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Faschingsumzüge im Kreis Günzburg: „Lückenlose Kontrolle der Wagenbauer nicht möglich“

Faschingsumzüge im Kreis Günzburg

„Lückenlose Kontrolle der Wagenbauer nicht möglich“

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    Bernhard May vom TÜV Süd Neu-Ulm untersuchte im Januar 2010 den Faschingswagen der Faschingsfreunde Burg auf dessen einwandfreie Verkehrssicherheit.
    Bernhard May vom TÜV Süd Neu-Ulm untersuchte im Januar 2010 den Faschingswagen der Faschingsfreunde Burg auf dessen einwandfreie Verkehrssicherheit. Foto: Patrick Gilg

     Das Faschings-Finale steht vor der Tür. In Knöringen, Waldstetten, Burgau, Landensberg und Jettingen werden Faschingsumzüge noch Tausende von Narren anlocken. Damit der Spaß ohne Unfälle über die Bühne geht, hat das Landratsamt die Wagenbauer aufgefordert, ihre Vehikel vorher durch einen Sachverständigen überprüfen zu lassen. Trauriger Auslöser für die Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen war ein tödlicher Unfall im Februar 2008: Damals sprang ein 20-Jähriger nach dem Umzug in Konzenberg auf einen Faschingswagen auf und stürzte später herunter. Der junge Mann zog sich so schwere Kopfverletzungen zu, dass er kurz darauf starb.

    Inzwischen ist für die Teilnahme an Umzügen ein Gutachten notwendig. Ein Leser unserer Zeitung kritisiert allerdings, dass niemand dieses Gutachten kontrolliere. Das habe er 2011 bereits in Kötz und in diesem Jahr in Offingen erlebt. „Die Frage ist dann doch, wozu dieses TÜV-Gutachten nötig sein soll.“ Bei der Anmeldung werde von den Veranstaltern gefragt, ob das Gutachten vorhanden sei. Weil die Anmeldungen oft vor der Begutachtung terminiert seien, könne man hier einfach mal mit Ja antworten, schreibt der Umzugsbesucher: „Dann will niemand mehr davon etwas wissen und man kann sich locker das Geld sparen.“

    Anita Müller, Fachbereichsleiterin Auto und Verkehr am Landratsamt, bestätigt, dass Wagenbauer ein Gutachten für ihren Faschingswagen vorlegen müssen. „Wir fordern die Veranstalter auf, dass sie die Sache kontrollieren“, sagt

    Der Präsident der Faschingsgesellschaft Offonia, Günter Straub, sagt, dass beim Gaudiwurm in Offingen stichpunktartig kontrolliert werde. Der Zeitpunkt zur Anmeldung sei in der Tat bereits am Ende des vergangenen Jahres gewesen – also lange vor der Begutachtung der Wagen durch einen Sachverständigen. „Eine lückenlose Kontrolle ist nicht möglich“, erläutert der Präsident. Das Verhältnis der Wagenbauer zum Veranstalter basiere auf Vertrauen. „Wenn einer beim Gutachten trickst und wir ihn erwischen, braucht er nicht mehr zum Umzug zu kommen“, sagt Straub. Ähnlich verhalte es sich bei der Lautstärke, teilt der Präsident mit. Wenn jemand die Boxen trotz gegenteiliger Aufforderung zu laut stelle, sei er im folgenden Jahr beim Gaudiwurm „weg vom Fenster“.

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