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Orthodoxe Gemeinde: Der Erzbischof von Autenried ist tot

Orthodoxe Gemeinde

Der Erzbischof von Autenried ist tot

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    Der orthodoxe Erzbischof Boris Rothemund ist im Alter von 85 Jahren gestorben.
    Der orthodoxe Erzbischof Boris Rothemund ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Foto: Archiv

    Er ruht jetzt in der Gruft des Schlossguts Hofberg bei Landshut, dort wo er vor einigen Jahren noch bei Malkursen Einführungen in Altgriechisch und Kirchenslawisch gegeben hat: Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Erzbischof Boris Rothemund von der orthodoxen Gemeinde in Autenried am Samstag im Alter von 85 Jahren im Schloss gestorben.

    Seit einem Sturz auf der Treppe im Autenrieder Schloss vor etwa drei Jahren sei „Exzellenz“ immer wieder zu Klinikaufenthalten gezwungen gewesen, schließlich wurde er bettlägerig und dann pflegebedürftig, sagte gegenüber unserer Zeitung Pater Jakobus Puckett, der schon seit vielen Jahren mit Rothemund im Schloss Autenried wohnt. Die orthodoxe Kirche hatte das Anwesen 1959 gekauft und dort eine Kirche geweiht, in der immer noch jeden Sonntag die Liturgie gefeiert wird.

    Bekannter dürfte das ebenfalls im Schloss untergebrachte Ikonenmuseum des slawischen Instituts München sein, in dem bedeutende Werke ostkirchlicher Kunst gezeigt werden. Der schon im Alter von 29 Jahren zum Bischof geweihte Boris Rothemund hat nicht nur ungezählten Besuchern die Kostbarkeiten im Ikonenmuseum gezeigt, sondern vor allem in Hofberg auch Vorträge über Kunst- und Kulturgeschichte gehalten.

    Die Nachfolge des Verstorbenen sei noch nicht geregelt, sagte der 75-jährige Pater Jakobus, der dem Erzbischof schon seit etwa zwei Jahren viele Aufgaben abgenommen hat. In den vergangenen Jahren habe man sich um das Innere des Schlosses bemüht, sagte Pater Jakobus, zur Zeit werde die Kücheneinrichtung erneuert. Für eine umfassende Außenrenovierung „fehlt uns leider das nötige Kleingeld“, aber die dringend notwendige Sanierung des Zauns habe man doch ins Auge gefasst. Das 1971 erneuerte Dach sei noch gut und das Gebäude mit Kupferdachrinnen versehen.

    „Wir müssen jetzt einfach Gottvertrauen haben“, sagte der orthodoxe Geistliche, der jeden Sonntag in der Autenrieder Schlosskirche die Liturgie feiert und dabei gelegentlich von dem in Krumbach lebenden orthodoxen Pater Benjamin unterstützt wird. Wenn es kalt ist, kommt manchmal nur ein Dutzend Gläubige in die Autenrieder Schlosskirche, bei Taufen, Hochzeiten oder zum Osterfest können es auch mehrere Hundert sein. (ilor)

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