gerd Müller

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Ein besonderer Moment für Gerd Müller

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    Ein besonderer Moment für Bundesentwicklungsminister Gerd Müller: Beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Günzburg sehen ihm viele alte Freunde zu. Müller ist im Landkreissüden aufgewachsen, heute lebt er in Kempten.
    Ein besonderer Moment für Bundesentwicklungsminister Gerd Müller: Beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Günzburg sehen ihm viele alte Freunde zu. Müller ist im Landkreissüden aufgewachsen, heute lebt er in Kempten. Foto: Rebekka Jakob

    „Dau bin I dahoim“ sagt Gerd Müller, und er meint es auch so. Der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Günzburg ist für den Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung etwas ganz besonderes – schließlich sei er in seiner Heimat-Kreisstadt, erklärt der CSU-Politiker, der in Krumbach geboren und im Süden des Landkreises aufgewachsen ist. Vor 40 Jahren standen etliche der Gäste, die zuschauen, wie er unterschreibt, mit ihm auf der legendären JU-Liste. 

    Diese hat die Jugendorganisation seiner Partei damals für den Kreistag aufgestellt und auch eine stattliche Anzahl Sitze geholt. Die Entwicklung, die seine Heimatregion seitdem genommen hat, gefällt dem Entwicklungsminister: „Wir sind über Leipheim hergefahren, es ist ja unfassbar, was sich alles entwickelt hat. Oder Jettingen-Scheppach – das war vor 20 Jahren noch ein Dorf, und jetzt wurden dort Arbeitsplätze geschaffen, Zukunft ist entstanden.“

    Als Minister ist Müller allerdings mit weit größeren Entwicklungen befasst. Gerade ist er wieder zurück von einer Afrika-Reise, diesmal mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Ich habe dort Himmel und Hölle gesehen“, schildert er später im Sitzungssaal des Rathauses. Schüler, Vertreter von Vereinen aus der Entwicklungshilfe und der Fair Trade-Lenkungsgruppe stellen Fragen und Müller antwortet. Ob faire Produkte angesichts des geringen Prozentsatzes tatsächlich fair gehandelter Rohstoffe wirklich sinnvoll sei, möchte eine Maria-Ward-Schülerin beispielsweise wissen. Gerd Müller sagt: Der Anteil fairer Produkte muss deutlich höher werden – bei Kaffee soll er in wenigen Jahren 50 Prozent erreichen, bei Kakao mindestens diesen Wert erreichen.

    "Eine Welt ohne Hunger ist möglich"

    Wichtig ist dem Minister, die Lebensbedingungen der Menschen in den Entwicklungsländern zu verbessern, um Fluchtursachen aufzuheben. Und das sei auch zu schaffen „Eine Welt ohne Hunger ist möglich. Hunger ist Mord.“ Afrika besitze viele Ressourcen, brauche aber Wissens- und Technologietransfer. Müller: „Notwendig sind vier Säulen – öffentliches Geld, privates Geld, fairer Handel und Eigenleistung der Länder.“ Er meint damit besonders die Korruptionsbekämpfung. „Die Länder, die dabei erfolgreich sind, schaffen es auch.“

    Neben Antworten wolle er seiner Heimatregion und deren lokalen Politikern auch noch „ein paar Nüsse dalassen, über die ihr nachdenken könnt“, sagte Gerd Müller an die Anwesenden gerichtet. Bereits 800 Kommunen in Deutschland hätten eine Entwicklungspartnerschaft geschlossen, zum Beispiel mit Kommunen im Libanon. Auch Kliniken könnten Partnerschaften eingehen. „Davon haben auch die Mitarbeiter etwas, nicht nur die Ärzte, auch das Pflegepersonal“, glaubt Müller. Überlegungen des Landkreises in diese Richtung gebe es schon, bestätigte Staatssekretär und Kreisrat Hans Reichhart (CSU). „Wir sind noch in der Sondierungsphase, aber der Kreis ist sehr bemüht, hier aktiv zu werden.“ Wie sich sein Heimatlandkreis entwickelt hat, schaute sich Gerd Müller im Anschluss an den Günzburg-Besuch weiter an – am Abend sprach er in Thannhausen im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung.

    Lesen Sie hier das Interview mit dem Entwicklungsminister.

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