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Günzburg: Der Vater der Gebietsreform: Bruno Merk ist tot

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Der Vater der Gebietsreform: Bruno Merk ist tot

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    Bruno Merk ist im Alter von 90 Jahren gestorben.
    Bruno Merk ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Foto: Bernhard Weizenegger (Archiv)

    Merk war Günzburger Landrat und im Kabinett Goppel von 1966 bis 1977 bayerischer Innenminister. In seine Amtszeit fiel das Olympia-Attentat von München 1972. Unweigerlich verbunden ist Merks Name mit der bayerischen Gebietsreform in den 1970er Jahren, als deren geistiger Vater er gilt. Nach seinem Rückzug aus der Staatsregierung war der in Großkötz (Landkreis Günzburg) geborene

    Bruno Merk habe dem Freistaat sein modernes Gesicht gegeben, erklärte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) am Mittwochmorgen. "Bayern verneigt sich vor einem herausragenden Architekten des heutigen Freistaats und einem Mann mit Standpunkt, Herz und Standvermögen."

    Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte, bei all seinen Tätigkeiten sei es Bruno Merk immer um sein Land und das Wohl der Menschen gegangen. "Er stand für Geradlinigkeit, Anstand und Gerechtigkeitssinn, er hatte eine ausgeprägte soziale Ader und er lebte seine christliche Grundeinstellung ganz selbstverständlich vor."

    "Bayern zukunftsfähig gemacht"

    Auch Harald Güller, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion und Chef der SchwabenSPD, nimmt Anteil an Bruno Merks Tod: „Bruno Merk ist ohne Zweifel der Vater der Gebietsreform. Auf lange Sicht hat sich erwiesen, dass sie der einzig richtige Weg war. Merks Staats- und Verwaltungsreform hat Bayern zukunftsfähig gemacht, dafür gebührt ihm hohe Anerkennung.“

    Merk trat aus der CSU aus

    Merk war bis zuletzt ein wacher Beobachter und standhafter Politiker - wenngleich er aus der CSU ausgetreten war. Als die Christsozialen mit Ministerpräsident Horst Seehofer nach dem Super-Gau in Fukushima die Energiewende vollzog, blieb Bruno Merk seiner Überzeugung treu. Diese Standhaftigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch Merks Leben. Der gebürtige Großkötzer bot dem früheren CSU-Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß die Stirn.

    Der CSU-Parteichef fürchtete, dass die Christsozialen durch Merks Landkreis- und Gemeindereform Stimmen verlieren könnten. Doch der Günzburger hielt an seiner Überzeugung fest und boxte die Gebietsreform durch. 1977, als sein Werk in trockenen Tüchern schien, trat er als Innenminister zurück. Der Grund: „Mit Strauß wurde ich ein Nemo (Niemand) in der CSU“, sagte der promovierte Jurist einmal.

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