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Burgau: Was hilft gegen das Verkehrschaos an der Burgauer Mittelschule?

Burgau

Was hilft gegen das Verkehrschaos an der Burgauer Mittelschule?

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    Eine Situation, wie sie immer wieder auf dem Parkplatz zwischen Kindertagesstätte und Mittelschule in der Burgauer Innenstadt vorkommt: Weil die Stellplätze belegt sind, werden Autos in der Busdurchfahrt abgestellt – sodass diese Fahrzeuge kaum noch oder gar nicht mehr durchkommen.
    Eine Situation, wie sie immer wieder auf dem Parkplatz zwischen Kindertagesstätte und Mittelschule in der Burgauer Innenstadt vorkommt: Weil die Stellplätze belegt sind, werden Autos in der Busdurchfahrt abgestellt – sodass diese Fahrzeuge kaum noch oder gar nicht mehr durchkommen. Foto: Christian Kirstges

    Der Parkplatz vor der Kindertagesstätte Mindelzwerge in der Burgauer Innenstadt ist an diesem Morgen gut belegt. Es ist 7.40 Uhr, immer wieder fahren Autos vor, denen Schüler der benachbarten Mittelschule entsteigen. Weil sonst alles voll ist, halten die Fahrzeuge neben dem ausgewiesenen Parkplatz und blockieren währenddessen den Weg der Schulbusse. Die meisten Eltern halten nur kurz und bleiben im Wagen, ein Auto aber steht etwas länger.

    Der Fahrer steigt aus und verschwindet vorübergehend. Währenddessen müht sich ein Busfahrer, möglichst vorsichtig die Kurve zu nehmen und den Wagen, der dort nicht stehen darf, nicht zu touchieren. So geht es Morgen für Morgen und Mittag für Mittag zu, erzählen Vertreter des Elternbeirats der Kita. Sie hatten sich an unsere Zeitung gewandt, nachdem im Bauausschuss über das Für und Wider einer Umgestaltung eben dieser Fläche diskutiert worden war (lesen Sie hier den Artikel: Kleinerer Schulgarten für Sicherheit am Kindergarten? ).

    Eine emotionale Diskussion um den Schulgarten

    Um das Chaos zu beseitigen, hatte die CSU-Fraktion bereits im vergangenen Jahr einen Antrag gestellt, die Verkehrssituation neu zu regeln. Eltern der Kindergartenkinder, die ihren Nachwuchs mit dem Auto dorthin brächten, waren in den Fokus gerückt – wobei der Elternbeirat die Probleme hauptsächlich bei den Vätern und Müttern der Schüler sieht. Im Ausschuss gab es auch eine emotional geführte Diskussion um den Schulgarten, der zumindest teilweise einem Umbau der Fläche zwischen Kita und Schule zum Opfer fallen könnte. Entschieden ist noch nichts, inzwischen ist aber die Vermessung in Auftrag gegeben, sagt Bürgermeister Konrad Barm (Freie Wähler). „Wir müssen dann sehen, was technisch machbar ist.“

    Um die Situation schon jetzt zumindest etwas zu entspannen, gebe es hinter der Schule Parkplätze für die Mitarbeiter, damit dieser Verkehr nicht auch im vorderen Bereich anfällt. Am liebsten wäre es dem Burgauer Bürgermeister, die verschiedenen Verkehre von Bussen und Autos grundsätzlich zu trennen.

    Die Busse müssen mitunter über den Bürgersteig schwenken

    Der Mindelzwerge-Elternbeirat sagt, er habe auch schon das Gespräch mit der Schule gesucht, die Konrektorin sei sehr offen gewesen. So stört es die Eltern auch, dass Schüler den Gehweg vor der Kita blockierten, wodurch man mit dem Kinderwagen auf den Parkplatz ausweichen müsse – was nicht nur wegen des Autoverkehrs gefährlich sei. Sondern auch, weil die Busse mitunter über den Bürgersteig schwenken, weil sie sonst nicht um die Kurve kommen. Der Elternbeirat hat die Idee entwickelt, nur einen kleinen Teil der Überdachung im Haltestellenbereich und einen kleinen Teil des Schulgartens zu entfernen – vom unteren Parkplatz aus gesehen rechts – und dort eine Zufahrt zum Bereich direkt vor der Schule zu schaffen.

    So könnten die Busse direkt vorfahren, die Schüler aussteigen lassen und den Hang auf der anderen Seite wieder herunterfahren. Auch halten die Eltern es für sinnvoll, eine Art Kiss-and-Fly-Stellplatz wie am Flughafen einzurichten, also einen gesonderten Bereich, wo die Eltern der Mittelschüler ihren Nachwuchs sicher aussteigen lassen können. „Für dieses Verkehrsaufkommen ist es hier einfach zu eng“, sagt Ludwig Glink, zumal, wenn ein Auto gleich die Fläche für zwei einnimmt. Aber, das wollen die Eltern nicht verhehlen, es gebe auch Tage, „an denen läuft es hier wie am Schnürchen“. Es sei auch kein Phänomen, das sich allein auf diesen Bereich beschränkt, „an der Grundschule ist es fast noch schlimmer“. Bequemlichkeit sei das Problem, die Kinder bis zur Tür bringen zu wollen und nicht auf andere zu achten.

    Es fehlen Stellplätze für die Kita-Eltern

    Hinzu kommt, sagt auch Birgit Hafner: Weil in der Umgebung Parkplätze fehlten, würden die an der Kita beispielsweise auch von Leuten benutzt, die zum Arzt in der Nähe gehen. Deshalb fehlten Stellplätze für Eltern, die Kindergartenkinder bringen. Im Grunde drehe sich das ganze Problem um die Stoßzeiten zwischen 7.40 und 8 sowie 12.30 und 13.15 Uhr – wobei es am Mittag noch schlimmer sei, weil dann die Eltern die Schüler fast gleichzeitig, nämlich zum Schulschluss, abholen. Die Elternbeirats-Kollegen Bettina Schulz und Sabine Müller sehen das auch so.

    Die Parksituation vor dem städitschen Kindergarten und der Mittelschule in Burgau könnte grundlegend geändert werden.
    Die Parksituation vor dem städitschen Kindergarten und der Mittelschule in Burgau könnte grundlegend geändert werden. Foto: Bernhard Weizenegger

    Für die Kindergarten-Leiterin spricht auch Bürgermeister Barm, und ihm ist es wichtig, eine Lösung zu finden, die alle mittragen können. Dafür sollen alle Beteiligten eingebunden werden. Auch die Busunternehmen. So sagt Regina Wistuba vom Verkehrsunternehmen Gruber („Die Reisekutsche“), dass die Eltern der Schüler teils sehr uneinsichtig seien, „sie parken kunterbunt“. Die Busfahrer bekämen dann zu hören, man fahre ja gleich weg, bloß entstehe ein Stau zum Teil bis auf die Straße. Und je unübersichtlicher alles dort ist, desto größer sei die Gefahr eines Unfalls – den es zum Glück noch nicht gegeben habe. Eine „sehr knappe Geschichte“ sei es aber Tag für Tag, und „verbale Rangeleien“ gebe es sowieso.

    Busunternehmen: Idee der Eltern klingt gut

    Sie wünscht sich, dass die Eltern ihre Kinder an einer anderen Stelle aussteigen lassen, die Parkplätze würden für die Kita benötigt. Die Buben und Mädchen, die dorthin gehen, könnten ja auch noch nicht alleine den Weg zurücklegen. Eine Lösung sieht Wistuba derzeit nicht. Inwiefern sich eine im Bereich des Schulgartens ergibt, wisse sie nicht. Die Idee des Mindelzwerge-Elternbeirats müsse man sich ansehen, aber sie klinge gut. Bereits im Jahr 2014 habe sie sich an die Stadt gewandt, daraufhin habe diese schnell gehandelt und eine zusätzliche Haltestelle geschaffen, „das hat immerhin ein bisschen geholfen“.

    Auch ein anderes Busunternehmen aus der Region, das den Bereich ebenfalls anfährt, sieht die derzeitige Lage als nicht gut an. „Sie ist gefährlich“, heißt es dort, namentlich genannt werden will man nicht, weil man im Gegensatz zum Verkehrsunternehmen Gruber mit nur einem Bus kaum tangiert sei; so weitergehen dürfe es aber nicht. Heidi Häuser (Freie Wähler) hatte in der Bauausschuss-Sitzung gesagt, mit den Busfahrern gesprochen zu haben, diese hätten ihr aber von keinen Problemen berichtet.

    Die Konrektorin der Mittelschule Burgau, Martina Deniffel, der dortige Schulelternbeirat und die Schülermitverantwortung möchten sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu dem Thema äußern.

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