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Leipheim: Die Genehmigung für das Gaskraftwerk liegt jetzt vor

Leipheim

Die Genehmigung für das Gaskraftwerk liegt jetzt vor

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    So könnte das geplante Gaskraftwerk auf dem Areal Pro einmal aussehen. Die Netzstabiltätsanlage könnte 2022 den Betrieb aufnehmen.
    So könnte das geplante Gaskraftwerk auf dem Areal Pro einmal aussehen. Die Netzstabiltätsanlage könnte 2022 den Betrieb aufnehmen. Foto: Siemens

    Die Hausaufgaben sind gemacht, die Genehmigung ist erteilt. Doch noch immer warten die Projektpartner des geplanten Gaskraftwerks in Leipheim auf den endgültigen Startschuss – genauer gesagt auf den Zuschlag des Ausschreibungsverfahrens. Doch das wurde vorerst gestoppt.

    Die Planungen für das Kraftwerk auf dem Areal Pro laufen bereits seit dem Jahr 2010 (Lesen Sie dazu auch: Ein „Eiertanz“ um das Gaskraftwerk) . Der Projektinitiator, die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU), hat sich mittlerweile die Partner Siemens und Steag mit ins Boot geholt, um das Projekt umzusetzen. Die Planungen selbst sind weit fortgeschritten, wie Andreas Ring, Geschäftsführer des Gaskraftwerks Leipheim, betont. Die Genehmigung für den Kraftwerksbau und -betrieb nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz liege seit März vor. „Diese Genehmigung stellt eine wesentliche Hürde dar“, sagt Ring. Diese ist nun genommen. Zwei Jahre dauerten die Vorbereitungen für das Genehmigungsverfahren. Das Verfahren selbst hat noch einmal drei Jahre gedauert: unter anderem wurden Gutachten erstellt und öffentliche Erörterungstermine fanden statt. Doch jetzt ist alles in trockenen Tüchern.

    Ein 15-köpfiges Projektteam kümmert sich um die Planungen

    Die Planfeststellungsverfahren für die Strom- und Gastrasse ( Die meisten Kabel verschwinden in der Erde) werden nach Informationen des Gaskraftwerks wohl bis Juli abgeschlossen sein. Schon jetzt hat das 15-köpfige Projektteam mit den Planungen der Bauvorbereitungen begonnen, die in Kürze auf Aral Pro starten sollen.

    Nun warten die drei Projektpartner SWU, Siemens und Steag nur noch auf den Zuschlag im Ausschreibungsverfahren für sogenannte besondere netztechnische Betriebsmittel (bnBm), das im Juli 2018 in die Wege geleitet wurde und für das sich die Projektpartner große Chancen ausrechnen. Eigentlich sollte im April die Entscheidung fallen, wo in Süddeutschland Kraftwerke zur Sicherung der Netzstabilität entstehen sollen. Doch das Vergabeverfahren für den Raum Bayerisch-Schwaben wurde eingestellt, wie der Übertragungsnetzbetreiber Amprion bestätigt. „Zu den Gründen können wir leider keine Angaben machen. Das weitere Vorgehen befindet sich in Klärung“, heißt es vonseiten des Unternehmens. Doch was bedeutet das für das Gaskraftwerk in Leipheim? „Wir gehen noch immer felsenfest davon aus, dass wir das Kraftwerk bauen werden“, macht Andreas Ring deutlich. „Wir sind noch immer mit aller Kraft dabei. Das Projekt liegt nicht auf Eis.“ In Kürze wird es wohl es eine neue Ausschreibung geben.

    Projektpartner sehen deutliche Wettbewerbsvorteile für das Projekt in Leipheim

    Das Gaskraftwerk in Leipheim habe, so sagt Ring, deutliche Wettbewerbsvorteile im Vergleich zu anderen Mitbewerbern. Es gebe derzeit in der Region kein anders Projekt, betont der Geschäftsführer, das in den Planungen so weit fortgeschritten sei, wie das Gaskraftwerk in Leipheim. Neben dem Projekt auf dem Areal Pro bemühen sich in der Region zwei weitere Investoren um ein Gaskraftwerk. Der RWE-Konzern will beim Kernkraftwerk in Gundremmingen eine Anlage errichten, die Schweizer Firma PQ Energy hat den Standort bei Gundelfingen ins Gespräch gebracht ( Kommt Energiezentrum nach Gundremmingen?) . Die geplanten Kraftwerke sollen der Netzsicherheit dienen. Wenn in wenigen Jahren die letzten Atomkraftwerke in Deutschland endgültig abgeschaltet werden, sollen so Lücken bei der Stromversorgung geschlossen werden.

    Die Zeit drängt, denn schon 2022 werden die letzten Kraftwerke vom Netz genommen. Thomas Schneider von Siemens erklärt, dass für den Bau des Gaskraftwerks in Leipheim 24 bis 28 Monate veranschlagt werden. Loslegen könnten die Projektpartner bereits im Herbst, da alle wichtigen Vorarbeiten, wie das Genehmigungsverfahren, erledigt seien. Auch die notwendige langfristige Reservierung von Gaskapazitäten sei bereits erfolgt. Für die Projektpartner ist der Standort auf dem Areal-Pro ideal für den Bau des Kraftwerks.

    15 Hektar stehen auf dem Areal Pro zur Verfügung

    Für die Anlage ist auf dem interkommunalen Gewerbegebiet ein Gelände von etwa 15 Hektar vorgesehen. Entstehen sollen zwei Kraftwerksblöcke, die zusammen eine Leistung von 660 Megawatt erzielen können. Wie Thomas Schneider betonte, mischt der Strom, der produziert wird, nicht am Strommarkt mit, sondern ist als Reserve für den Notfall gedacht, um die Netzsicherheit zu gewährleisten. ( Kommt die „Netzfeuerwehr“ nach Leipheim?)

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