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Friedhof: Können Urnenstelen schön sein?

Friedhof

Können Urnenstelen schön sein?

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    Die Waldstetter Gemeinderäte haben sich vor der Sitzung Urnenstelen aus Granit angesehen.
    Die Waldstetter Gemeinderäte haben sich vor der Sitzung Urnenstelen aus Granit angesehen. Foto: Irmgard Lorenz

    Urnenstelen aus Beton wie in vielen Nachbargemeinden auch, oder lieber doch die edlere Version mit Granitverkleidung? Darüber hat der Gemeinderat Waldstetten ausführlich diskutiert. „Greußlich“ sagte Gemeinderätin Ingrid Feroudj zu den Betonstelen. Sie könne sich gut mit dieser Version abfinden, sagte hingegen die Dritte Bürgermeisterin Silvia Schieferle und fragte: „Was ist denn am Friedhof schön?“ Die Frage blieb offen, das Thema

    Vor der Sitzung führte der Weg erst noch in das Feuerwehrstüble im Rathaus. Dort war ein kleiner Turm mit drei Würfeln aufgebaut, die in modularer Bauweise im Friedhof auf vielfältige Art angeordnet werden können. Seniorchef Roland Weiher von der Freiburger Weiher GmbH beschrieb den Räten und Zuhörern die Vorteile seines Stelensystems und sagte: „Wenn Sie unsere Stelen auf dem Friedhof stehen haben, brauchen Sie die nächsten 50 Jahre nichts mehr machen.“

    Die Granitverkleidung sei wartungsarm, die Abdeckplatten mit einem Magnetverschluss versehen, der mit einem speziellen Öffner problemlos bedient werden könne, ein schmaler Zirkulationsspalt verhindere Kondenswasserbildung. Weil keine Metallteile als Schrauben oder Scharniere verbaut werden, bleibe der Granit lange schön und sauber. Weiher riet deshalb auch zu eingravierten Inschriften anstelle von aufgesetzten Buchstaben.

    Dass die Stelen einen „edlen Eindruck“ machen, war nicht nur die Meinung von Gemeinderat Rudolf Göppel. Die große Frage drehte sich ums liebe Geld. 15000 Euro hat die Gemeinde eigentlich im Haushaltsplan für Urnenstelen vorgesehen. Von den andernorts üblichen Betonstelen könnte man mit diesem Geld drei Stelen mit je vier Kammern kaufen und hätte noch Geld für die Gestaltung des Urnenplatzes übrig.

    Zehn Granitwürfel der Freiburger Firma würden allein schon 21000 Euro kosten, 20 Würfel 28000 Euro und 30 Kammern, in denen je drei Belegungen möglich sind, kämen auf 35000 Euro. Das warf die Frage auf, ob man den bei größerer Würfelzahl günstigeren Preis nutzen und gleich mehr, als die ursprünglich drei geplanten Urnenstelen aufstellen soll.

    Bürgermeister Michael Kusch sagte, er bekomme immer wieder Anfragen für diese Bestattungsart. Er wagte aber keine Prognose, wie viele Bestattungen in Urnenstelen in den kommenden Jahren in Waldstetten zu erwarten sein könnten.

    Kurz kam auch der Gedanke auf, ob die Stelen-Frage ein Thema für die bevorstehende Bürgerversammlung sein könnte. Einige Gemeinderäte wollen sich nun Referenzobjekte der Granitwürfelstelen in der Region anschauen, bevor in der nächsten Sitzung eine Entscheidung fallen soll.

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