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Eishockey-Landesliga: Der ESV Burgau freut sich auf die Saison und auf seine Fans

Eishockey-Landesliga

Der ESV Burgau freut sich auf die Saison und auf seine Fans

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    Die Ovationen ihrer Fans werden die Burgauer Eishockeyspieler auch in der kommenden Runde entgegennehmen dürfen. Aber vieles wird anders sein als früher (unser Foto entstand im Januar 2020). Wie viele Zuschauer dürfen in die Halle? Müssen sie eine Maske tragen? Oder sitzen? Noch bleiben Fragenzeichen.
    Die Ovationen ihrer Fans werden die Burgauer Eishockeyspieler auch in der kommenden Runde entgegennehmen dürfen. Aber vieles wird anders sein als früher (unser Foto entstand im Januar 2020). Wie viele Zuschauer dürfen in die Halle? Müssen sie eine Maske tragen? Oder sitzen? Noch bleiben Fragenzeichen. Foto: Ernst Mayer

    Mit dem Spiel beim EV Pfronten startet Eishockey-Landesligist ESV Burgau am 16. Oktober in die Landesliga-Spielzeit. Den ersten Auftritt vor heimischem Publikum haben die Eisbären am 25. Oktober. Dann erwarten sie den EV Bad Wörishofen. Die Terminliste für die neue Spielzeit veröffentlichte der Bayerische Eissport-Verband (BEV) kurz nachdem die bayerische Staatsregierung ihr kategorisches Nein zum Wettbewerbssport zurückgezogen und damit den Rahmen auch für die Eishockey-Amateure im Freistaat gespannt hatte.

    So läuft die Saison 2021/22 in der Eishockey-Landesliga

    Gruppen

    Gespielt wird die Landesliga-Runde 2021/22 nach den Bestimmungen des Bayerischen Eissport-Verbands (BEV) in zwei Gruppen mit jeweils zehn Mannschaften.

    Nach der am 9. Januar 2022 endenden Einfachrunde innerhalb der Gruppen (jedes Team bestreitet 18 Begegnungen) schließen sich Platzierungsrunden an.

    Teilnehmer

    Die zehn Mannschaften in der Landesliga-Gruppe 2 sind EHC Bad Aibling, EV Bad Wörishofen, ESV Burgau, SC Forst, EV Fürstenfeldbruck, Wanderers Germering, ERC Lechbruck, EV Pfronten, SC Reichersbeuern sowie SG Schliersee/Miesbach 1b.

    Das entspricht der Zusammensetzung der ausgefallenen Runde 2020/21.

    Aufstiegsrunde

    Für die Aufstiegsrunde (gespielt wird ab 14. Januar 2022) qualifizieren sich acht Mannschaften, demnach die vier Besten jeder Gruppe. Alle Teams starten mit null Punkten und bestreiten Hin- und Rückspiele im Modus Jeder gegen Jeden; auf jede Mannschaft kommen also 14 Partien zu.

    Die besten vier Vereine dieser Runde spielen ab 11. März in einem Playoff-System zwei Aufsteiger in die Bayernliga aus.

    Abstiegsrunde

    Die Teilnehmer der Abstiegsrunde sind alle anderen Mannschaften, also die Tabellenplätze fünf bis zehn jeder Landesliga-Gruppe. Jedes Team spielt ab 14. Januar 2022 gegen alle sechs der anderen Gruppe ein Hin- und ein Rückspiel (insgesamt zwölf Partien). Die erzielten Ergebnisse gegen die Abstiegsrunden-Teilnehmer aus der eigenen Gruppe werden mitgenommen.

    Nach Abschluss dieser Runde spielen die vier schlechtesten Vereine in einem Playdown-System ab 4. März zwei Absteiger in die Bezirksliga aus.

    Wertung

    Nach den Erfahrungen aus der corona-bedingt ausgefallenen Saison 2020/21 wurde im bayerischen Eishockey dasselbe Wertungssystem eingeführt, das bereits in anderen Sportarten wie Fußball und Handball angewendet wurde. Sollten zum Ende einer jeweiligen Runde eventuell ausgefallene Spiele nicht mehr nachgeholt werden können, wird die Tabelle nun nach der Quotientenregel errechnet.

    200 Zuschauer dürfen nach derzeitigem Stand die Heimspiele der Burgauer in ihrem schmucken Eispalast verfolgen. Wobei der Umstand, dass grundsätzlich 200 Fans in der Halle erlaubt sind, nicht automatisch bedeutet, dass auch 200 rein dürfen. Denn letztlich muss das jeder Verein mit dem für seine Region zuständigen Gesundheitsamt klären. BEV-Eishockeyobmann Frank Butz sieht aber auch eine andere, sehr viel positivere Option. „Wenn sich das Infektionsgeschehen nicht weiter negativ entwickelt, kann ich mir sogar vorstellen, dass wir im Oktober mehr Zuschauer als die jetzt erlaubten 200 zulassen können“, sagt er.

    Werner Gebauer: "Besser als nichts"

    Diese zweite Variante würde ESV-Präsident Werner Gebauer mit offenen Armen begrüßen. Er hatte unlängst ausgeführt, seinen Berechnungen zufolge könnte der Verein mit 250 Zuschauern pro Heimspiel zurechtkommen. Nun sind es 50 weniger geworden. „Das ist besser als nichts. Aber es ist schwierig, denn es führt natürlich immer noch zu massiven Verlusten“, bekräftigt der Funktionär.

    Erhebliche Einnahmeverluste sind zu erwarten

    Es geht in der Kalkulation des ESV Burgau keineswegs nur um das Kapitel Zuschauereinnahmen im Eishockey, unterstreicht Gebauer. Inklusive aller Nebengeräusche (Schlittschuhverleih und Kioskbetrieb nennt er als Beispiele) beziffert der Vereinschef die zu erwartenden Einnahmeverluste für den kommenden Winter auf 30 bis 40 Prozent gegenüber der Vorsaison. Eine von wenigen denkbaren Einsparungsmöglichkeiten sieht er bei den Aufwandsentschädigungen für die Spieler und Trainer – „damit allein ist das aber nicht zu kompensieren.“ Die Eintrittspreise zu erhöhen, sei eine weitere Möglichkeit – aber derzeit kein ernsthaft diskutiertes Thema, wie Gebauer versichert.

    Jugendstil statt Neuzugänge

    Die vorhersehbaren Lücken im Etat führen gleichzeitig dazu, dass sich die Eisbären auf dem Spielermarkt eher defensiv verhalten werden. Gebauer: „Ein oder zwei Spieler werden schon kommen, aber das war es dann auch. Jetzt können sich die Jungen beweisen. Für sie ist es allerdings ein großer Sprung in den Erwachsenen-Bereich.“

    Die Redewendung mit dem halb vollen und dem halb leeren Glas ist auch Obmann Butz geläufig, der zum Thema Fans erleichtert ausführt: „Am Ende des Tages lebt der Sport natürlich auch von den Zuschauern. Aber 200 Fans sind nicht nur besser als nichts, das ist ein Fingerzeig am Horizont.“ Aus seinen Diskussionen mit den Verantwortlichen der Bayernligisten weiß Butz zwar, dass 13 der 15 Teams notfalls auch ohne Zuschauer mit dem Spielbetrieb begonnen hätten – allerdings unter der klaren Einschränkung, dass dieser wirtschaftlich existenzgefährdende Zustand lieber früher als später während der Runde ein Ende haben würde. Auch Butz ist überzeugt: „Eine ganze Saison ohne Zuschauer können die Vereine nicht durchstehen.“ In der Landesliga scheint diese Situation noch kritischer. Hier hatten deutlich mehr Vereine (unter anderem der ESV Burgau) signalisiert, auf keinen Fall Geisterspiele austragen zu wollen.

    Darf Bier in den Becher?

    Vor Ort müssen noch viele Fragen abseits des reinen Sportgeschehens beantwortet werden, ehe die Runde starten kann. Nach welcher Methode werden die wenigen verfügbaren Eintrittskarten an die Interessenten verteilt? Müssen die Fans in der Halle einen Mundschutz tragen? Können Mindestabstände eingehalten werden, wenn die Fans – wie bisher immer – stehen? Darf normales Bier ausgeschenkt werden oder muss die alkoholfreie Variante in den Becher? Gebauer und seinem Team im ESV Burgau stehen herausfordernde Wochen bevor. Das weiß der Vereinsvorsitzende. Und dennoch lächelt er, als er sagt: „Es bleibt spannend.“

    ESV-Chef Werner Gebauer freut sich auf die neue Saison. Er hofft aber, dass die Begrenzung auf 200 Zuschauer im Eishockey bald fällt.
    ESV-Chef Werner Gebauer freut sich auf die neue Saison. Er hofft aber, dass die Begrenzung auf 200 Zuschauer im Eishockey bald fällt. Foto: Ernst Mayer

    Das erste sportliche Saisonziel der Burgauer lautet Teilnahme an der Aufstiegsrunde (siehe Die Landesliga-Spielzeit). Das sollte auch wirklich der Minimalanspruch der Eisbären sein, denn insgesamt wird diese Landesliga-Gruppe nicht mehr das Qualitätsniveau der Spielzeit davor erreichen. Drei sehr starke Mannschaften (ESV Buchloe, ESC Kempten, VfE Ulm/Neu-Ulm) sind nach oben in die Bayernliga abgewandert. Dafür wurde das Feld durch drei Aufsteiger aus der Bezirksliga (SG Schliersee/Miesbach 1b, Wanderers Germering, ERC Lechbruck) erweitert.

    Die zehn Teams in der Gruppe

    Landesliga Bayern, Gruppe 2 EHC Bad Aibling, EV Bad Wörishofen, ESV Burgau, SC Forst, EV Fürstenfeldbruck, Wanderers Germering, ERC Lechbruck, EV Pfronten, SC Reichersbeuern, SG Schliersee/Miesbach 1b

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