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Gemeinderat: Bibertal erzeugt mehr Strom, als es braucht

Gemeinderat

Bibertal erzeugt mehr Strom, als es braucht

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    Auch heute noch nutzt die Denzel Mühle in Silheim die Wasserkraft des Osterbachs zur Energiegewinnung. Auch Fotovoltaikanlagen sind weit verbreitet.
    Auch heute noch nutzt die Denzel Mühle in Silheim die Wasserkraft des Osterbachs zur Energiegewinnung. Auch Fotovoltaikanlagen sind weit verbreitet. Foto: Kraus

    Bibertal Nur 17 Kommunen in Schwaben kommen in den Genuss des Pilotprojekts Energiecoach, das das bayerische Wirtschaftsministerium und die Regierung von

    Schon im Kurzporträt punktet die Gemeinde Bibertal mit regenerativer Stromerzeugung, mit den für das Klimaschutzkonzept des Landkreises bereits erfassten Daten und der Nutzung des Erdgasnetzes. Für die energetische Ausgangssituation gibt es von Peter Fleckner großes Lob: „Die regenerative Stromerzeugung vor Ort deckt bereits heute deutlich mehr als den Eigenbedarf der Gemeinde ab.“ Das Ziel der bayerischen Staatsregierung, 2021 50 Prozent des Verbrauchs aus regenerativen Energiequellen zu bestreiten, ist in Bibertal mit aktuell rund 140 Prozent mehr als erfüllt. Maßgeblich tragen dazu die auf Dächern installierten Fotovoltaikanlagen bei und die drei Biogasanlagen.

    Potenziale für den Ausbau der Stromerzeugung sieht der Energiecoach nicht in der Windkraft, da die Natur dafür nur mäßige Voraussetzungen biete. Beste Voraussetzungen hat Bibertal für Fotovoltaik, doch da ist der Ausbaugrad auf Dachflächen schon sehr hoch. Nahezu ausgeschöpft sind auch die Wasserkraft zur Stromerzeugung mit drei Laufwasserkraftwerken und die ebenfalls schon genutzte Biomasse in den Biogasanlagen. Lediglich in puncto Wärmeerzeugung aus Biomasse könnten noch vermehrt die Abwärme der Biogasanlagen, Scheitholz, Hackschnitzel oder Pellets zum Einsatz kommen. Keine wirtschaftliche Alternative bietet die Tiefengeothermie, während die oberflächennahe Geothermie über Erdwärmekollektoren oder Grundwasserwärmepumpen wirtschaftlich rentabel genutzt werden könnte. Auch thermische Solaranlagen würden sich rechnen, doch die konkurrieren auf den Dachflächen mit den beliebteren Fotovoltaikanlagen.

    Betrachtet wurden auch die kommunalen Liegenschaften, denn beim Energiesparen nimmt die Gemeinde eine Vorreiterrolle für die privaten Hausbesitzer und Gewerbetreibende ein. „Mit der sanierten Turnhalle in Bühl, der Fotovoltaikanlage auf der Kläranlage und der anstehenden Sanierung der Tore an den Feuerwehrhäusern ist die Gemeinde auf dem richtigen Weg“, zählte Gemeinderat Michael Linder (CSU) in seiner Wortmeldung konkrete Beispiele auf. Der Energiecoach-Abschlussbericht sieht die Gemeinden in einer Rolle als Motivator und Informationsgeber. So könnte Bibertal zum Beispiel Energiegenossenschaften gründen, Strommessgeräte verleihen, ein kommunales Förderprogramm für Sanierungen aufstellen oder Hausbesitzer gezielt beraten.

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