Bayerns Innenminister Joachim Herrmann gibt es unumwunden zu. Die Gebietsreform, die sein Vorgänger Bruno Merk in den 70er Jahren durchgeboxt hat, „wäre heute zweifellos schwieriger durchzusetzen“. Ihm werde solch eine Aufgabe aber nicht drohen, versichert Herrmann gegenüber unserer Zeitung: „Bruno Merks Reform hält auch noch die nächsten 100 Jahre.“ Am Montag hat der Innenminister seinem Vorgänger Merk bei einem Empfang des Landkreises im Günzburger Landratsamt zum 90. Geburtstag gratuliert. Er tut das mit einem Wortspiel, das sich auch andere zu eigen machen. „Du hast Be-Merk-enswertes geleistet“, sagt Herrmann.
Bruno Merk hat seinen Geburtstag am 15. April im Familienkreis gefeiert. Nach einem Festakt vorige Woche im Innenministerium lud Landrat Hubert Hafner am Montagnachmittag zu einem Festakt für seinen Vorgänger ein. Merk hatte einst als Günzburger Landrat den Bau des Landratsamts begonnen und ihn 1966, als er bereits Innenminister (1966 bis 1977) war, eingeweiht. „Für ihn ist es sicherlich schön, in seinem Landratsamt geehrt zu werden“, sagt Tochter Maria Merk. Zum Festakt gekommen sind politische Weggefährten, die längst zu Freunden des 90-Jährigen geworden sind: Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel und die früheren Landtagsabgeordneten Otto Meyer und Karl Kling sind ebenso dabei wie die bayerische Rotkreuz-Präsidentin Christa Prinzessin von Thurn und Taxis, der Gründungsprofessor der Ulmer Universität Theodor Fliedner, Alt-Bezirkstagspräsident Georg Simnacher und Regierungspräsident Karl Michael Scheufele. Der frühere Kultusminister Hans Maier bringt seine Wertschätzung für Merk auf den Punkt: „Er ist einer der charaktervollsten Politiker, die ich in meinem Leben kennengelernt habe.“
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