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Günzburg: Bauarbeiten an der Ulmer Straße in Günzburg stehen an

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Bauarbeiten an der Ulmer Straße in Günzburg stehen an

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    In Günzburg soll die stark befahrene Kreuzung Ulmer Straße/Weißenhorner Straße umgebaut werden.
    In Günzburg soll die stark befahrene Kreuzung Ulmer Straße/Weißenhorner Straße umgebaut werden. Foto: Bernhard Weizenegger

    Für viele Anwohner und Pendler ist es ein altbekanntes Bild: Autos, Lastwagen und Busse stehen an der Kreuzung Ulmer Straße/Weißenhorner Straße. Der frühmorgendliche Stau in jede Richtung löst sich nur schleppend auf, zu Stoßzeiten geht an der Kreuzung kaum etwas voran. Und wer als Radfahrer unterwegs ist, ist heilfroh, wenn er die gefährliche Stelle unfallfrei passiert hat. Dass dieser Zustand so nicht bleiben kann, steht außer Frage. Die Stadt Günzburg wird zusammen mit dem Staatlichen Bauamt Krumbach versuchen, die Kreuzung nun anzupassen. Wann es starten soll und was alles geplant ist.

    Kreuzung Ulmer Straße ist "größtes Nadelöhr in Günzburg"

    CSU-Stadtrat Thomas Ermer bezeichnete die Kreuzung als eines der größten Nadelöhre in Günzburg. Der Stau beginne wegen der Linksabbieger in die Weißenhorner Straße vielmals bereits am Bahnhofplatz. Er plädierte in der jüngsten Sitzung des Stadtrats für eine verkehrsabhängige Ampelsteuerung, das Beispiel Polizeiohr zeige deutlich, welche Vorteile eine solch intelligente Ampel bringe (wir berichteten).

    Dass die Ampelanlage an der Kreuzung Ulmer Straße/Weißenhorner Straße erneuert wird, steht fest. Henrik Vosdellen, Abteilungsleiter am Staatlichen Bauamt Krumbach, erklärt auf Nachfrage, dass die gesamte Ampelanlage veraltet sei und es in Kürze keine Ersatzteile mehr gebe. Die Ampelschaltung werde durch die angekündigte Baumaßnahme an der Kreuzung optimiert.

    Verkehr soll dank technischen Hilfsmitteln flüssiger laufen

    „Dort herrscht richtig viel Verkehr, deshalb soll der Verkehr auch flüssiger laufen“, sagt Vosdellen. Dies könne entweder durch Induktionsschleifen im Boden, durch eine sogenannte Videodetektion oder einer Mischform aus beidem entstehen – so wie am Polizeiohr geschehen. Bei der Videodetektion wird durch eine Kamera das Verkehrsaufkommen an der Ampel erfasst und die Ampelschaltung dem Verkehrsaufkommen automatisch angepasst.

    So kann das System bei vielen wartenden Fahrzeugen die Grünphase ausdehnen, werden allerdings nur wenige Fahrzeuge erfasst, fällt die Grünphase kürzer aus, sodass wiederum andere wartende Fahrzeuge schneller zum Zug kommen. Ähnlich funktioniert die Induktionsschleife, die mehrere Zentimeter tief im Boden eingelassen ist und ebenfalls die Ampelschaltung anpasst. Doch nicht nur bei der Ampel wird es Veränderungen geben.

    Neue Fahrbahndecke mit barrierefreien Fußgängerquerungen

    Die Fahrbahnen weisen im Kreuzungsbereich starke Verdrückungen und Spurrillen auf. Diese sollen durch eine neue Fahrbahndecke beseitigt werden. Zudem werden die Fußgängerquerungen barrierefrei ausgestaltet, Fahrbahnmarkierungen nach dem heute gültigen Stand der Technik erneuert und für den Fahrradverkehr angepasst. Vosdellen erklärt, welche Veränderungen sich daraus ergeben.

    So werden Fahrradfahrer, die auf der Ulmer Straße aus Richtung Leipheim kommen kurz vor dem Kreuzungsbereich vom rechten Fahrbahnrand in Richtung Straßenmitte gelenkt. „Wer also geradeaus auf der Ulmer Straße fahren möchte, steht dann zwischen der Rechtsabbiegespur und dem Mittelstreifen“, sagt Vosdellen.

    Der Radfahrer muss demnach keine Angst mehr haben, dass er von einem Rechtsabbieger in die Weißenhorner Straße übersehen und angefahren wird. Weitere Verbesserungen für den Radverkehr seien laut Günzburgs Stadtbaumeister Georg Dietze nicht möglich: „Es ist eine schwierige schmale Kreuzung mit einer hohen Verkehrsbelastung. Die Gehwege lassen auch keinen Spielraum mehr zu, um die Situation für den Radverkehr zu verbessern.“

    Mehrere Monate bis zum Start der Bauarbeiten in Günzburg

    Die Kostent für all diese Maßnahmen sind das Staatliche Bauamt Krumbach sowie die Stadt Günzburg. Die Gesamtkosten für die Sanierung der Ampel und des Kreuzungsbereiches betragen etwa 215000 Euro. Während das Bauamt ungefähr 140000 Euro übernimmt, bleiben für die Stadt Günzburg etwa 75000 Euro. Der Stadtrat stimmte in der jüngsten Sitzung diesem Kostenteilungsschlüssel einstimmig zu.

    Bis die Baustelle errichtet wird, vergehen noch mehrere Monate. Zunächst muss das Vorhaben ausgeschrieben und die Details geplant werden. Vosdellen erklärt, dass das Projekt mit anderen Maßnahmen koordiniert werden muss. Beispielsweise mit dem Umbau des Knotenpunkts der Staatsstraße 2020 und der Kreisstraße GZ4 in Bubesheim. Dort wird wie berichtet die von vielen lang ersehnte Ampel Wirklichkeit errichtet. Baubeginn hierfür ist das Frühjahr 2021. Erst wenn dieses Vorhaben abgeschlossen ist, geht es an die Kreuzung an der Ulmer Straße in Günzburg. „Das wäre sonst fatal“, sagte Stadtbaumeister Dietze. Laut Vosdellen wird es in Günzburg nicht vor Ende Mai losgehen.

    Im Anschluss an die Maßnahmen fallen weitere Sanierungsarbeiten an

    Wie lange der Kreuzungsumbau dauert, sei laut dem Abteilungsleiter am Staatlichen Bauamt Krumbach schwierig vorherzusagen. Aber vier bis sechs Wochen könnten es schon sein. Ob hierfür eine Vollsperrung oder nicht nötig sei, werde sich mit der detaillierten Ausschreibung zeigen.

    Im Anschlussbereich der Maßnahme sind zudem weitere Sanierungs- und Unterhaltsarbeiten erforderlich, die allerdings rein die Stadt Günzburg betreffen. Dies beinhaltet die Gehwege, die Beleuchtung, zum Teil die Fahrbahndecke angrenzender Straßen und die Straßenentwässerung. Dafür sind Kosten in Höhe von 125000 Euro veranschlagt, die komplett von der Stadt getragen werden.

    Bei all den geplanten Verbesserungen wird es laut Stadtrat Ermer auf jeden Fall einen Verlierer geben – die Anwohner der Mühlgasse. Diese werden voraussichtlich noch schlechter nach links auf die Ulmer Straße biegen können und müssen wohl in Zukunft noch häufiger einen Umweg in Kauf nehmen und nach rechts abbiegen.

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