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Günzburg: Der Schlossplatz bekommt ein neues Gesicht

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Der Schlossplatz bekommt ein neues Gesicht

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    Am Günzburger Schlossplatz ist der Gebäudeteil, in dem das Finanzamt untergebracht wurde, umfassend umgebaut worden. Stadt und Staatliches Bauamt wollen in den kommenden Jahren den Platz selbst neu gestalten.
    Am Günzburger Schlossplatz ist der Gebäudeteil, in dem das Finanzamt untergebracht wurde, umfassend umgebaut worden. Stadt und Staatliches Bauamt wollen in den kommenden Jahren den Platz selbst neu gestalten. Foto: Bernhard Weizenegger

    So richtig zum Verweilen lädt er derzeit noch nicht ein, dabei ist der Günzburger Schlossplatz, neben dem Marktplatz, der geschichtsträchtigste Ort in der Stadt. Das Aussehen und damit die Attraktivität des Platzes soll sich in den kommenden Jahren ändern. Der Stadtrat genehmigte in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause am Montagabend die Entwurfsplanung für den

    Barrierefreiheit: Ab 2024 ist erst der Marktplatz dran

    Im September dieses Jahres ist die Einweihung der neu gestalteten Räume des Günzburger Finanzamtes geplant, auffällig verändert hat sich auch die Fassade des Schlossflügels. Den Abschluss der Bauarbeiten wollen das Staatliche Bauamt Krumbach und die Stadt, die mit dem Bürger Service Center und dem Rathaus die beiden anderen Flügel des Schlosses bewohnt, jetzt gemeinsam angehen, dabei soll nach den Ausführungen der Planerin auch der Turniergarten auf der rückwärtigen Seite des Schlosses eine Aufwertung erhalten. Außerdem ist die barrierefreie Gestaltung des Schlossplatzes Teil der Verbesserungen in der gesamten Altstadt, die im Herbst mit dem Einbau der Laufwege in der Südlichen Lesen Sie dazu auch: Der Marktplatz wird abgesperrt

    Schlossplatz: 14 Parkplätze entlang der Hofkirche fallen weg

    Und so stellen sich die Planer die Neugestaltung vor: Rund um die Hofkirche soll ein großzügiger Platz entstehen, der mit großformatigen Natursteinplatten belegt wird, der Bereich entlang der Schlossfassade dagegen soll mit demselben Granit-Material wie die Laufwege in der Altstadt gepflastert werden. Die 14 Parkplätze entlang der

    Ansonsten ist bislang wenig Bepflanzung im Schlosshof vorgesehen. Auch deshalb, weil der Schlossplatz als Veranstaltungsort für große Events genutzt werden soll – wie beispielsweise das Rogz Open am kommenden Wochenende. „Es war der Wunsch, dass der Platz ganzflächig bespielt werden kann“, so Schneider. Deshalb seien Elemente wie Sitzgelegenheiten so mobil konzipiert, dass sie bei Bedarf vom Bauhof entfernt werden können. Installiert werden sollen außerdem Fahrradbügel und eine E-Ladesäule. Bei der Beleuchtung könnten Hängeleuchten zusammen mit Bodenstrahlern in Richtung der Fassaden zum Einsatz kommen.

    Turniergarten soll Rosen, Hecken und Sitzgelegenheiten bekommen

    Öffnen soll sich der alte Torzugang zum Schloss vom Turniergarten aus, der bisherige schmale Durchgang zum Behördenparkplatz soll dagegen verschwinden. Auch auf der anderen Seite dieses Durchgangs, im Turniergarten, sind Veränderungen vorgesehen: Martina Schneider zeigte den Stadträten Rosen und Hecken, die entlang der Promenade hinter dem Schloss die frisch renovierte Fassade unterstreichen sollen, am mit Rampen und Treppen gestalteten Aufgang soll ein kleiner Balkon entstehen. Den Hügel hinter dem Schloss wollen die Planer sanfter gestalten und mit robusten, einfachen Sitzelementen ausstatten. Für den Schlossplatz rechnet die Stadt derzeit mit Kosten von 350000 Euro, für den Turniergarten mit 200000 Euro und für den Zugang West mit weiteren 100000 Euro. „Wir erwarten Fördermittel von bis zu 50 Prozent“, so Oberbürgermeister Gerhard Jauernig.

    Trotzdem eine Menge Geld, findet GBL-Stadträtin Birgit Rembold – und das für ein Konzept, das ihr nicht wirklich zusagte. Die Freilegung der Hofkirche durch den Wegfall der Parkplätze findet sie zwar gut. Doch das großflächige Pflaster bilde keinen Kontrast zu der schlichten weißen Hofkirche. „Ich glaube nicht, dass wir durch diese Gestaltung den Schlossplatz zu einem viel besuchten Platz in Günzburg machen werden. Wir schaffen einen toten, kalt wirkenden Platz mit dieser Gestaltung.“ Auch Simone Riemenschneider-Blatter (SPD) gefällt der Plattenbelag in der vorgestellten Variante nicht. „Ich stelle mir das im Sommer sehr heiß vor.“

    Stadträte kritisieren das Pflaster

    Gegen die Gestaltung des Turniergartens mit Sitzplätzen hatte Birgit Rembold ebenfalls Vorbehalte. „Hinter dem Schloss hatten wir in der Vergangenheit Probleme mit Jugendlichen – bereits vorhandene Bänke sind deswegen ja schon entfernt worden. Ich denke, die neuen Elemente werden gleich beschmiert und beschädigt werden.“ Auch Ruth Abmayr (Freie Wähler) störte sich an der steril wirkenden Pflasterung. „Es tut mir weh, wenn wir dafür so viel Geld ausgeben.“ Abmayr kritisierte auch die knappe Grüngestaltung. „So wenige Pflanzen, dann auch noch nur in Grün und Weiß vor weißen Wänden – das ist mir zu gradlinig.“ Oberbürgermeister Gerhard Jauernig kündigte an, dass vor der exakten Planung des Schlossplatzes Orte mit unterschiedlicher Gestaltung angeschaut und auch Muster-Platten vor Ort ausgelegt werden sollen – damit eine passende Lösung für den Schlossplatz gefunden werden kann.

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