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Burgau: Zukunft gesichert: Mutter und Tochter führen Mode Frey zusammen

Burgau

Zukunft gesichert: Mutter und Tochter führen Mode Frey zusammen

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    Stephanie Brenner hat 50 Prozent der Mode Frey OHG in Burgau übernommen. Mit ihrer Mutter Antonie Frey-Brenner wird sie das Modehaus im Herzen Burgaus mit vielen neuen Ideen in die Zukunft führen.
    Stephanie Brenner hat 50 Prozent der Mode Frey OHG in Burgau übernommen. Mit ihrer Mutter Antonie Frey-Brenner wird sie das Modehaus im Herzen Burgaus mit vielen neuen Ideen in die Zukunft führen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Vor wenigen Jahren ist sie mit eingestiegen, nun führt sie zusammen mit ihrer Mutter das Haus: Mit Stephanie Brenner als fünfter Generation wird das älteste Modegeschäft in Burgau in die Zukunft gehen. Und das in einer Zeit, die wegen der Corona-Pandemie auch für den Handel alles andere als leicht ist – zumal insbesondere viele Modeläden ohnehin zu kämpfen haben.

    Aber bei Mode Frey an der Stadtstraße, mitten im Zentrum der drittgrößten Gemeinde des Landkreises, wird diese direkte Nähe zu den Kunden als der große Vorteil gesehen. Sicherlich, sagt die 27-jährige Stephanie Brenner, werde auch in Zukunft im Handel noch stärker versucht, Käufer auf mehreren Wegen zu erreichen. Vielerorts werde das Internet dafür bestimmt weiter an Bedeutung gewinnen. Aber sie könnte sich vorstellen, dass es zusätzlich auch in die umgekehrte Richtung geht: Nicht jeder wolle online kaufen, Shopping werde wieder stärker ein Erlebnis, das man mit anderen teilt und bei dem es im Geschäft etwa einen Kaffee gibt. Wenn denn die Corona-Beschränkungen, für die sie Verständnis habe, aufgehoben werden...

    Mental hatte sie sich auf die Corona-Schließung eingestellt

    Für das eigene Modehaus sei die Anfangszeit, in der die meisten Läden geschlossen bleiben mussten, schon „ein bisschen schwierig“ gewesen. Schließlich war das Geschäft mitten in der Hauptsaison „voll mit toller Ware“. Es tue natürlich weh, gerade dann schließen zu müssen. Aber da sie Freunde und Kollegen in Österreich habe, wo solche Maßnahmen schon vorher angeordnet wurden, habe sie sich mental darauf eingestellt. Und dank der „tollen Stammkunden“, die angerufen hätten, um sich Ware und Gutscheine zuschicken zu lassen, „kann man alles überstehen“. Jeder habe sich in der schwierigen Zeit gegenseitig Mut zugesprochen, „wir schätzen die Treue unserer Kunden sehr“.

    Viele von ihnen hätten sich gefreut, als das Haus wieder öffnen durfte, auch trotz der Maskenpflicht kämen sie wieder – wenngleich gerade für Ältere das Tragen des Schutzes schon alles andere als angenehm sei. Sie selbst habe am ersten Tag die Maske als furchtbar empfunden, aber sich schnell daran gewöhnt. Zwei Mal am Tag wechselten sie und die Mitarbeiterinnen – vier arbeiten hier in Teilzeit, außerdem gibt es eine Schneiderin – die Maske, die etwas dünner sei und so ein besseres Atmen ermögliche.

    Ein digitales Schaufenster soll es nicht geben

    Brenner sieht die Zeit trotz der Krise als die richtige, sich mit der Übernahme von 50 Prozent der Mode Frey OHG nun noch stärker einzubringen. Bereits beim Ladenumbau 2017 sei sie stark involviert gewesen, und auch jetzt habe sie viele Ideen, die zum Teil wegen Corona verschoben werden müssten. Worüber sie schon sprechen kann: Man habe neue Marken aufgenommen, ohne die bisherigen aufzugeben. Irgendwann soll es neue Schaufensterpuppen geben – von einer Digitalisierung der Dekoration hält sie nichts, das spreche die Emotionen nicht stark genug an. Die Internetseite ist schon erneuert worden, das Logo werde gerade überarbeitet. Und intern sei schon die vollständige Übernahme des Geschäfts durch sie geplant, den Zeitpunkt möchte sie aber noch nicht nennen.

    Stephanie Brenner hat viele Ideen für das Traditionsgeschäft Mode Frey in Burgau.
    Stephanie Brenner hat viele Ideen für das Traditionsgeschäft Mode Frey in Burgau. Foto: Bernhard Weizenegger

    Ihre Mutter Antonie Frey-Brenner werde dieses Jahr 66, daher sei es schon gut, dass sie nun mehr Zeit für sich habe, wenngleich man sie manchmal dazu zwingen müsse, sagt Stephanie Brenner und lacht. „Wenn ich nicht eingestiegen wäre, hätte sie das Geschäft vielleicht nicht fortgeführt“, auch deshalb sei der Zeitpunkt nun richtig.

    Der Plan: Irgendwann soll eine Filiale her

    Die 27-Jährige sagt, dass sie auf jeden Fall am Stammhaus festhalten will, allerdings gebe es hier nicht den Platz, um sich zu vergrößern. „Es sei denn, Mama gibt ihr Wohnzimmer her“, meint sie lachend. Daher spiele sie mit dem Gedanken, irgendwann vielleicht eine Filiale zu eröffnen. Wo und wann, dazu möchte sie noch nichts sagen. Derzeit gehe es ohnehin nicht um Expansion. Es fehle natürlich Umsatz, allein weil verkaufsoffene Sonntage nicht stattfinden konnten.

    Dennoch will sie die Ware „nicht verramschen“. Auf die Frühjahrsmode gebe es Prozente, aber nicht auf die aktuelle Kollektion. „Wir haben uns ja auch viel Mühe beim Aussuchen gegeben.“ Einen eigenen Online-Shop hat Mode Frey nicht, aber man arbeite mit einem zusammen. Das Kerngeschäft sei eben das Haus, „ich liebe die Gespräche, den Kontakt mit den Kunden, das Verkaufen. Die Beratung macht uns aus.“

    Brenner freut sich, dass im Internet gerade viel Unterstützung für den lokalen Einzelhandel zu spüren sei und hofft, dass dies dann auch in die Tat umgesetzt wird. Sie selbst will auf jeden Fall auch privat in der Stadt bleiben. „Ich bin schließlich Burgauerin durch und durch.“

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