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Dürrlauingen: Ungewöhnlicher Abschied in Dürrlauingen

Dürrlauingen

Ungewöhnlicher Abschied in Dürrlauingen

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    Abschied auf Abstand: Wegen der Beschränkungen durch die Corona-Krise stellten sich die aus ihren Ämtern scheidenden Dürrlauinger Gemeinderäte am Bürgerhaus Mönstetten zu einem „luftigen“ Gruppenbild (von links): Georg Rau, Markus Mader, Franz Rosenfelder, Wolfgang Konrad, Bürgermeister Edgar Ilg, Matthias Endris, Herbert Riehr und Christian Ramin.
    Abschied auf Abstand: Wegen der Beschränkungen durch die Corona-Krise stellten sich die aus ihren Ämtern scheidenden Dürrlauinger Gemeinderäte am Bürgerhaus Mönstetten zu einem „luftigen“ Gruppenbild (von links): Georg Rau, Markus Mader, Franz Rosenfelder, Wolfgang Konrad, Bürgermeister Edgar Ilg, Matthias Endris, Herbert Riehr und Christian Ramin. Foto: W. Kahler

    Es sind ungewöhnliche Umstände, unter denen der Dürrlauinger Gemeinderat zur letzten Sitzung der Amtsperiode zusammengekommen ist: Nicht im Rathaus wie üblich, sondern im neuen Mönstettener Bürgerhaus, wo die Kontaktabstände eingehalten werden könnten. Dort erfolgte auch der Abschied von sieben Gemeinderäten, ebenfalls auf Distanz, ohne Händeschütteln, aber nicht ohne Geschenk.

    Eigentlich sollte für sieben Räte und Bürgermeister Edgar Ilg bereits am vergangenen Samstag eine Abschiedsfeier stattfinden. Doch die fiel wegen der Corona-Krise aus. Sie soll aber so bald wie möglich nachgeholt werden, kündigte Ilg in der Sitzung an, das habe er bereits mit seinem Nachfolger Friedrich Bobinger besprochen, der als Besucher an der Sitzung teilnahm.

    In launigen Worten ging der scheidende Rathauschef auf die vielen Jahre seiner kommunalpolitischen Aktivitäten in der Holzwinkel-Gemeinde ein.

    Bürgermeister Edgar Ilg und die Eckdaten seiner Amtszeit in Dürrlauingen

    Ilg war dort zwölf Jahre Bürgermeister, sechs Jahre dritter Bürgermeister und weitere sechs Jahre Gemeinderat. In den vergangenen zwei Wahlperioden sei viel erreicht worden, so Ilg: „Dank umsichtigen Wirtschaftens steht Dürrlauingen trotz Kreditaufnahme faktisch schuldenfrei da“, sagt er. Ilg listete einige wichtige Eckdaten seiner Amtszeit auf. Dazu gehörten die Sanierung aller gemeindlichen Gebäude, der Neubau einer Kinderkrippe im Hauptort, das Bürgerhaus Mönstetten mit Umbau des Feuerwehrhauses, die Kanalsanierung im Ortsteil Mönstetten, Spielplätze, Urnenstelen auf allen drei Friedhöfen, die Baugebiet-Aufstellung und einiges mehr.

    „Ich war gerne Bürgermeister“, sagte Ilg gegenüber der Günzburger Zeitung, „es hat Spaß gemacht“. Ganz aus der politischen Verantwortung steigt Ilg aber noch nicht aus: Bis Anfang Juni bleibt er Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Haldenwang, so lange die konstituierenden Sitzungen der VG-Gemeinden noch nicht stattgefunden haben.

    Den 24-jährigen gemeinsamen Weg in der Kommunalpolitik hob sein langjähriger Stellvertreter Franz Rosenfelder hervor. Die Zeit sei unter anderem mit Ilgs Amtsvorgänger „gut gemeistert“ worden. Wichtig ist es aus Rosenfelders Sicht, mit den Entscheidungen Glaubwürdigkeit nach außen zu vermitteln. Bürgermeister sei nicht einfach, sondern ein „Knochenjob“, meinte der Stellvertreter, „das hinterlässt Spuren“.

    Bürgermeister Ilg erhält Pflanzen für den Garten

    Für den künftigen Ruhestand übergab Rosenfelder dem Rathauschef zwei Pflanzen für den Garten: „Das sind Tomaten“, sagte Ilg, „es ist kein Cannabis“, fügte er schmunzeln gegenüber all den Räten hinzu, die wegen des großen Abstands vielleicht nicht so gut sehen konnten.

    Aus dem Gemeinderat verabschiedete Ilg mit einem kleinen Präsent seinen Stellvertreter Rosenfelder (24 Jahre Gemeinderat und Zweiter Bürgermeister), Herbert Riehr (30 Jahre), Markus Mader (18 Jahre), Christian Ramin (zwölf Jahre), Matthias Endris (sechs Jahre), Wolfgang Konrad (vier Jahre) und Georg Rau (zwei Jahre).

    Im öffentlichen Teil der Sitzung genehmigte der Gemeinderat die Voranfrage für den Bau von sechs kleineren Einfamilienhäuser im Ortsteil Mindelaltheim an der Dossenberger Straße. Die Gebäude sollen dort im hinteren Teil eines etwa 2300 Quadratmeter großen Grundstücks entstehen. Die Zufahrt für jedes der Häuser erfolgt direkt von der Staatsstraße. Er sei froh, dass dort solche Doppelhäuser entstünden, sagte Bürgermeister Ilg. Da in diesem Gebiet kein Bebauungsplan existiere, könnte dort auch ein wesentlich wuchtiger Wohnblock platziert werden.

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