Mendelssohns „Paulus“ steht immer im Schatten seines viel berühmteren „Elias“. Zu Unrecht? Wohl nicht ganz. „Geistliche Erbauungsmusik“ habe er geschrieben, so warfen ihm die einen vor, die anderen, er habe „Bach hinterher komponiert“, mit der Einfügung vier „evangelischer“ Choräle. Der erste, „Allein Gott in der Höh sei Ehr“, zieht sich leitmotivisch durch das gesamte Werk. Wie auch immer, der nachhaltige Erfolg seines Opus 36 bis zum heutigen Tag beruht wohl zu einem großen Teil auf der Tatsache, dass es dem großen Romantiker gelang, melodische Größe und sinfonische Würde mit den Elementen des Barock zu verbinden. Am Sonntag stemmte das Heilig Geist Ensemble Günzburg das Oratorium.
Musikalischer Frühling