Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten

Friedhof: Knappe Mehrheit für Beton

Friedhof

Knappe Mehrheit für Beton

    • |
    Knappe Mehrheit für Beton
    Knappe Mehrheit für Beton

    Mit nur einer Stimme Mehrheit hat der Marktgemeinderat Waldstetten beschlossen, dass im Friedhof Urnenstelen aus Beton aufgestellt werden. Die in der Oktobersitzung vorgestellte teurere Variante aus Granit ist damit aus dem Rennen. Bei der Diskussion über die Zukunft des Friedhofs ging es auch um weitere Formen der immer häufiger gefragten Urnenbestattungen.

    Fitfty-fifty, so sei noch im vergangenen Jahr die Relation von Erd- zu Urnenbestattungen gewesen, sagte Bürgermeister Michael Kusch. Heuer liege der Anteil der Urnenbestattungen schon bei 65 Prozent aller Begräbnisse in Waldstetten. Immer wieder werde er nach Bestattungsmöglichkeiten in Urnenstelen gefragt. Dass es die möglichst bald auch in Waldstetten geben soll, darüber herrschte Einigkeit. Diskutiert wurde aber kontrovers, und möglicherweise war in der Abstimmung Rudolf Göppel schließlich das Zünglein an der Waage.

    Die fünf Gemeinderäte vom Bürgerbündnis und Bürgermeister Kusch (ebenfalls Bürgerbündnis) stimmten für die preisgünstigeren Betonstelen. CSU-Ratsmitglied Rudolf Göppel, der im Oktober wegen des „edlen Eindrucks“ noch für das granitverkleidete Würfelsystem geworben hatte, war umgeschwenkt.

    Im Nachbarort Ellzee hatte er sich die Beton-stelen angeschaut und war angetan von der aufgelockerten Aufstellung. In Waldstetten könne man auf diese Weise die Betonstelen „auch schön gestalten“, sagte er.

    So ging die Abstimmung mit sieben zu sechs Stimmen so knapp wie nur möglich für die vom Bürgermeister vorgeschlagene Betonlösung aus. Die Freien Wähler hatten geschlossen und die CSU mit Ausnahme von Göppel versucht, die Vorteile der Granitlösung in den Fokus zu rücken.

    Für die Befürworter der Betonstelen war die finanzielle Seite ein wesentliches Argument, für den Zweiten Bürgermeister Mathias Mader (Freie Wähler) nicht. Er sprach von 1000 Euro Kosten pro Urnenkammer in der Betonversion und von um die 1300 Euro für die Granitausführung. Weil letztendlich die Bürger bezahlen, solle man auch sie fragen – das hatte Ingrid Feroudj schon im Oktober vorgeschlagen, aber auch diesmal fand sie damit kein Gehör. Sie habe mit mehreren Waldstettern gesprochen, und die hätten alle für die edlere Granitlösung plädiert.

    „Der Trend geht zum Einfachen, zum Billigen“, sagte hingegen Silvia Schieferle und warb für die kostengünstigere Betonstelen. Iris Bucher brachte noch den Vorschlag einer Bürgerin, unter zwei Bäumen ein kleines Rasenfeld für Urnen anzulegen, in die Diskussion. Zwischen den Erdgräbern vermehrt frei werdende Grabstellen als Platz für kleine

    Urnenstelen soll es künftig aber auf jeden Fall auch im Waldstetter Friedhof geben. 15000 Euro sind dafür im Haushalt eingeplant. Das reicht für drei Betonstelen mit je vier Kammern, die laut Bürgermeister Kusch inklusive Fundament auf 13000 Euro kommen. Damit ist noch ein bisschen finanzieller Spielraum für die Gestaltung der künftigen Stelen-Anlage. (ilor)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden