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Günzburg: DGB: Heilmeyer-Straße sofort umbenennen

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DGB: Heilmeyer-Straße sofort umbenennen

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    Die Ludwig-Heilmeyer-Straße in Günzburg führt vom sogenannten Polizeiohr zu den Kreiskliniken und Bezirkskliniken. Der DGB fordert eine sofortige Umbenennung der Straße.
    Die Ludwig-Heilmeyer-Straße in Günzburg führt vom sogenannten Polizeiohr zu den Kreiskliniken und Bezirkskliniken. Der DGB fordert eine sofortige Umbenennung der Straße. Foto: Bernhard Weizenegger

    Der DGB-Kreisvorstand Günzburg, so sein Vorsitzender Werner Gloning, bittet den Stadtrat der Stadt

    Trotzdem müssten diese Ehrungen, nach dem, was inzwischen über Heilmeyer, wissenschaftlich abgesichert, bekannt geworden ist, unbedingt zurückgenommen werden. Eine Person, die sich den Nazis „an den Hals geworfen hat“, egal ob aus Überzeugung oder aus Karrieregeilheit, könne und dürfe nicht weiter als Vorbild behandelt werden. Auch Heilmeyers Verhalten nach dem Ende das Naziregimes sei mindestens so schlimm wie vor 1945.

    Ein Schlag ins Gesicht

    „Er hat nichts aber auch gar nichts bereut und stattdessen noch versucht mitzuhelfen, Verbrechen von „alten Kameraden“ zu vertuschen“, heißt es in einer Pressemitteilung des DGB. „Nach einer solchen Person darf keine Straße benannt bleiben.“ Dies sei ein nachträglicher Schlag ins Gesicht der Opfer des Naziterrors.

    Diejenigen, die einer Straßenbenennung nicht zustimmen wollen, weil für sie die eingangs aufgeführten wissenschaftlichen Leistungen wichtiger sind, begeben sich nach Ansicht des DGB in dieser Frage – ob gewollt oder nicht – auf das Niveau des AfD-Bundesvorsitzenden Alexander Gauland. „Sie bewerten Heilmeyers Verhalten offensichtlich nur als „Vogelschiss“ in dessen persönlicher Geschichte“, schrieb der Kreisvorstand.

    Aus diesen Gründen bitte der DGB-Kreisvorstand den Günzburger Stadtrat eindringlich, die Ludwig-Heilmeyer-Straße ohne Wenn und Aber umzubenennen.

    Ein halb garer Versuch

    Die ebenfalls diskutierte Lösung, den Straßennamen zu belassen und mit Tafeln zusätzlich auf die Schattenseiten von Heilmeyer hinzuweisen, lehnt der DGB-Kreisvorstand als „halb garen Versuch“ ab, es allen recht zu machen.“ Auch die Vorstände des Bezirks- und des Kreiskrankenhauses sollen sich nach dem Willen des DGB öffentlich in dieser Frage positionieren.

    Gabriele Brenner ist neue stellvertretende Kreisvorsitzende

    Im Rahmen der Sitzung wurde Gabriele Brenner von den für den Landkreis zuständigen Vertreterinnen und Vertretern der DGB-Gewerkschaften einstimmig zur neuen stellvertretenden DGB-Kreisvorsitzenden gewählt. Die Funktion musste nach dem Ausscheiden von Walter Metzinger neu besetzt werden. Wie berichtet, hatte die IG Metall ihren bisherigen Vertreter im DGB-Kreisvorstand abberufen, da sich dieser zum stellvertretenden Kreischef der Günzburger (AfD) hatte wählen lassen.

    Die 55-jährige Günzburgerin Gabriele Brenner ist seit vielen Jahren als Betriebsrätin engagiert und ist Mitglied der Gewerkschaft IGBCE (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie). Als ihr Hauptanliegen in der neuen Funktion nennt sie den Versuch, die Erfahrungen der Arbeitswelt und die Sicht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr als bisher in die politische und gesellschaftliche Diskussion im Landkreis einzubringen. Denn „diese Sicht falle zu oft unter den Tisch“.(zg/rjk)

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