Ettlishofen Horst Seehofer spannt die etwa 1000 Hörer im Festzelt in
Das Bibertal feiert den Bayerischen Ministerpräsidenten. Der Musikverein Eintracht Kissendorf spielt zum Empfang auf dem Dorfplatz in Ettlishofen den Bozener Bergsteigermarsch, der Gesangverein Liederkranz Anhofen singt „Nun strahlt der Mai den Herzen“. Die vierjährige Lea Rueß und der sechsjährige Elias Kratzmaier überreichen dem prominenten Gast Rosensträußchen. „Grüß Gott, Herr Ministerpräsident, willkommen in
Es kommt noch besser. Mit dem Bayerischen Defiliermarsch wird Seehofer ins Festzelt geleitet. Die gesamte CSU-Prominenz der Region ist angetreten, unter anderem Bayerns Justizministerin Dr. Beate Merk, Bundestagsabgeordneter Dr. Georg Nüßlein, Landtagsabgeordneter Peter Schmid und die Kreisvorsitzenden Alfred Sauter (Günzburg) und Thorsten Freudenberger (Neu-Ulm). Der Schützenmeister der „Bundschuh“-Schützen, Josef Kempfle, überreicht Seehofer das Modell einer Kanone, damit der immer ins Schwarze treffe. Und das tut der Ministerpräsident mit der Antwort auf die Frage, ob Ettlishofen mit 163 Einwohnern und Hetschwang mit 85 Seelen nicht zu klein für einen Auftritt seien: „Wenn ein Ministerpräsident sich zu groß fühlt für kleine Gemeinden, dann ist er bald zu klein für große Aufgaben.“
Die politische Rede bietet wenig Überraschendes. Seehofer stellt Bayern als „Fünf-Sterne-Land“ dar, das mit Hessen und Baden-Württemberg über den Länderfinanzausgleich für den Rest der Republik zahle. „Wir wollen aber nicht die Partys von Wowereit finanzieren.“ Am Ende kommt Seehofer doch noch auf den schnellen Atomausstieg zu sprechen, auf den er jetzt den CSU-Vorstand in Andechs eingeschworen hat. „Für mich haben diese apokalyptischen Bilder in Japan schon etwas verändert“, sagt der 61-Jährige nachdenklich. Beim raschen
Einer der Hörer ist der technische Geschäftsführer des Gundremminger Kraftwerks, Dr. Helmut Bläsig. Er könne Seehofers Ziele (sichere Stromversorgung, keine eklatante Strompreiserhöhung) voll unterschreiben, sagt Bläsig: „Ich habe aber meine Zweifel, ob diese Ziele erreicht werden können.“