Als Manuela Stone im Mai 2019 die neue Geschäftsführung des Legoland Deutschland Resorts in Günzburg übernahm, schloss der Freizeitpark mit dem erfolgreichsten Geschäftsjahr seit 2002 ab. Dann kam die Corona-Krise und damit verbunden zwei harte Jahre, in denen sich die Chefin als gute Krisenmanagerin bewährte. So gut, dass die britische Muttergesellschaft Merlin Entertainments 14 Millionen Euro für die derzeit planmäßig laufende Erweiterung des Feriendorfs investierte. Nun folgt ein weiterer Vertrauensbeweis: Merlin will einen weiteren zweistelligen Millionenbetrag für einen neuen Themenbereich investieren, der in der Saison 2023 eröffnet wird.
Mit guten Nachrichten endete am Sonntag mit dem Abschlussfeuerwerk dieses zweite Krisenjahr in Folge für den Günzburger Freizeitpark. Nach vier Jahren soll es wieder einen neuen Themenbereich für das Familien-Resort geben. Geplant ist, die Parkfläche um 1,2 Hektar östlich des 2019 eröffneten Themenbereichs Land der Pharaonen (1,07 Hektar) zu erweitern. Insgesamt misst der Erlebnisbereich dann 17,2 Hektar. Am Dienstagabend wurden die vorbereitenden Erdarbeiten in der Günzburger Bauausschusssitzung vorgestellt und einstimmig beschlossen. Anfang 2022 sollen die Bagger anrücken und die Erdarbeiten für das neue Areal beginnen. Von den Bauarbeiten werden die Besucher so gut wie nichts mitbekommen, weil der Baustellenverkehr über eine Zufahrt im Süden des Areals geführt wird.
Was das Thema des neuen Bereichs im Legoland sein wird, ist streng geheim
Das Thema der neuen Attraktion bleibt aber vorerst noch ein gut gehütetes Geheimnis. "Wir werden das in der kommenden Saison bekannt geben, wenn die Baumaßnahmen zur Jahresmitte entsprechend weit fortgeschritten sind. Unsere Gäste können sich auf einen spektakulären neuen Themenbereich freuen", sagt Manuela Stone.
Die Legoland-Geschäftsführerin freut sich riesig über den weiteren Vertrauensbeweis der britischen Muttergesellschaft in den Standort Günzburg. Die Investitionssummen seien ein starkes Zeichen des Mutterkonzerns für die großartige Leistung des gesamten Teams in den vergangenen Jahren. Dazu beigetragen habe auch, dass die Günzburger bisher bei allen Projekten im Budgetrahmen geblieben sind. "Wir prüfen jede Zahl, bevor wir um Mittel anfragen", erklärt Stone. Der Standort sei innerhalb der Merlin-Gruppe schlank strukturiert und zukunftsorientiert aufgestellt. "Wir haben unserem Unternehmen gezeigt, dass wir mit den Geldern das Beste herausholen", zeigt sich die 49-jährige Geschäftsführerin stolz auf die Teamleistung.
So sei es gelungen, auch das zweite Krisenjahr trotz vieler Hindernisse erfolgreich abzuschließen. Erst 75 Tage später als geplant durfte das Legoland am 10. Juni wieder für Besucher öffnen. Nach der erstmaligen Saisonverlängerung um 12 Tage war der Freizeitpark insgesamt an 155 Tagen geöffnet - geplant waren 227 Tage. Trotz einer täglichen Begrenzung der Besucherzahlen und der kurzfristig angekündigten verschärften Hygienevorgaben auf 3G Mitte August, kamen 30 Prozent mehr Gäste als im Jahr 2020 in den Park. Was zum Vorjahr eine deutliche Steigerung darstellt, entspricht allerdings nur der Hälfte der Besucherzahl im Rekordjahr 2019 mit 1,85 Millionen Besuchern.
Legoland-Geschäftsführerin hofft auf normale Saison trotz Corona-Pandemie
Die Übernachtungszahlen liegen indes auf Vorjahresniveau. "Uns fehlen etwa 100.000 Übernachtungen zum Stand eines Normaljahres. Das ist ein großer Hebel, weil jeder Gast im Park, den Shops und der Gastronomie Geld ausgibt", erklärt die Geschäftsführerin. Den krisenbedingten Besucherrückgang haben auch die Geschäftswelt und die
Darum sei es nach zwei Krisenjahren "immens wichtig", unter Berücksichtigung der dann geltenden Regeln am 2. April 2022 eine normale Saison eröffnen zu können. Dann hofft die Parkchefin, auch wieder mehr internationale Gäste begrüßen zu können. In der abgelaufenen Saison kamen etwa 74 Prozent der Gäste aus Deutschland. Aus 69 Nationen kamen ausländische Gäste. Das zeigt, wie stark die Corona-Krise die Reisemöglichkeiten der Urlauber eingeschränkt hat. Im Rekordjahr 2019 verzeichnete der Freizeitpark noch Gäste aus 120 Ländern.
Neue Unterkünfte für das Legoland in Günzburg liegen voll im Zeitplan
Große Fortschritte machen die Bauarbeiten im Feriendorf, die trotz Wintereinbruch voll im Zeitplan liegen. Dort wurden 48 Ferienhäuser der ersten Generation abgerissen und durch 36 neue Cottages nach dem aktuellen energetischen Baustandard ersetzt. Gleichzeitig entsteht das Ninjago-Quartier, ein Übernachtungsgebäude mit 72 Vier-Bett-Zimmern. Die Zimmer mit Balkon oder Terrasse sind im Ninjago-Stil gestaltet, werden im Juni 2022 öffnen und können bereits gebucht werden. Dank der 14 Millionen Euro-Investition wird das Angebot fester Betten im Feriendorf um 192 auf 2176 erweitert. Dazu kommen noch etwa 660 Übernachtungsmöglichkeiten bei voller Belegung auf dem eigenen Campingplatz.
In der kommenden Saison feiert Legoland 20. Geburtstag mit einem bunten Partyprogramm, Events und Bauaktionen. Um die Zeit bis zur neuen Saison zu überbrücken, hat der eigene Online-Shop ab sofort wieder geöffnet. Bis zum Ende der Winterpause können dort Legoprodukte online bestellt werden. Dafür wurde der Cityshop umgebaut. In den Weihnachtsferien findet wieder der Bauwettbewerb Legoland Familien-Challenge statt. Komplett abgesagt wurden aufgrund der Corona-Pandemie für diesen Winter alle geplanten Events in der Feriendorf-Gastronomie.