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DNA-Massenscreening in Burgau: 2800 Männer sollen Speichelprobe abgeben

DNA-Massenscreening in Burgau

2800 Männer sollen Speichelprobe abgeben

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    2800 Männer sollen Speichelprobe abgeben
    2800 Männer sollen Speichelprobe abgeben Foto: Bernhard Weizenegger

    Burgau - Die Kripo Neu-Ulm startet derzeit den größten Massen-Gentest in der Kriminalgeschichte Schwabens in

    Wie Ulrich Feistle von der Kripo Neu-Ulm gestern mitteilte, ist der DNA-Test "in dieser Größenordnung bisher einmalig in Schwaben". Der letzte ihm bekannte Gentest wurde 2006 von der Kripo Augsburg durchgeführt. Nach einer Vergewaltigung waren damals 300 Männer zum Massenscreening gebeten worden. Ergebnis: negativ.

    Dass die Polizei erst drei Jahre nach dem Verbrechen von Burgau zu diesem Mittel greift, liege an dem "wahnsinnigen bürokratischen und finanziellen Aufwand". Eine Speichelprobe koste zwischen 25 und 30 Euro, dazu kommen weitere Verwaltungskosten, die überwiegend von der Staatsanwaltschaft getragen werden.

    Die Planungen und Vorbereitungen für das Massenscreening laufen bereits seit mehreren Monaten. Der erforderliche richterliche Beschluss liegt seit Januar vor, seit Freitag steht auch das Datum fest: An den Wochenenden 14. und 15. sowie 20. und 21. März sind etwa 2800 Personen, die im Bereich Burgau wohnen, dazu aufgefordert, freiwillig ihre Speichelprobe abzugeben.

    Am hellichten Tag mit mehreren Messerstichen ermordet

    Wegen der Ortskenntnisse des Täters geht die

    Polizei

    davon aus, dass der Mörder der "Schwalbenwirtin" aus der Region kommt. Dieser hatte am 23. Januar 2006 am hellichten Morgen

    Helma J.

    (71) in ihrem Burgauer Gasthof brutal mit mehreren Messerstichen umgebracht.

    Trotz über 2000 Hinweisen und Spuren aus der Gaststätte sowie einer Belohnung von 10 000 Euro fehlt bis heute jede Spur vom Mörder. Ein Handwerker hatte damals die blutüberströmte Frau im Eingangsbereich ihres Wirtshauses gefunden und noch einen etwa 30-jährigen, dunkel gekleideten Mann mit einer Mütze durch ein Fenster flüchten sehen. Sein Gesicht konnte er nicht erkennen.

    Da keine präzise Beschreibung des Täters vorliegt, bekommen in diesen Tagen laut Oberstaatsanwalt Johann Kreuzpointner alle Männer zwischen 15 und 40 Jahren, die zum Tatzeitpunkt im Raum Burgau und Umgebung gewohnt haben, Post von der Kripo. Der Ort für den Massen-Gentest steht auch schon fest: die Turnhalle der Hauptschule.

    Die Auswertung, die die Rechtsmedizin in München übernimmt, wird sich wohl mindestens fünf bis sechs Wochen hinziehen. Die Chancen, den Mörder tatsächlich zu finden, seien zwar gering, "aber wir müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen, die es gibt", betonte Johann Kreuzpointner. Ein Erfolg sei der Test in jedem Fall, weil dadurch der Kreis der möglichen Täter weiter eingeengt werde.

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