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Garten-Serie (11): Der Garten in Autenried erfüllt einen Lebenstraum

Garten-Serie (11)

Der Garten in Autenried erfüllt einen Lebenstraum

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    Mit dem Wasser aus dem eigenen Brunnen hat sich Lindy Grüner gegen den Erzfeind – der Trockenheit – gerüstet. Von den Entwürfen eines Landschaftsgärtners war das Ehepaar enttäuscht und nahm die Planung selbst in die Hand.
    Mit dem Wasser aus dem eigenen Brunnen hat sich Lindy Grüner gegen den Erzfeind – der Trockenheit – gerüstet. Von den Entwürfen eines Landschaftsgärtners war das Ehepaar enttäuscht und nahm die Planung selbst in die Hand. Foto: Andreas Brücken

    Vor etwa zwei Jahrzehnten war das Anwesen an der Riedener Straße in Autenried noch ein Bauernhof mit Kuhstall und Scheune. Doch das Ehepaar Grüner hat sich gegen ein Leben als Landwirte entschieden und bereut den Entschluss bis heute nicht, wie sie versichern. Das schlichte und zweckmäßige Gelände wurde in einen prächtigen Garten verwandelt.

    Hausherrin Lindy Grüner erinnert sich an die ersten Entwürfe eines beauftragten Landschaftsarchitekten, der in geraden und rechtwinkligen Flächen jedoch nicht den Vorstellungen des Ehepaars entsprechen wollte: „Den habe ich gleich weggeschickt und selber mit der Planung angefangen.“

    Dutzende Rosen zieren den Garten in Autenried.
    Dutzende Rosen zieren den Garten in Autenried. Foto: Andreas Brücken

    Hausherrin hat den Garten selbst geplant

    Wo einst für den Milchtanker die Hofeinfahrt asphaltiert war, rauscht nun besonders im Frühsommer ein Blütenmeer von Rosen. Mehrere Dutzend Sträucher der edlen Pflanzen zieren den Garten. Ein mit Granitsteinen gepflasterter Weg führt durch die Stauden und Blumen zu einer Brücke, die romantisch einen Bogen über einen Teich schlägt. Im Wasser tummeln sich Goldorfen und aus einem Brunnen plätschert frisches Wasser heraus. Ebenfalls von Rosen eingerahmt lädt am Teichufer eine Sitzgruppe zum Verweilen ein. Etwas weiter dahinter befindet sich das „Draußenwohnzimmer“, wie es die 58-jährige Hobbygärtnerin nennt.

    Eine Brücke spannt sich über den Gartenteich. Darunter tummeln sich Goldorfen im Wasser.
    Eine Brücke spannt sich über den Gartenteich. Darunter tummeln sich Goldorfen im Wasser. Foto: Andreas Brücken

    Tatsächlich wurde die ehemalige Traktorgarage zur originell möblierten Lounge umfunktioniert. Auch, wenn hier der Besucher angesichts der liebevoll gestalteten Umgebung ins Schwärmen kommen darf, planen die Grüners schon die Umgestaltung: Die Betonsteine sollen durch Fliesen ersetzt werden. Für den neuen Tisch hat Hausherr Josef bereits das Holz im Schuppen gelagert. Massive Dielen aus Lärchenholz sollen dafür verwendet werden. In einer großen Werkshalle auf dem Grundstück stehen dafür professionelle Sägen und andere Maschinen bereit.

    Bereit für das neue Projekt: Hausherr Josef Grüner arbeitet an einem Gartentisch aus massivem Lärchenholz.
    Bereit für das neue Projekt: Hausherr Josef Grüner arbeitet an einem Gartentisch aus massivem Lärchenholz. Foto: Andreas Brücken

    Zur Erntezeit leben die Grüners fast autark

    Ein Hochsitz aus Birkenstämmchen zeugt von der Jagdleidenschaft des Hausherren. Hund Lexi entspannt sich hier gerne im Schatten von den langen Ausflügen mit seinem Herrchen.

    Haus- und Hofhund Lexi wartet gespannt auf den nächsten Jagdausflug.
    Haus- und Hofhund Lexi wartet gespannt auf den nächsten Jagdausflug. Foto: Andreas Brücken

    Auch vor dem Haus zeigt sich die Leidenschaft des Ehepaars für die Gärtnerei und Landschaftsgestaltung. Im großzügigen Glashaus strahlen unter anderem die reifen Tomaten. „Zur Erntezeit können wir uns ganz autark mit Obst und Gemüse versorgen“, sagt Lindy Grüner. Nur der Apfelbaum trägt schon seit Langem keine Früchte mehr. Rund 70 Jahre soll das Prachtstück mit dem dicken Stamm alt sein, vermutet Josef Grüner.

    Wasserader versorgt Apfelbaum seit Jahrzehnten

    Früchte trägt dieser Apfelbaum schon lange nicht mehr. Etwa 70 Jahre alt ist das Prachtexemplar.
    Früchte trägt dieser Apfelbaum schon lange nicht mehr. Etwa 70 Jahre alt ist das Prachtexemplar. Foto: Andreas Brücken

    Warum der Baum sein hohes Alter erreicht hat, stellte sich vor einigen Jahren heraus, als ein Wünschelrutengänger darunter eine Wasserader entdeckt hatte. Ein Brunnen mit Handpumpe wurde damals geschlagen und dient seitdem als Waffe gegen einen der Erzfeinde in Grüners Garten – der Trockenheit. Der sandige Boden und eine dünne Humusschicht fordern zahlreiche Gießkannen täglich. Auch mit dem Wasserschlauch sorgt Lindy besonders an den heißen Tagen dafür, dass die prächtigen Pflanzen nicht vertrocknen.

    Dass die Arbeit auf dem großen Grundstück eine Vollzeitbeschäftigung sein könnte, lassen sich die Grüners nicht anmerken. Vielmehr schwärmt die Hausherrin davon, mit dem Garten ihren Lebenstraum erfüllt zu haben.

    Lesen Sie weitere Teile der großen Garten-Serie:

    Irmgard Schwehr ist mit den Pflanzen auf Augenhöhe

    Wie in Deisenhausen ein Tropenparadies entstand

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