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Entwicklung: Der Ortskern soll nicht weiter verwaisen

Entwicklung

Der Ortskern soll nicht weiter verwaisen

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    Jettingen-Scheppach ist im Wandel. Im Ortskern gibt es viele leere Läden und Gebäude, am Ortsrand sind hingegen neue Betriebe entstanden.
    Jettingen-Scheppach ist im Wandel. Im Ortskern gibt es viele leere Läden und Gebäude, am Ortsrand sind hingegen neue Betriebe entstanden. Foto: Christian Kirstges

    Die Gemeinde hat viele Stärken. Da wären die historischen Baudenkmäler, imposanten alten Anwesen, schön gestalteten kleinen Straßen, die vielen unterschiedlichen Geschäfte oder die Fülle an Arbeitsplätzen. Doch Jettingen-Scheppach hat auch Schwächen. Die Ortseingänge könnten attraktiver sein, viele Ladenlokale und Häuser im Zentrum stehen leer, die größeren Straßen bieten keinen Anreiz etwa für einen Spaziergang. Das sagt Stadtplanerin und Architektin Sylvia Haines. Ihre Aufgabe wird es nun sein, daran etwas zu ändern. Wenn denn alles so läuft, wie sich die Gemeinde das vorstellt.

    Nachdem in den vergangenen Jahren am Ortsrand immer mehr Gewerbe- und Wohngebiete entstanden sind, aber der Ortskern zusehends verwaist, will Jettingen-Scheppach jetzt den Fokus auf die Innengebiete legen und sie entwickeln. Finanzieren ließe sich das aber nur, wenn die Gemeinde wieder in die Städtebauförderung aufgenommen wird. Deshalb arbeitet Haines an einer Bestandsanalyse, auf deren Grundlage sich der Rat dann um die Förderprojekte und vor allem Gelder bewerben kann.

    Sie, die Kommunalpolitiker und Verwaltungsleute im Rathaus werden das aber nicht alleine tun. Die Bürger sollen mitmachen. Schließlich ist es ihr Ort, in dem sie sich wohlfühlen sollen. Deshalb haben nun die Planerin und Bürgermeister Hans Reichhart den Einwohnern die erste Grobanalyse vorgestellt, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen – und sie dafür zu begeistern, sich selbst in verschiedenen Projektgruppen einzubringen. Verbesserungsvorschläge hatten die knapp 40 Teilnehmer auch einige. Die Bereitschaft, an den geplanten Bürgerwerkstätten teilzunehmen, war allerdings nicht so stark ausgeprägt wie die Diskussionsfreude.

    Einer der am häufigsten geäußerten Vorschläge ist die weitere Verkehrsberuhigung des Zentrums, wodurch auch Treffpunkte entstehen könnten. „Es fehlt etwa ein Café, um sich mal einfach gemütlich irgendwo hinsetzen zu können“, sagte ein Mann. Ein anderer meinte, die vorhandenen Plätze seien einfach zu grau und müssten unbedingt umgestaltet werden. Und wieder ein anderer Teilnehmer schlug vor, die Ortseingänge umzubauen. Auch müsse es einen finanziellen Anreiz geben, dass die Eigentümer von maroden Häusern sie sanieren.

    Das alles wird allerdings nicht von jetzt auf gleich gemacht werden können, sagte Stadtplanerin Haines. Ein Sanierungsprogramm sei in der Regel auf 15 bis 20 Jahre angelegt. Auch der Bürgermeister stimmte die Bürger darauf ein, dass es „ein langer Weg wird“. Jetzt müsse erst einmal mit den Vertretern der Wirtschaft und des Handels – deren regere Teilnahme an der Veranstaltung sich Reichhart schon gewünscht hätte – und den Ämtern gesprochen werden. Doch wenn Jettingen-Scheppach ins Förderprogramm aufgenommen werde, könnten die ersten Projekte bereits im nächsten Jahr angepackt werden. Eines ist bereits klar: Trotz der auch vom Bürgermeister unterstützten weiteren Verkehrsberuhigung soll der Verkehr nicht komplett aus dem Ort verbannt werden. „Denn dann wäre die Gemeinde tot.“

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