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Futsal: Hallensaison abgesagt: Was Hallen-Fans im Landkreis Günzburg dazu sagen

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Hallensaison abgesagt: Was Hallen-Fans im Landkreis Günzburg dazu sagen

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    Ruhender Ball: Aufgrund der Corona-Pandemie hat der Bayerische Fußball-Verband die Futsal-Saison abgesagt.
    Ruhender Ball: Aufgrund der Corona-Pandemie hat der Bayerische Fußball-Verband die Futsal-Saison abgesagt. Foto: Florian Wolf

    Die ganz große Überraschung ist diese Nachricht wohl nicht, traurig stimmt sie die vielen Fans des Hallenfußballs trotzdem: Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) wird im Winter 2020/21 keine offiziellen Futsal-Meisterschaften ausspielen. Der Ball ruht für alle Titelkämpfe auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene, bei Männern und Frauen, Kindern und Jugendlichen. Den entsprechenden Beschluss hat der Verbands-Vorstand jetzt einstimmig gefasst. Welche Gründe führen die Spitzenfunktionäre an? Und wie nehmen Futsal-Freunde im Landkreis Günzburg die Entscheidung auf?

    Josef Janker, Verbands-Spielleiter und gleichzeitig Vorsitzender der Hallenfußball-Kommission des BFV, nennt als Ursache dieser Entscheidung die Corona-Pandemie und führt im Detail aus: „Es wäre das falsche Signal, in dieser Zeit Großveranstaltungen – und so eine ist unsere flächendeckende Turnierserie – in geschlossenen Räumen zu organisieren.“ Es gehe nicht zusammen, den Vereinen während der Freiluft-Saison zu raten, sich möglichst nicht in der Kabine aufzuhalten und dann in der Halle große Turniere zu organisieren, erläutert Janker in einer BFV-Mitteilung.

    Solidargedanke spielt eine Rolle

    Zusätzlich habe der Fußballverband den Solidargedanken berücksichtigt. Andere Sportarten hätten die ohnehin knapp bemessenen Hallenzeiten nötiger, um ihren Spielbetrieb unter Pandemie-Bedingungen zu organisieren. Fußballer dagegen könnten „immerhin im Freien wieder weitgehend geregelt spielen“.

    Für den Frauen- und Mädchenfußball sagt Sandra Hofmann als Vorsitzende des entsprechenden Verbands-Ausschusses, die Entscheidung sei selbstverständlich „schweren Herzens“ gefallen. Zu Jankers Argumenten addiert sie den wirtschaftlichen Faktor und erläutert: „Für die Ausrichtervereine macht es aus finanzieller Sicht wenig Sinn, wenn – neben den weiteren Auflagen – je nach Hallenbeschaffenheit maximal 200 Zuschauer zugelassen werden dürfen.“

    Karl Dirr äußert volles Verständnis

    Bedrückt, aber in vollem Umfang zustimmend äußert sich Karl Dirr, über Jahrzehnte einer der größten Freunde und Förderer des Hallenfußballs in Schwaben. „Es gibt ja gar keine andere Entscheidung“, sagt der Fußball-Abteilungsleiter des Bezirksligisten SC Bubesheim. Mit einem Blick auf die aktuellen Entwicklungen fügt er hinzu: „Wir haben jetzt Oktober und solche Zahlen. Was wird erst im November und Dezember sein.“ Der Funktionär kündigt an, dass seine Spieler im kommenden Winter zwei Monate lang „total fußball-frei“ bekommen werden.

    Rainer Amann: Priorität hat der Fußball draußen

    Zu den Hallenfußball-Freunden vor Ort zählt auch Rainer Amann. Der Coach des Fußball-Kreisligisten TSG Thannhausen war nach eigenem Bekunden „als Spieler und Trainer immer gerne in den Buden unterwegs.“ Diesmal sei ihm bereits im Vorfeld der Absage fast klar gewesen, dass das Winter-Spektakel unter dem Hallendach nicht stattfinden wird. „Unter den gegebenen Bedingungen ist das schwierig und das könnte man auch nicht gut verkaufen“, bemerkt er achselzuckend. Priorität Nummer eins ist und bleibt nach seiner Darstellung der Fußball unter freiem Himmel und im Zweifelsfall ist Amann lieber, dass die Ultra-Spielzeit 2019/21 vernünftig zu Ende gebracht werden kann.

    Holger Ardelt fürchtet um den Nachwuchs

    Problematisch könnte sich die Generalabsage der Hallen-Runde im Nachwuchsbereich auswirken. Bayernweit ist die Zahl der F-Schüler während der Krise bereits um etwa zehn Prozent zurückgegangen. Für die heimische Region fürchtet Kreis-Jugendleiter Holger Ardelt Ähnliches. „Es könnte schon sein, dass einige von denen, die gerade anfangen wollen, wegfallen“, sagt er und verweist in diesem Zusammenhang auf besorgte Eltern, die ihre Kinder derzeit nicht mit anderen zusammen spielen lassen wollen.

    Allen, die trotz der aktuellen Lage unbedingt Hallenfußball betreiben möchten, legt der BFV unterdessen das Modell Futsal-Ligenbetrieb ans Herz. Verbands-Jugendleiter Florian Weißmann wirbt schon mal dafür. „Bei nur zwei Teams, einer Partie und weniger Zuschauern als bei den großen Meisterschaften ist hier auch das Hygienekonzept sehr gut umsetzbar. Und die Hallen werden statt ganzer Tage nur stundenweise belegt“, führt er aus.

    Darüber hinaus behalten nach Mitteilung des Verbands alle Vereine die Möglichkeit, private Hallenturniere eigenständig zu organisieren – „sofern die staatlichen Hygienebestimmungen mit den jeweiligen Örtlichkeiten in Einklang zu bringen sind“, wie es heißt.

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