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Landkreis Günzburg: Ein tiefer Riss geht durch den BRK-Kreisverband

Landkreis Günzburg

Ein tiefer Riss geht durch den BRK-Kreisverband

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    Einen neuen und verjüngten Vorstand haben die Mitglieder des BRK-Kreisverbandes Günzburg gewählt. Das Foto zeigt (vorne) den neuen Vorsitzenden Matthias Kiermasz und die neue Chefärztin Dr. Judith Ewert. Mittlere Reihe (von links) den wiedergewählten ersten stellvertretenden Vorsitzenden Johannes Schropp, den neuen zweiten stellvertretenden Vorsitzenden Kai-Uwe Kugelmann und den neuen Schatzmeister Robert Sauer. Hintere Reihe (von links) den BRK-Kreisgeschäftsführer Werner Tophofen, den stellvertretenden Schatzmeister Jürgen Iwan, Justiziar Alexander Grob und den stellvertretenden Chefarzt Dr. Björn Tauchmann.
    Einen neuen und verjüngten Vorstand haben die Mitglieder des BRK-Kreisverbandes Günzburg gewählt. Das Foto zeigt (vorne) den neuen Vorsitzenden Matthias Kiermasz und die neue Chefärztin Dr. Judith Ewert. Mittlere Reihe (von links) den wiedergewählten ersten stellvertretenden Vorsitzenden Johannes Schropp, den neuen zweiten stellvertretenden Vorsitzenden Kai-Uwe Kugelmann und den neuen Schatzmeister Robert Sauer. Hintere Reihe (von links) den BRK-Kreisgeschäftsführer Werner Tophofen, den stellvertretenden Schatzmeister Jürgen Iwan, Justiziar Alexander Grob und den stellvertretenden Chefarzt Dr. Björn Tauchmann. Foto: Kaiser

    Diese Mitgliederversammlung war alles andere als üblich. Sie dürfte deshalb als besonderes Ereignis in die Annalen des Rot-Kreuz-Kreisverbandes Günzburg eingehen. Vor allem wegen der Begleitumstände bei der Wahl des neuen Vorsitzenden und des übrigen Vorstandes. Nach allem, was am Samstagabend im Forum am Hofgarten in

    Dass ein neuer Vorsitzender gewählt würde, war klar. Denn im August vorigen Jahres war der langjährige BRK-Kreisvorsitzende Georg Winkler aus Krumbach gestorben. Um seine Nachfolge bewarben sich zwei Bürgermeister: der Burgauer Konrad Barm (Freie Wähler) und der Günzburger Matthias Kiermasz (CSU), Rathauschef im Kammeltal.

    Barm stand gewissermaßen für Kontinuität. Immerhin versah er seit 15 Jahren das Amt des Schatzmeisters. Bei einem Umsatz von etwa elf Millionen Euro sowie den vielfältigen Einrichtungen und Aufgaben des Roten Kreuzes im Landkreis kein einfacher ehrenamtlicher Job. Kiermasz stand für den Neuanfang. Bis vor Kurzem war er nicht einmal Mitglied beim Roten Kreuz, im Herbst des vorigen Jahres sei er wegen einer möglichen Kandidatur mehrfach angefragt worden, sagte Kiermasz auf Nachfrage unserer Zeitung.

    Unerwartet deutlicheWahlergebnisse

    Die Wahl des neuen Vorsitzenden fiel unerwartet deutlich aus. 165 von 204 gültigen Stimmen gingen an Kiermasz, nur 39 Anwesende oder 19 Prozent votierten für Barm. Nicht viel besser erging es dem bisherigen Zweiten stellvertretenden Vorsitzenden Helmut Atzkern. Mit 71 von 195 gültigen Stimmen unterlag er seinem Gegenkandidaten Kai-Uwe Kugelmann deutlich. Mit nur 34 von 192 gültigen Stimmen wurde auch der bisherige Chefarzt Dr. Georg Kithil (Günzburg) aus dem Amt gehievt und durch die Krumbacher Ärztin Dr. Judith Ewert ersetzt. Selbst der bisherige und als einziger Kandidat wiedergewählte Erste stellvertretende Vorsitzende Johannes Schropp wurde abgestraft. Der einstmalige Stimmenkönig beim Roten Kreuz bekam nur 110 von 202 gültigen Stimmen – im Grunde eine Demütigung.

    Der Frust bei einigen der Unterlegenen saß tief. Im Vorfeld der Versammlung sei mit falschen Karten gespielt, Zusagen nicht eingehalten worden, hieß es. Matthias Kiermasz wiederum konnte offenkundig mit seinem Versprechen punkten, „das Gemeinnützige und das Ehrenamtliche in eine Balance mit dem Geschäftlichen und den Hauptamtlichen“ bringen zu wollen.

    Vor dem Hintergrund der durchaus spektakulären Neuwahlen gingen die Rechenschaftsberichte von Johannes Schropp und des bisherigen Schatzmeisters Konrad Barm ähnlich unter wie die Grußworte von Landrat Hubert Hafner, des Günzburger Oberbürgermeisters Gerhard Jauernig und des Landtagsabgeordneten Alfred Sauter.

    Die Grußredner hatten alle die Bedeutung des Roten Kreuzes in der Region als soziale und gesundheitspolitische Einrichtung hervorgehoben.

    In der Rede von Oberbürgermeister Jauernig fiel ein wichtiges Wort: Motivation. Womöglich hat die bei den Ehrenamtlichen des Roten Kreuzes zuletzt gefehlt – und ihren Ausdruck bei den Wahlen zum neuen Vorstand gefunden.

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