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Energie: Wo sich Windräder drehen könnten

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Wo sich Windräder drehen könnten

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    Grundsätzliche Informationen zur Nutzung von Windkraft in der Region Donau-Iller gab Regionalverbandsdirektor Markus Riethe im voll besetzten Brauereisaal in Autenried.
    Grundsätzliche Informationen zur Nutzung von Windkraft in der Region Donau-Iller gab Regionalverbandsdirektor Markus Riethe im voll besetzten Brauereisaal in Autenried. Foto: Foto: Lorenz

    Autenried 44 Windkraftanlagen gibt es bisher in der Region Donau-Iller, die 0,9 Prozent des Strombedarfs decken. Um die bis 2021 angepeilte zehnprozentige Deckung des

    Wie dringend die gerade laufenden Vorerhebungen für mögliche Standorte sind, versuchte Riethe den Bürgern aus Ichenhausen, Bibertal und Pfaffenhofen plausibel zu machen. Er sprach von der „Möglichkeit, die Windenergie zu steuern, indem man plant“ – will heißen, die Kommunen sollen jetzt in einem informellen Verfahren überlegen, wo Windräder für sie vorstellbar wären und wo nicht. Bis Ende Februar will der Regionalverband diese Information haben, um in der zweiten Jahreshälfte die Anhörung mit dem Fortschreibungsentwurf des Regionalplans abzuwickeln. Darin werden Vorranggebiete (wo Windräder stehen könnten) und Ausschlussgebiete definiert. „Wir müssen für jeden Quadratmeter nachweisen, warum dort Ausschluss ist“, sagte Riethe. Ohne diese Planungen „ist der Bau von Windrädern fast überall möglich“.

    Knapp 40000 Hektar sind in der Region geeignet

    Nach den aktuellen Erkenntnissen sind knapp 40 000 Hektar (7,25 Prozent) der Regionsfläche potenziell geeignet für Windkraft, mehr als das Zehnfache, über 440 000 Hektar, sind Ausschlussflächen. Außerdem gibt es noch weniger ergiebige Flächen, die aber auf ausdrücklichen Wunsch der Kommunen für die Nutzung in Betracht gezogen werden könnten. Bisher hat der Regionalverband Vorrangflächen für rund 450 Windkraftanlagen vorgeschlagen, auch wenn letztendlich nur 220 gebraucht werden. „Wir gehen davon aus, dass die eine oder andere Fläche doch nicht umsetzbar ist“, sagte Riethe. Die Ausweisung eines Vorranggebiets bedeute nicht automatisch auch eine Genehmigung für Windräder. Dazu brauche es konkrete Prüfungen, bei denen Aspekte wie Schattenwurf, Lärmemissionen, Artenschutz, Rückbauverpflichtung und ein technisches Gutachten zur Standsicherheit beurteilt werden. Auch der Vogelschlag spielt eine Rolle. Allerdings, so der Direktor, sind Windkraftanlagen in Landschaftsschutzgebieten und Naturparks durchaus möglich.

    Der Regionalverband Donau-Iller legt die in Bayern geforderten größeren Abstandsflächen von mindestens 800 Metern zur nächsten Wohnbebauung zugrunde, auch wenn Baden-Württemberg nur 700 Meter verlangt. Für den möglichen Standort zwischen dem Ichenhauser Stadtteil Autenried und Biberberg nannte er Entfernungen von mehr als 900 Meter zu Balmertshofen, über 1200 Meter zu Autenried, mehr als 1000 Meter zu

    Auch den finanziellen Aspekt fasste der Regionalverbandsdirektor ins Auge. Während draußen Flyer hinter die Scheibenwischer der Autos geklemmt wurden, die Interessenten unter dem Motto „Profitieren Sie vom Boommarkt erneuerbare Energien“ zu Investitionen anregen sollen, warnte im Brauereisaal der Regionalverbandschef vor einer „Goldgräberstimmung“.

    Windkraftanlagen seien in der Region „eben nicht eine Gelddruckmaschine“, warnte er und empfahl: „Erkundigen Sie sich sehr gut, wenn Sie dort ihr Geld anlegen wollen.“ Er brach eine Lanze für Bürger-Windkraftanlagen – nicht zuletzt deshalb, weil sie eine höhere Akzeptanz vor Ort genießen.

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