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Forstwirtschaft: Mehr als nur Fichte

Forstwirtschaft

Mehr als nur Fichte

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    Nach einem von Sturm- und Käferkalamitäten und einem entsprechend hohen Holzeinschlag geprägten Vorjahr hat sich der Holzumsatz der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Günzburg-Krumbach wieder eingependelt. Allerdings haben die Stürme, laut dem Vorsitzenden Wilhelm Baumeister, stark geschrumpfte Altholzbestände zurückgelassen.

    So rückten die Themen Aufforstung und Pflege der Lücken in den Vordergrund. Für den Umbau zu stabilen Mischwäldern werde der Freistaat in den kommenden Jahren mehr als 20 Millionen Euro bereitstellen, sagte Baumeister: „Die Förderangebote sollten wir auch nutzen, um unsere Wälder gegen die Klimaveränderung zu wappnen.“ Zwar sei die Fichte der Brotbaum der Waldbauern, dennoch empfahl er, Tanne, Douglasie, Lärche und anderen Holzarten mehr Raum zu geben. Auch der Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Krumbach, Axel Heiß, ging auf die Herausforderungen des Klimawandels für die Waldwirtschaft ein und legte den Waldbauern, die weiter auf die Fichte setzen wollen, die Empfehlungen der forstlichen Berater ans Herz.

    Bedauert wurde bei der Jahresversammlung der FBG der Preisrückgang für fossile Energien, der die Attraktivität der Hackschnitzel als Heizmaterial spürbar verringerte. Dazu kam ein Nachfragerückgang beim Papierholz. Dafür läuft die Bauwirtschaft auf Hochtouren, was die Holznachfrage befördert.

    Rückläufig ist laut Herbert Borchert von der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft nicht nur der Bedarf an Energieholz, sondern auch an Papierholz. Für diese Entwicklung machte Borchert wiederum den Rückgang des Papierverbrauchs verantwortlich. Texte würden zunehmend mit elektronischen Geräten verfasst und gelesen. Im Baugewerbe und der Textilindustrie steige die Nachfrage nach Holz dagegen, sagte Borchert. Für die Jahre 1970 bis 2002 errechnete er für Bayern einen kontinuierlich gewachsenen Holzvorrat, der nach seiner Einschätzung in den nächsten zehn Jahren aber schrumpfen wird. Der forstliche Berater der FBG Günzburg-Krumbach, Peter Schaffner, versorgte die Mitglieder mit Informationen zum Holzmarkt. Holzabsatz und Preise seien in Deutschland nicht so stark wie erwartet gesunken, sagte er. In der Nadelholz-Sägeindustrie herrsche ein verschärfter Wettbewerb auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten, kleine Betriebe verschwänden zusehends. Auch das Thema Holzkäfer sei noch nicht ausgestanden, wenngleich der Befall in der Region 2016 weniger schlimm als erwartet war. (zg)

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