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Einweihung: Neuer Geschäftsführer hat „oberste Priorität“

Einweihung

Neuer Geschäftsführer hat „oberste Priorität“

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    Das Rot-Kreuz-Haus an der Parkstraße ist erweitert und saniert worden. Bei einem Tag der offenen Tür wurde gestern die offizielle Einweihung gefeiert.
    Das Rot-Kreuz-Haus an der Parkstraße ist erweitert und saniert worden. Bei einem Tag der offenen Tür wurde gestern die offizielle Einweihung gefeiert. Foto: Greta Kaiser

    Probleme hat der Kreisverband des Roten Kreuzes derzeit reichlich. Sie anzusprechen, hätte eher gestört. Schließlich stand am Sonntag ein frohes Fest auf dem Programm: die offizielle Einweihung des für rund 600000 Euro erweiterten und sanierten Rot-Kreuz-Hauses an der Parkstraße in Günzburg. Und so ergingen sich die Rednerinnen und Redner eher in Andeutungen. „Die Sonne hat die Wolken über unserem Kreisverband vertrieben“, sagte die stellvertretende Kreisgeschäftsführerin Sonja Brand angesichts des strahlend blauen Himmels. Das Rote Kreuz muss in den kommenden Wochen und Monaten eine Reihe von Personalentscheidungen treffen. Den vorgesehenen Fahrplan erläuterte der Kreisvorsitzende Matthias Kiermasz gegenüber unserer Zeitung.

    Wie berichtet, kriselt es beim Kreisverband des Roten Kreuzes gewaltig. Kreisgeschäftsführer Werner Tophofen und Rettungsdienstleiter Alexander Faith sind ihrer Posten enthoben worden, im Vorstand haben der stellvertretende Vorsitzende, der Kassenwart und der Justiziar ihren Rücktritt erklärt.

    Stelle wird demnächst ausgeschrieben

    Am Rande des Tags der offenen Tür erläuterte Matthias Kiermasz das weitere Vorgehen. Auf der Suche nach einem neuen Rettungsdienstleiter „laufen die Bewerbergespräche“, so der BRK-Kreisvorsitzende. Die Stelle des Kreisgeschäftsführers werde demnächst ausgeschrieben, Bewerbungsschluss sei wohl Mitte August. Einen Nachfolger für Werner Tophofen zu finden, habe „oberste Priorität“. Sei ein neuer Kreisgeschäftsführer gefunden, werde im Spätherbst eine außerordentliche Mitgliederversammlung anberaumt, um auch die drei vakanten Posten im Kreisvorstand zu besetzen. Er sei „mit guten Kandidaten“ im Gespräch und optimistisch, die Dinge wieder ordnen zu können, erklärte Kiermasz.

    Das BRK-Heim in Günzburg stammt aus den 1960er-Jahren. Angesichts stetig zunehmender Aufgaben und Angebote des Roten Kreuzes waren die Räumlichkeiten beengt und nicht mehr zeitgemäß. Für rund 600000 Euro wurden sie deshalb erweitert, neu gestaltet und den vielfältigen Erfordernissen angepasst. Einen neuen Anstrich erhielt auch die Fassade des Gebäudes.

    Dienst an Gott steht über einem Streit

    Gesegnet wurden die Räume von Pfarrer Ulrich Däubler und seinem evangelischen Amtsbruder Alexander Bauer. Die beiden Geistlichen würdigten, wie auch der Günzburger Bürgermeister Anton Gollmitzer, die verdienstvolle Arbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen des Roten Kreuzes. Ihr Dienst am Nächsten sei zugleich „Dienst an Gott und damit ein christliches Glaubenszeugnis“, betonte Ulrich Däubler. Alexander Bauer sagte, dieser Dienst stehe über „Schwierigkeiten und Streit“, die es in großen Organisationen immer wieder gebe. Dem Nächsten zu helfen, sei an sich eine Selbstverständlichkeit, ging Bauer auf die Geschichte vom barmherzigen Samariter im Lukas-Evangelium ein. Leider sehe die Realität häufig anders aus, Helfer und Retter würden bei ihrer Arbeit behindert, angepöbelt oder bedroht.

    Gäste wurden durch die neuen Räume geführt

    Im Innenhof des BRK-Hauses konnten sich die Besucher über die zahlreichen Angebote des Roten Kreuzes im Landkreis informieren – von Rettungsdienst, Jugendrotkreuz, Essen auf Rädern, Hausnotruf, Blutspendedienst, Sozialstation und Altenheim bis hin zum Rot-Kreuz-Lädle. Vertreten waren ferner Partnerorganisationen wie Feuerwehr oder Technisches Hilfswerk. Zudem konnten sich die Gäste durch die neuen Räume führen lassen.

    Für die Kinder gab es ein buntes Unterhaltungsprogramm, auch Speisen und Getränke hatten die Mitarbeiter des Roten Kreuzes vorbereitet. Für die musikalische Unterhaltung sorgte die Musikkapelle Hochwang-Oxenbronn. So konnten die Querelen wenigstens für einen Tag beiseitegeschoben werden.

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