Herr Hörmann, wie erklären Sie die Veränderungen, die sich in den vergangenen wenigen Jahren innerhalb des Unternehmens in der Führungsebene abspielten? Die Menschen in Wertingen vermuten Streitigkeiten und Differenzen innerhalb des Vorstands. Was ist dran an den "Gerüchten"?
Alfons Hörmann: "Nein, es gab weder Streitigkeiten noch Differenzen. Seit der Übernahme der Creaton-Aktienmehrheit durch die Etex-Gruppe im Jahr 2005 haben wir verantwortungsbewusst alle wichtigen Schritte für die erfolgreiche Integration in den international tätigen Baustoffkonzern vollzogen. Damit ist mit dem Auslaufen der Vorstandsverträge auch die Zeit gekommen, über neue berufliche Herausforderungen und über den persönlichen Lebensweg nachzudenken."
Herr Führling, haben Sie neue Pläne für die Creaton AG? Falls ja, wie sehen diese aus?
Stephan Führling: "Zum jetzigen Zeitpunkt verständlicherweise noch nicht. Ich freue mich aber auf eine reizvolle und anspruchsvolle Aufgabe mit sehr gutem Potenzial."
Werden Sie das Unternehmen so weiterführen, wie bisher, im Sinne von Herrn Hörmann?
Führling: "Die Creaton AG ist dank der langjährigen kompetenten Führung in einer sehr guten Verfassung. Die Abläufe sind professionell und sehr kundenorientiert. Darauf lässt sich in Ruhe aufbauen und schrittweise weiter optimieren."
Herr Hörmann, mit welchen "Gefühlen" verlassen Sie das Unternehmen?
Hörmann: "Einerseits Freude, über das, was geschaffen wurde: ein bestens aufgestelltes Unternehmen, mit kerngesunden Bilanzzahlen. Die letzten 20 Jahre der 125-jährigen Firmengeschichte konnte ich mitgestalten. In dieser Zeit wurde das Unternehmen unter der neu geschaffenen Marke Creaton an die Börse gebracht, stieg zum deutschen Marktführer auf und integrierte die früheren Wettbewerber Ströher, Pfleiderer, Meindl und Trost in den heutigen Creaton-Markenverbund. Und natürlich entsteht daraus auch etwas Wehmut über das, was zurückbleibt. Vor allem Wehmut darüber, wertvolle Menschen und Mitarbeiter, die ihren Teil zur großartigen Erfolgsstory unseres Unternehmens beigetragen haben, zu verlassen. Nicht zuletzt überwiegt dann aber auch Vorfreude auf neue Aufgaben und Herausforderungen in meinem Leben."
Herr Führling, was die Menschen in Wertingen und in Autenried sehr interessiert: Wo wird Ihr persönlicher Standort sein, von wo aus werden Sie agieren? Wertingen oder
Führling: "Von beiden Standorten, Autenried und Wertingen."
Was wird in Wertingen mit dem Verwaltungsgebäude, wer wird dort zukünftig arbeiten, was wird verwaltungstechnisch von Wertingen aus gemacht?
Führling: "Es bleibt bei der über zwei Jahrzehnte bewährten Aufteilung. Die Grundstruktur bleibt unverändert, eben nur mit einem Vorstand."
Herr Führling, verraten Sie unseren Lesern noch Ihren Familienstand?
Führling: "Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. Mit meiner Familie lebe ich derzeit in Ulm."